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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Arme um sie. »Oh, Kahlan, ich hatte solche Angst, du wärst getötet worden.«
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, Verna, wie ich mich freue, ein freundliches Gesicht zu sehen.«
    »Wer ist bei dir?«
    Eine alte Frau trat näher. »Es ist lange her, aber ich erinnere mich noch immer sehr gut an dich, Schwester Verna.«
    Verna starrte sie an, versuchte das Gesicht der alten Frau irgendwo unterzubringen. »Tut mir leid, aber ich erkenne dich nicht wieder.«
    »Ich bin Adie. Ich war eine Zeitlang hier, vor fünfzig Jahren, in meiner Jugend.«
    Vernas Brauen schossen in die Höhe. »Adie! An eine Adie kann ich mich erinnern!«
    Verna verschwieg, daß sie Adie als ganz junge Frau in Erinnerung hatte. Sie hatte längst gelernt, dergleichen für sich zu behalten. Die Menschen in der Außenwelt lebten nach einem anderem Zeitgefühl.
    »Vielleicht erinnerst du dich noch an meinen Namen, aber nicht an mein Gesicht. Er ist sehr lange her.« Adie umarmte Verna herzlich. »Ich habe dich nicht vergessen. Du warst freundlich zu mir, als ich hier war.«
    Kahlan unterbrach das kurz Schwelgen in Erinnerungen. »Verna, was wird hier gespielt? Wir wurden vom Lebensborn in den Palast verschleppt und konnten nur mit knapper Not entkommen. Wir müssen fort, doch wie es scheint, bricht hier gerade ein Kampf aus.«
    »Das ist eine lange Geschichte, und im Augenblick fehlt mir die Zeit, euch das alles zu erzählen. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich überhaupt alles weiß. Aber du hast recht, wir müssen sofort fliehen. Die Schwestern der Finsternis haben den Palast übernommen, und Kaiser Jagang von der Imperialen Ordnung kann jeden Moment eintreffen. Ich muß die Schwestern des Lichts fortbringen. Kommst du mit?«
    Kahlan suchte die Rasenflächen ab, ob ihnen Unheil drohte. »Na gut. Vorher muß ich jedoch Ahern holen. Er hat immer treu zu uns gehalten. Ich kann ihn nicht zurücklassen. Wie ich Ahern kenne, wird er sein Gespann und seine Kutsche mitnehmen wollen.«
    »Es sind noch immer Schwestern unterwegs, die alle Getreuen versammeln wollen«, sagte Verna. »Wir wollen uns gleich dort drüben treffen, auf der anderen Seite der Mauer. Der Wachposten neben dem Tor ist Richard treu ergeben, wie auch all die anderen, die die Tore in dieser Mauer bewachen. Sein Name ist Kevin. Man kann ihm vertrauen. Wenn du zurückkommst, sag ihm einfach, du seist eine Freundin von Richard. Die Parole kennt er. Er wird dich in das Gelände hineinlassen.«
    »Er ist Richard treu ergeben?«
    »Ja. Beeil dich. Ich muß hinein und einen Freund rausholen. Dein Freund wird sein Gespann allerdings nicht auf diesem Weg hierherbringen können. Das Palastgelände verwandelt sich zunehmend in ein Schlachtfeld. Das schafft er niemals.
    Die Stallungen sind an der Nordseite. Auf diesem Weg werden wir auch fliehen. Ich lasse die kleine Brücke dort von Schwestern bewachen. Sag dem Kutscher, er soll Richtung Norden fahren, bis zur ersten Farm auf der rechten Seite mit einer niedrigen Steinmauer rings um den Garten. Das ist unser Ausweichtreffpunkt, und dort ist es sicher. Fürs erste, jedenfalls.«
    »Ich werde mich beeilen«, versprach Kahlan.
    Verna packte sie am Arm. »Falls es dir nicht gelingt, rechtzeitig zurückzukommen, werden wir nicht auf dich warten können. Ich muß einen Freund abholen, und dann müssen wir fliehen.«
    »Ich verlange nicht, daß du wartest. Keine Sorge, ich muß ebenfalls fort von hier. Ich glaube, ich bin ein Köder, der Richard herlocken soll.«
    »Richard!«
    »Das ist auch eine lange Geschichte, aber ich muß fort, bevor sie mich dazu benutzen können, ihn herzulocken.«
    Plötzlich leuchtete die Nacht auf, wie von einem Blitz erhellt, nur daß das Licht nicht wie ein Blitz wieder erlosch. Alles wandte sich nach Südosten um, und man sah gewaltige Feuerbälle, die in den Nachthimmel hinaufwallten. Dichter, schwarzer Rauch stieg auf. Der gesamte Hafen schien in Flammen zu stehen. Riesige Schiffe wurden von gewaltigen Wassersäulen in die Luft geschleudert.
    Dann bebte der Erdboden, und gleichzeitig erzitterte die Luft vom Poltern ferner Explosionen.
    »Gütige Seelen«, meinte Kahlan. »Was geschieht hier?« Sie sah sich um. »Die Zeit läuft uns davon. Adie, du bleibst bei den Schwestern. Ich bin hoffentlich bald zurück.«
    »Ich kann dir den Rada’Han abnehmen«, rief Verna noch, aber zu spät. Kahlan war bereits in die Schatten davongeeilt.
    Verna ergriff Adies Arm. »Komm. Ich bringe dich zu den Schwestern hinter der Mauer. Eine

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