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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gelegt, unter alles andere, wo er am besten geschützt ist.«
    »Das ist auch der Grund, weshalb wir auf der gesamten Insel Drahle grundsätzlich Zaubererfeuer verbieten, wegen der entfernten Möglichkeit, daß es Verwüstungen anrichten könnte.«
    Zedd winkte gedankenverloren ab. »Nein, nein. Zaubererfeuer könnte einem solchen Knotenpunkt nichts anhaben.« Er drehte sich mit einem mißtrauischen Blick zu ihr um. »Was tun wir eigentlich hier?«
    »Ich habe dich hierhergebracht, um dir Gelegenheit zu geben, was du tun willst – den Bann zu zerstören.«
    Er sah sie erstaunt an. Schließlich sprach er. »Nein. Das wäre nicht richtig.«
    »Zauberer Zorander, das ist ein höchst ungeeigneter Augenblick für moralische Bedenken.«
    Er verschränkte die dürren Arme. »Dieser Bann wurde von Zauberern eingerichtet, die größer sind, als ich je sein werde, größer, als ich es mir überhaupt vorstellen kann. Es ist ein Wunder, ein Werk vollkommenen Könnens. Ein solches Werk werde ich nicht zerstören.«
    »Ich habe das Abkommen gebrochen!«
    Zedd hob sein Kinn. »Der Bruch des Abkommens verurteilt jede Schwester, die die Neue Welt betritt, zum Tode. Wir sind nicht in der Neuen Welt. Ein Bruch des Abkommens besagt nicht, daß ich in die Alte Welt gehen und Schaden anrichten soll. Nach den Regeln des Abkommens habe ich dazu kein Recht.«
    Sie beugte sich mit finsterer Miene näher. »Du hast mir versprochen, wenn ich dich mit dem Halsring fortschaffe und deine Freunde in Gefahr bringe, würdest du in meine Heimat kommen und den Palast der Propheten verwüsten. Jetzt gebe ich dir Gelegenheit dazu.«
    »Das war ein spontaner, leidenschaftlicher Ausbruch. Inzwischen ist wieder Vernunft in meinen Kopf eingekehrt.« Er fixierte sie mit finster tadelndem Blick. »Du hast mich mit krummen Tricks und hinterhältigen Täuschungsmanövern davon überzeugen wollen, daß du eine gemeine, verabscheuungswürdige, unmoralische Missetäterin bist, aber es ist dir nicht gelungen, mich zu täuschen. Du bist kein übler Kerl.«
    »Ich habe dich in Fesseln gelegt. Ich habe dich gewaltsam entführt!«
    »Ich werde dein Zuhause und dein Leben nicht zerstören. Wenn ich es täte und den Bann zerstörte, würde das den Alltag der Schwestern des Lichts verändern und im Grunde ihr Leben vorzeitig beenden. Die Schwestern und ihre Schutzbefohlenen leben nach einem Zeitmaßstab, der mir seltsam erscheinen mag, für sie jedoch ist er normal.
    Die Lebensdauer hängt von der Wahrnehmung ab. Wenn eine Maus mit einer Lebensdauer von nur wenigen Jahren die Magie besäße, mein Leben ebenso kurz zu machen wie ihres, käme dies in meiner Wahrnehmung meiner Ermordung gleich, auch wenn die Maus den Eindruck hätte, sie ließe mir nicht weniger als die sonst übliche Lebensdauer. Das war es, was Nathan meinte, als er sagte, du würdest ihn umbringen.
    Es würde bedeuten, das Leben der Schwestern auf dieselbe Dauer wie das der anderen Menschen zu verkürzen. In Anbetracht ihrer Erwartungen und des Eides, den sie geleistet haben, wäre dies das gleiche, als würde man sie töten, bevor sie Gelegenheit hatten zu leben. Ich werde es nicht tun.«
    »Wenn ich muß, Zauberer Zorander, werde ich den Halsring benutzen, um dir Schmerzen zuzufügen, bis du einwilligst.«
    Er grinste geziert. »Du hast keine Vorstellung von den Schmerzensprüfungen, die ich bestanden habe, um Zauberer Erster Ordnung zu werden. Bitte, versuch dich nur an mir.«
    Ann preßte verzweifelt die Lippen zusammen. »Aber du mußt! Ich habe dir einen Ring um den Hals gelegt! Ich habe schreckliche Dinge getan, nur um dich so wütend zu machen, daß du es tust! In der Prophezeiung heißt es, der Zorn eines Zauberers sei nötig, um unser Zuhause zu zerstören!«
    »Du behandelst mich wie einen Tanzfrosch.« Er brachte sein Gesicht dichter an ihres heran. »Ich tanze nur, wenn ich die Melodie kenne.«
    Ann sackte verzweifelt in sich zusammen. »Die Wahrheit ist, daß Kaiser Jagang den Palast der Propheten für seine eigenen Zwecke übernehmen will. Er ist ein Traumwandler und hat die Macht über die Gedanken der Schwestern der Finsternis. Er will die Prophezeiungen dazu benutzen, die Gabelungen zu finden, die er braucht, um den Krieg zu gewinnen. Dann wird er Hunderte von Jahren unter dem Schutz des Banns leben und die Welt und alle darin beherrschen, als wären sie sein Eigentum.«
    Zedd musterte sie mit finsterer Miene. »Also, das bringt mein Blut zum Kochen. Das ist nun wirklich ein Grund, für

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