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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geweigert, eines der eleganten Kleider anzulegen, die Tobias ihr anbot, und sich damit herausgeredet, daß keines es mit ihren ›hübschen‹ Sachen aufnehmen könne. Offenbar jedoch lenkten sie sie ab und begrenzten so den Einfluß des Hüters, daher bestand er nie darauf, daß sie etwas anderes trug. Außerdem fand er es gotteslästerlich, jemandem, der vom Bösen berührt war, ein ansprechendes Äußeres zu geben.
    Die Eintreffenden trugen ihre elegantesten Gewänder, Mäntel oder Pelze. Einige hatten zwar reich geschmückte Schwerter umgeschnallt, doch Tobias war sich sicher, daß diese Waffen nur der Zierde dienten. Er bezweifelte, ob auch nur einer von ihnen sein Schwert jemals in einem Augenblick der Furcht, viel weniger noch des Zorns, gezogen hatte. Schlug gelegentlich ein Umhang auf, sah er, daß die Frauen elegante Kleider trugen, während die untergehende Sonne auf dem Schmuck an ihren Hälsen, Handgelenken und Fingern blitzte. Fast schien es, als seien sie alle so aufgeregt, in den Palast der Konfessoren geladen zu sein, um den neuen Lord Rahl kennenzulernen, daß sie die d’Haranischen Soldaten nicht als bedrohlich empfanden. Nach ihrem Lächeln und Geplauder zu schließen, konnten sie es alle kaum erwarten, sich beim neuen Lord Rahl einzuschmeicheln.
    Tobias knirschte mit den Zähnen. »Wenn du nicht mit dem Gekratze aufhörst, binde ich dir die Hände auf den Rücken.«
    Lunetta nahm die Hände herunter. Tobias und Galtero hoben die Köpfe und sahen, daß man zu beiden Seiten der Promenade vor ihnen Leichen auf Pfähle gespießt hatte. Während die drei näher kamen, erkannte er, daß es sich nicht um Menschen handelte, sondern um schuppige Kreaturen, wie sie nur der Hüter ersonnen haben konnte. Beim Weitergehen hüllte sie ein Gestank so dicht wie Nebel ein, und sie befürchteten, er werde ihre Lunge schwärzen, sollten sie es wagen, einen Atemzug zu tun.
    An manchen der Pfähle waren nur Köpfe befestigt, an manchen ganze Körper, an wieder anderen nur Körperteile. Offenbar waren alle in brutalem Kampf getötet worden. Einige der Bestien waren aufgeschlitzt worden, und mehrere hatte man vollständig in zwei Teile gehackt, so daß ihre Eingeweide wie erstarrt aus ihren Überresten hingen.
    Es war, als durchschritt man ein Monument des Bösen, ein Tor zur Unterwelt.
    Die anderen Gäste bedeckten ihre Nasen so gut es ging mit allem, was sie griffbereit hatten. Einige der elegant gekleideten Frauen sanken ohnmächtig zu Boden. Diener eilten ihnen zur Hilfe, fächelten ihnen mit Taschentüchern Luft zu oder rieben ihnen ein wenig Schnee auf ihre Stirn. Manche der Leute starrten voller Verwunderung auf den Anblick, andere dagegen schauderten so heftig, daß Tobias ihre Zähne klappern hörte. Nach diesem Spießrutenlauf aus Denkwürdigkeiten und Gerüchen befanden sich alle ringsum entweder in einem Zustand höchster Angst, oder zumindest sichtlicher Unruhe. Tobias, der sich schon oft inmitten des Bösen bewegt hatte, betrachtete die anderen Gäste voller Abscheu.
    Auf die Frage eines mitgenommenen Diplomaten antwortete einer der seitlich stehenden D’Haraner, diese Geschöpfe hätten die Stadt angegriffen und Lord Rahl habe sie erschlagen. Die Stimmung der Gäste hellte auf. Im Weitergehen unterhielten sie sich ausgelassen darüber, welche Ehre es doch sei, einen Mann wie Lord Rahl kennenzulernen, den Herrscher ganz D’Haras. Übermütiges Gelächter wehte in der kälter werdenden Luft davon.
    Galtero beugte sich näher. »Als ich vorhin draußen war, bevor all dieser Singsang losging, und die Soldaten draußen vor der Stadt noch gesprächig waren, rieten sie mir, auf der Hut zu sein. Es habe Angriffe unsichtbarer Geschöpfe gegeben, und eine Anzahl ihrer Soldaten und auch Bürger der Stadt seien zu Tode gekommen.«
    Tobias erinnerte sich, daß die Alte ihm erzählt hatte, die schuppigen Kreaturen – er wußte nicht mehr, wie sie sie genannt hatte – seien aus dem Nichts gekommen und hätten jedem die Gedärme aus dem Leib gerissen, der ihnen im Weg stand. Lunetta hatte behauptet, die Frau habe die Wahrheit gesprochen. Das mußten also diese Kreaturen sein.
    »Wie praktisch, daß Lord Rahl genau im richtigen Augenblick eintrifft, um die Kreaturen zu erschlagen und die Stadt zu retten.«
    »Mriswiths«, sagte Lunetta.
    »Was?«
    »Die Frau meinte, die Kreaturen würden Mriswiths genannt.«
    Tobias nickte. »Ja, ich glaube du hast recht: Mriswiths.«
    Weiße Säulen ragten draußen vor dem

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