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Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition)

Titel: Die guten Frauen von Christianssund: Sommerdahls erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Grue
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Geschichte Henriette zu erzählen. Das wäre das Aus für eure Beziehung gewesen; aber für Elisabeth war der Gedanke noch schlimmer, dass es möglicherweise auch das Ende von Chick Support Global bedeutet hätte.«
    »Warum hätte Sally das tun sollen?«
    »Für Geld natürlich. Sally hat mehrfach bewiesen, dass sie zu allem fähig war. Zum Beispiel hat sie einen Brand gelegt, um sich aus der Prostitution freizukaufen.«
    »Ich habe sie kaum gekannt«, wiederholte Kurt. »Ich kann doch nicht die Verantwortung für etwas übernehmen …«
    »Lass mich ausreden.« Dan setzte sich wieder. »Sally hat Elisabeth also erzählt, dass sie Bescheid weiß, und Elisabeth hat zunächst versucht, sie loszuwerden, indem sie ihr diese famose Flasche Champagner geschenkt hat.«
    »Kannst du das beweisen?«
    »Daraufhin gab sie ihr möglicherweise Bargeld und erklärte, es wäre das letzte Mal.«
    »Reine Vermutungen.«
    »Als Sally ihre Drohung wiederholte, beschloss Elisabeth, die Sache auf angemessen raffinierte Weise zu regeln. Sie ging zu Henriette, erzählte ihr, du hättest ein Verhältnis mit Sally – und wartete gelassen ab. Elisabeth ist eine viel zu gute Menschenkennerin, um nicht zu wissen, wie Henriette einen solchen Fall angehen würde.«
    »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Und Henriette reagierte genau so, wie Elisabeth es erhofft hatte. Sie rief ihren Gangsterbruder an und überredete ihn, die Vereinbarung zu brechen, die er seinerzeit mit Sally getroffen hatte.«
    Kurt schüttelte den Kopf. »Du bist doch wahnsinnig.«
    »Ich weiß, dass exakt dieser Teil der Geschichte wahr ist, Kurt. Dein Schwager hat es uns erzählt.« Dan lehnte sich zurück und faltete die Hände im Nacken. »Der Rest ist nur zu neunundneunzig Prozent sicher. Und, wie gesagt, ich bin gern bereit zu glauben, dass Elisabeth nicht vorausgesehen hat, wie ernst die Konsequenzen ihrer kleinen Schwindelei sein würden.«
    »Du fantasierst, Dan. Und du kannst diese Räuberpistole mit nichts belegen.«
    »Wenn ich recht habe«, fuhr Dan fort, als sei Sebastian Kurt überhaupt nicht anwesend, »muss es am Donnerstag ein wirklich harter Schlag für Elisabeth gewesen sein, als ihr klar wurde, dass Sally tot ist. Aber schon als Sally nur verschwunden war und Henriette und Elisabeth davon ausgingen, man habe sie in eines der jütländischen Bordelle zurückgeholt, gab es Anlass zur Sorge. Lillianas ständige Fragen müssen den beiden Frauen ziemlich zugesetzt haben. Aber das hat Henriette dann ja unterbunden.«
    Kurt erhob sich. »Ich will nichts mehr davon hören. Ich muss zu meiner Frau.« Er ging auf die Tür zu, blieb dann aber noch einmal stehen. »Dieses Treffen morgen, wegen deiner Zukunft in der Agentur, es ist abgeblasen, Dan. Du bekommst deine Kündigung mit der Post.«
    Dan hielt ihn auf: »Warte einen Moment!«
    Kurt trat einen Schritt zurück und drehte sich um.
    »Du hast vollkommen recht, Kurt. Die Theorie, Elisabeth würde hinter dieser Intrige stehen, kann ich nicht beweisen.«
    Kurt wartete schweigend auf den Rest.
    »Ich bin auch nicht sicher, dass ich die Polizei davon überzeugen kann, und solange Henriette bewusstlos ist, können wir niemanden fragen – außer Elisabeth. Es ist nicht schwer zu erraten, was sie dazu sagen wird.«
    »Bist du fertig?« Kurts Stimme war gedämpft, aber sehr deutlich.
    »Das war alles. Ich wollte nur sichergehen, dass du weißt, wie gefährlich die Frau ist, in die du dich verliebt hast.«
     
    Flemming kam zum Mittagessen. Am Tisch saßen Dan, Marianne, Laura, Flemming, Benjamin und Alice. Benjamin und Alice wollten am Nachmittag zurück in ihre Wohnung, das Mittagessen war eine Art Abschiedsfest. Zwischen den Platten mit Hering, Tomaten und Graved Lachs stand ein Adventskranz, auf dem eine einzige Kerze brannte. Das Abzählen der Tage bis Weihnachten hatte begonnen. Flemming und Dan erklärten gemeinsam die Ereignisse der vergangenen Woche.
    »Eigentlich bin ich ja ein bisschen beleidigt«, sagte Marianne plötzlich. »Wenn dieses Netzwerk wirklich so verbreitet war, wie ihr sagt, wenn so viele unserer Kollegen und Bekannten daran teilgenommen haben, wieso ist dann niemand auf die Idee gekommen, Dan und mich dazu einzuladen? Machen wir einen so gefühllosen Eindruck, dass uns überhaupt niemand zugetraut hat, dort mitzuarbeiten, oder was?«
    Dan und Flemming wechselten einen Blick. »Ich glaube, es ist sehr viel einfacher«, sagte Dan. »Wer ist unser bester Freund?«
    »Flemming«, antwortete Marianne

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