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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sind, Lord General«, behauptete sie hartnäckig. »Ich werde sie nicht verlieren.« Sie blieb stehen und hob die Nase, sog schnuppernd die Luft ein. »Hier entlang.«
    Tobias und Galtero sahen sich stirnrunzelnd an, dann machten sie kehrt und folgten ihr, während sie hastig tippelnd in der Dunkelheit hinter der Königsstraße verschwand. Manchmal konnte er die dunklen Umrisse der im Sturm schemenhaft wirkenden Paläste gerade eben erkennen. Sie boten mit ihren gespenstischen Lichtern Markierungspunkte in der Orientierungslosigkeit des fallenden Schnees.
    In der Ferne konnte er das flüchtige Klirren von Rüstungen hören. Es klang, als wären es eher Soldaten als nur eine einfache Patrouille. Wahrscheinlich würden die D’Haraner noch vor Ende der Nacht etwas unternehmen, um ihre Stellung in Aydindril zu festigen. Das zumindest würde er an ihrer Stelle tun: zuschlagen, bevor der Gegner Gelegenheit findet, seine Alternativen richtig zu überlegen. Nun, egal, er hatte ohnehin nicht vor, zu bleiben.
    Tobias blies den Schnee von seinem Schnäuzer. »Du hast gehört, was er gesagt hat, oder?«
    »Ja, Lord General, aber ich sagte es Euch schon, ich konnte es nicht erkennen.«
    »Er ist nicht anders als alle anderen auch. Bestimmt hast du nicht aufgepaßt. Ich wußte, daß du nicht aufpassen würdest. Du hast an deinen Armen rumgekratzt und nicht richtig zugehört.«
    Lunetta warf ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu. »Er ist anders. Ich weiß nicht, wieso, aber er ist anders. Noch nie zuvor habe ich eine Magie wie seine gespürt. Ich wußte nicht, ob er mit jedem Wort die Wahrheit spricht oder lügt, aber ich glaube, er hat die Wahrheit gesagt.« Sie schüttelte verwundert den Kopf. »Ich kann Sperren überwinden. Ich kann Sperren immer überwinden. Sperren jeder Art: aus Luft, Wasser, Erde, Feuer, Eis, jeder Art. Selbst aus Geist. Aber seine …?«
    Tobias lächelte abwesend. Es spielte keine Rolle. Er war auf ihre schmutzige Begabung nicht angewiesen. Er wußte ohnehin Bescheid.
    Sie murmelte immer weiter vor sich hin, über die eigenartigen Aspekte von Lord Rahls Magie und daß sie von ihr fort wollte, fort von diesem Ort, der ihre Haut jucken machte wie noch nie zuvor. Er hörte nur halb zu. Ihr Wunsch, von Aydindril fortzugehen, würde erfüllt werden, sobald er sich noch um ein paar Dinge gekümmert hatte.
    »Was schnupperst du?« knurrte er.
    »Abfälle, mein Lord General. Küchenabfälle.«
    Tobias krallte seine Faust in ihre bunten Lumpen. »Abfälle? Du hast sie in einem Abfallhaufen gelassen?«
    Feixend watschelte sie weiter. »Ja, Lord General. Ihr habt gesagt, daß Ihr nicht wollt, daß jemand in der Nähe ist. Ich kenne mich nicht aus in der Stadt und wußte keinen sicheren Ort, wo ich sie hinschicken konnte, doch dann sah ich auf unserem Weg zum Palast der Konfessoren den Abfallhaufen. Nachts ist bestimmt niemand dort.«
    Abfallhaufen. Tobias gab ein mißbilligendes Geräusch von sich. »Verrückte Lunetta«, murmelte er.
    Sie setzte einen Schritt aus. »Bitte Tobias, nennt mich nicht –«
    »Dann sag mir, wo sie sind!«
    Sie hob den Arm und gab die Richtung an, beschleunigte ihre Schritte. »Hier entlang, Lord General. Ihr werdet sehen. Hier entlang. Nicht weit.«
    Er dachte darüber nach, während er durch die Verwehungen stapfte. Es ergab Sinn. Es ergab durchaus Sinn. Ein Abfallhaufen. Das war perfekte Gerechtigkeit.
    »Lunetta, du sagst mir doch die Wahrheit über Lord Rahl, nicht wahr? Wenn du mich in dieser Sache anlügst, werde ich dir das nie verzeihen.«
    Sie blieb stehen und schaute zu ihm hoch. Ihre Augen wurden feucht, während sie sich an ihre bunten Lumpen klammerte. »Ja, mein Lord General. Bitte. Ich sage die Wahrheit. Ich habe alles versucht. Ich habe mein Bestes gegeben.«
    Tobias starrte sie eine ganze Weile an, während ihr eine Träne über die dralle Wange lief. Es spielte keine Rolle, er wußte Bescheid.
    Er fuchtelte ungeduldig mit der Hand. »Also schön, dann los. Es wäre besser, wenn du sie nicht verloren hast.«
    Plötzlich strahlte sie, wischte sich über die Wange, wandte sich wieder nach vorn und schoß davon. »Hier entlang, Lord General. Ihr werdet sehen. Ich weiß, wo sie sind.«
    Seufzend machte sich Tobias erneut auf den Weg, ihr hinterher. Der Schnee wurde immer tiefer, und bei der Heftigkeit, mit der er fiel, sah es danach aus, als würde es ein übler Schneesturm werden. Egal, die Dinge entwickelten sich ganz nach seinen Wünschen. Lord Rahl war ein Narr,

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