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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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machte die Menge Platz, als zwei Leichen hinausgetragen wurden, und Stille kehrte ein. Hastig wurde ein Scheiterhaufen errichtet und in Brand gesteckt. Während dieser ganzen Zeit, bis die Leichen zu Asche verbrannt waren, und man die Asche schließlich aufgesammelt hatte, um sie zu begraben, stand dieser Herrscher Rahl auf der Treppe und beobachtete alles.«
    »Habt Ihr ihn Euch genau ansehen können?«
    Galtero schüttelte den Kopf.
    »Die Menschen standen ganz dicht beieinander, und ich wollte mir nicht gewaltsam einen Weg näher heran bahnen, aus Angst, sie könnten über mich herfallen, weil ich die Zeremonie störe.«
    Brogan rieb mit dem Daumen über sein Kästchen, während er gedankenversunken ins Leere starrte.
    »Natürlich. Ich hatte nicht erwartet, daß Ihr Euer Leben aufs Spiel setzt, um zu erfahren, wie jemand aussieht.« Galtero zögerte einen Augenblick. »Ihr werdet ihn bald selbst kennenlernen, Lord General. Man hat Euch in den Palast geladen.«
    Brogan hob den Kopf. »Für Vergnügungen habe ich keine Zeit. Wir müssen aufbrechen, der Mutter Konfessor hinterher.«
    Galtero zog ein Stück Papier aus der Tasche und überreichte es ihm.
    »Ich war gerade zurückgekehrt, als ein großer Trupp d’Haranischer Soldaten sich anschickte, unseren Palast zu betreten. Ich hielt sie an und fragte, was sie wollten, da gaben sie mir dies.«
    Brogan faltete den Zettel auseinander und las das hastige Gekritzel. Lord  Rahl bittet die Würdenträger, Diplomaten und Amtsinhaber aller Länder umgehend in den Palast der Konfessoren.
    Er zerknüllte das Papier in seiner Faust. »Ich gehe nicht zu Audienzen, ich gewähre sie. Und wie gesagt, für Vergnügungen habe ich keine Zeit.«
    Galtero zeigte mit dem Daumen auf die Straße. »Das dachte ich mir schon, deshalb habe ich dem Soldaten, der sie mir gab, gesagt, ich würde den Brief weiterreichen, wir seien jedoch mit anderen Dingen beschäftigt und ich wüßte nicht, ob jemand aus dem Palast von Nicobarese Zeit hätte, zu erscheinen. Er meinte, Lord Rahl wolle jedermann dort sehen, und es wäre besser, wir nähmen uns die Zeit.«
    Brogan tat die Drohung mit einer Handbewegung ab. »Niemand wird hier in Aydindril Ärger machen, bloß weil wir nicht an einer Gesellschaft teilnehmen, um einen neuen Stammesfürsten kennenzulernen.«
    »Lord General, in der Königsstraße stehen d’Haranische Soldaten Schulter an Schulter. Die Paläste dort sind alle umzingelt, die Verwaltungsgebäude der Stadt ebenso. Der Mann, der mir die Nachricht gab, meinte, er sei hier, um uns zum Palast der Konfessoren zu ›begleiten‹. Er meinte, wenn wir nicht bald kämen, würden sie uns holen. Er hatte zehntausend Soldaten hinter sich, die mich beobachteten, während er mir das mitteilte.
    Diese Männer sind keine Ladenbesitzer oder Bauern, die für ein paar Monate Soldaten spielen, das sind berufsmäßige Krieger, und sie sehen sehr entschlossen aus.
    Ich vertraue darauf, daß sich der Lebensborn gegen diese Männer stellen wird, vorausgesetzt, wir kommen bis zu unserer Hauptstreitmacht durch, aber wir haben nur einen Verband des Lebensborns mit in die Stadt gebracht. Fünfhundert Mann sind nicht annähernd genug, um uns den Weg hinaus freizukämpfen. Wir würden es keine zwanzig Meter weit schaffen, bevor wir alle niedergestreckt würden.«
    Brogan sah zu Lunetta hinüber, die an der Wand lehnte. Sie strich über ihre bunten Flicken und glättete sie, ohne auf die Diskussion zu achten. Sie hatten vielleicht nur fünfhundert Mann in der Stadt, aber sie hatten auch Lunetta.
    Er wußte nicht, welches Spiel dieser Lord Rahl spielte, aber das war eigentlich gleichgültig. D’Hara war mit der Imperialen Ordnung verbündet und nahm von ihr Befehle entgegen. Wahrscheinlich war dies nur ein Versuch, innerhalb der Imperialen Ordnung mehr Macht zu gewinnen. Es gab immer Menschen, die Macht wollten, aber nicht bereit waren, sich mit den dazugehörigen moralischen Notwendigkeiten auseinanderzusetzen.
    »Also gut. Es wird ohnehin bald dunkel sein. Wir werden zu dieser Feier gehen, dem neuen Herrscher Rahl zulächeln, seinen Wein trinken, seine Speisen essen und ihn willkommen heißen. Bei Anbruch der Dämmerung brechen wir zur Imperialen Ordnung auf und beginnen mit der Verfolgung der Mutter Konfessor.« Er gab seiner Schwester ein Zeichen. »Lunetta, begleite uns.«
    »Und wie wollt Ihr sie finden?« Lunetta kratzte sich am Arm. »Die Mutter Konfessor, Lord General. Wie wollt ihr sie

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