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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nach hinten. Kahlan inmitten der Trümmer an der Wand hinter ihm bemerkte er nicht.
    » Streganicha «, stieß er wüst hervor.
    Lunetta machte keinerlei Anstalten, Widerstand zu leisen. Offenbar war sie völlig weggetreten. Ganz in der Nähe lag Brogans Schwert. Kahlan stürzte sich darauf. Verzweifelt packte sie die Waffe und hob sie auf. Sie war nicht schnell genug.
    Galtero schlitzte Lunetta mit dem Messer die Kehle auf. Noch bevor Lunetta auf dem Boden lag, durchbohrte ihn Kahlan mit dem Schwert.
    Als er wankte, riß sie das Schwert heraus. »Adie, bist du verletzt?«
    »Äußerlich nicht, mein Kind.«
    Kahlan packte Adies Hand, und als sie nach einer sorgfältigen Untersuchung zu der Gewißheit gelangt war, daß Lunetta den Schild tatsächlich entfernt hatte, bevor sie das Zimmer betreten hatten, traten die beiden nach draußen auf den Korridor.
    Auf jeder Seite lag die Leiche einer Schwester: ihrer beiden Wachen. Lunetta hatte die zwei umgebracht.
    Kahlan hörte Stiefel, die die Treppe heraufgepoltert kamen. Adie und sie sprangen über das blutige Chaos am anderen Ende des Korridors hinweg und rannten den Dienstbotenaufgang hinunter durch den Hintereingang nach draußen. Sie sahen sich im Dunkeln um, sahen niemand, hörten aber in der Ferne einen Tumult – das Klirren von Stahl. Zusammen, Hand in Hand, rannten sie um ihr Leben.
    Kahlan spürte, wie ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    Mit gesenktem Kopf, damit die Schwester sie nicht erkannte, durchquerte Ann den schwachbeleuchteten Gewölbekeller. Zedd folgte ihr auf dem Fuße. Die Frau hinter dem Tisch erhob sich mit einem mißtrauischen Stirnrunzeln und trat ihr entschlossen entgegen.
    »Wer ist da?« fuhr Schwester Becky sie schroff an. »Hier unten darf niemand mehr hinein. Alle sind dahingehend unterrichtet worden.«
    Ann spürte, wie Schwester Becky ihr mit ihrem Han einen Stoß versetzte und sie zum Stehen brachte, als sie auf sie zugelaufen kam. Als Ann den Kopf hob, riß die andere Schwester die Augen auf.
    Ann durchbohrte sie mit dem Dacra, und ihre Augen schienen von innen her aufzublitzen, bevor die Frau zusammenbrach.
    Zedd sprang zur Seite. »Du hast sie getötet! Du hast gerade eine schwangere Frau getötet!«
    »Du warst es«, erwiderte Ann leise, »der das Todesurteil über sie gesprochen hat. Ich bete darum, daß du die Hinrichtung einer Schwester der Finsternis und nicht einer Schwester des Lichts angeordnet hast.«
    Zedd riß sie am Arm herum. »Hast du den Verstand verloren, Frau?«
    »Ich habe den Schwestern des Lichts befohlen, den Palast zu verlassen. Ich habe ihnen erklärt, daß sie fliehen müssen. Zahllose Male habe ich dich gebeten, mich das Reisebuch benutzen zu lassen. Ich brauchte eine Bestätigung, daß sie getan haben, wie ihnen befohlen worden war. Du hast dich geweigert, mir die Benutzung des Reisebuches zu erlauben, daher muß ich annehmen, daß meine Anweisungen befolgt worden sind.«
    »Das ist keine Entschuldigung dafür, sie umzubringen! Du hättest sie einfach außer Gefecht setzen können!«
    »Wenn meine Befehle befolgt worden sind, dann ist sie eine Schwester der Finsternis. In einem fairen Kampf gegen eine von ihnen habe ich keine Chance. Du auch nicht. Das Risiko durften wir nicht eingehen.«
    »Und wenn sie nicht eine der Schwestern des Hüters ist?«
    »Ich konnte nicht das Leben aller anderen dem Zufall überlassen.«
    In Zedds Augen blitzte kalte Wut. »Du bist verrückt.«
    Ann zog eine Braue hoch. »Ach, ja? Du würdest also das Leben Hunderttausender wegen eines einzigen Menschen aufs Spiel setzen, von dem du einigermaßen sicher bist, daß er dein Feind ist und zudem entschlossen, dich aufzuhalten? Sind das die Entscheidungen, durch die du zum Zauberer Erster Ordnung aufgestiegen bist?«
    Er ließ ihren Arm los. »Also schön, da ist etwas dran. Was willst du?«
    »Sieh erst im Gewölbekeller nach und überzeuge dich, daß dort nicht noch andere sind.«
    Die beiden stahlen sich an jeweils einer Wand entlang. Ann blickte immer wieder zwischen die Reihen mit Bücherregalen hindurch, um zu beobachten, ob der alte Zauberer das tat, was sie ihm gesagt hatte. Sollte er zu fliehen versuchen, konnte sie ihn mittels des Rada’Han zurückholen, und das wußte er.
    Sie mochte Richards Großvater, doch die Notlage machte es erforderlich, daß sie seinen Haß anstachelte. Sie mußte einen Wutanfall bei ihm provozieren, damit er bereitwillig die Chance ergriff, die sie ihm bot.
    Sie erreichten den hinteren Bereich

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