Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
wieder das Mädchen. >Martha Brae< mußte das Lager der Vermessung sein. Er wollte etwas sagen, wurde aber von Daniel unterbrochen.
»Was immer es ist, sag es uns beiden.«
»Es geht um zwei Männer. Der junge Mann, Ferguson, und der Erzspezialist, Peter Jensen ...«
Alex fing wieder an zu atmen.
»Was ist passiert?« fragte Daniel. »Der junge Mann zuerst. «
»Ein Läufer kam ins Lager und hat ihm einen Brief von Arthur Craft senior gebracht. Darin hat Craft Versprechungen gemacht und Ferguson angewiesen, die Vermessung zu verlassen und nach Port Antonio zur Stiftung zu kommen. Unsere Kundschafter sind ihnen gefolgt und haben sie einige Kilometer flußabwärts abgefangen. Sie werden jetzt dort festgehalten, südlich von Weston Favel.«
»Craft hat die Sache mit seinem Sohn herausgefunden«, sagte Alex. »Er versucht, Ferguson zu kaufen.«
»Der Kauf könnte sich als sehr vorteilhaft für Jamaika erweisen. Und Ferguson ist keine Geisel, der wir besonderen Wert beimessen.«
»Ich habe ihn auf die Insel gebracht. Für mich hat er einen Wert«, antwortete Alex betont kühl.
»Wir werden sehen.« Daniel wandte sich an das Mädchen. »Sag den Kundschaftern, sie sollen bleiben, wo sie sind. Ferguson und der Läufer sollen festgehalten werden. Weitere Anweisungen folgen. Was ist mit Jensen?«
»Er ist in Ordnung. Die Kundschafter sind ihm auf der Spur.«
»Er hat das Lager verlassen?«
»Unsere Männer glauben, er tut nur so, als hätte er sich verlaufen. Heute früh, kurz nachdem Dr. McAuliff aufgebrochen ist, ließ er seinen Träger eine sogenannte Azimutlinie spannen. Dazu schickte er ihn ziemlich weit weg, und dabei sollte er einen Nylonfaden abwickeln. Verständigt haben sich die beiden dadurch, daß sie an dem Faden gezogen haben, offensichtlich ...«
»Und Jensen hat die Leine abgeschnitten und sein Ende an einen jungen Baum gebunden«, warf Alex schnell ein. »Mit einer Schlinge um einen dicken Ast in der Nähe.«
»Woher wissen Sie das?« Daniel schien fasziniert zu sein.
»Das ist ein uralter, ganz und gar nicht komischer Trick im Gelände. Ein geschmackloser Scherz. Damit werden unerfahrene Neulinge hereingelegt.«
Daniel wandte sich wieder an das Mädchen. »Damit ihn sein Träger nicht finden konnte. Wo ist Jensen jetzt?«
»Er hat versucht, Malcolms Spur aufzunehmen«, erwiderte sie. »Die Kundschafter sagen, daß es ihm beinahe gelungen wäre. Aber er hat aufgegeben und ist in einem großen Kreis bis zum westlichen Hügel gelaufen. Von dort aus kann er den ganzen Lagerplatz beobachten. Alle Wege dorthin. «
»Er wird die ganzen drei Tage dort warten, hungernd und von Raubkatzen umgeben, wenn er glaubt, daß es ihm etwas nützt. Er wagt es nicht, ohne etwas in der Hand zu Warfield zurückzugehen.« Daniel sah Alex an. »Wußten Sie, daß er Sie als Leiter der Vermessung ausgesucht hat?«
»Er hat mich ...« McAuliff sprach nicht weiter. Es hatte keinen Sinn, dachte er.
»Sag unseren Leuten, daß sie bei ihm bleiben sollen«, befahl der Vorsitzende. »Sie sollen in seiner Nähe bleiben, ihn aber nicht ergreifen – es sei denn, er benutzt ein Funkgerät, um sich mit der Küste in Verbindung zu setzen. Wenn er das tut, tötet ihn.«
»Was zum Teufel sagen Sie da?« wollte McAuliff verärgert wissen. »Verdammt noch mal, Sie haben kein Recht dazu!«
»Wir haben das Recht dazu, Doktor. Abenteurer wie Sie kommen auf diese Insel. Verderben sie mit Ihrem Schmutz.
Erzählen Sie mir nichts von Rechten, McAuliff!« So plötzlich, wie Daniel seine Stimme erhoben hatte, senkte er sie auch wieder. »Ruf den Rat zusammen«, sagte er zu dem Mädchen.
29 .
Daniel führte McAuliff die Stufen hinunter in das dichte Gras auf dem linken Ufer des rauschenden Kanals. Keiner der beiden Männer sprach. Alex warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Sie zeigte beinahe acht Uhr an. Das Licht der untergehenden Sonne schob sich in orangefarbenen Spektralstrahlen hinter den Bergen im Westen hervor. Die Berge verwandelten sich in braunschwarze Silhouetten, was ihre ungeheure Größe, ihr festungsartiges, gewaltiges Ausmaß noch mehr betonte. Der See sah aus wie eine riesige Scheibe aus dunklem, auf Hochglanz poliertem Glas, in dem sich die Schatten der Berge und die Strahlen der orangefarbenen Sonne spiegelten.
Über die sanft abfallende Lichtung gingen sie zu dem Steinzaun hinüber, der an die Weideflächen angrenzte. Darin war ganz links ein Gatter eingelassen. Daniel hielt darauf zu, löste den großen Riegel und
Weitere Kostenlose Bücher