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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wunden gingen nicht sehr tief. Seine Hand ließ sich ungehindert bewegen, und das war alles, was ihn im Augenblick interessierte.

    Seine linke Schläfe blutete, und er hatte furchtbare Schmerzen, die ihn jedoch nicht bewegungsunfähig machten. Beides würde wieder aufhören.
    Er sah zu dem toten Jamaikaner hinüber und dachte, er müßte sich übergeben. Aber dazu war jetzt keine Zeit. Er kroch zurück zum Pfad und machte sich wieder an die mühsame Aufgabe, dem Weg zu folgen. Dabei versuchte er, den Dschungel um sich herum im Auge zu behalten. Zweimal sah er nicht allzuweit entfernt die deutlichen Strahlen von Taschenlampen.
    Dunstones Team setzte seine Suche fort. Sie näherten sich ihrem Ziel.
    Er durfte keinen einzigen Augenblick mit Nachdenken verschwenden.
    Acht Minuten später hatte er die Lichtung erreicht. Er spürte, wie sein Herz in seiner Brust raste. Vor ihm lag noch etwa ein Kilometer. Das leichteste Stück einer furchtbaren Reise. Er sah auf seine Armbanduhr. Sie zeigte genau vier Minuten nach zwölf Uhr. Mitternacht.
    Zwölf war auch die Stunde des Mittags.
    Vier die rituelle Einheit der Arawak.
    Die Odyssee des Todes.
    Keine Zeit zum Nachdenken.
    Er fand den Pfad auf der gegenüberliegenden Seite der kleinen Lichtung und fing an zu rennen. Während er auf das Ufer des Martha Brae zuraste, wurde er immer schneller. In seinen Lungen war keine Luft mehr, er schien nicht mehr atmen zu können. Er spürte nur noch die Erschöpfung, die ihm in der Kehle saß, und das Blut und den Schweiß, die ihm über das Gesicht rannen und dann über den Nacken auf Schultern und Brust.
    Und dann sah er den Fluß. Er hatte den Fluß erreicht!
    Erst in diesem Moment wurde ihm klar, daß der strömende Regen aufgehört hatte. Der Dschungelsturm war vorbei. Er schwenkte die Taschenlampe nach links, wo er die Steine sah, die den Pfad auf den wenigen hundert Metern bis zum Lager markierten.
    Er hatte keine Schießerei gehört. Keine Gewehrschüsse. In
der Dunkelheit hinter ihm lauerten fünf erfahrene Killer, und diese furchtbare Nacht war noch nicht vorbei – aber er hatte eine Chance.
    Das war alles, worum er gebeten hatte, alles, was zwischen ihm und dem Ruf stand, mit dem er einem Exekutionskommando befehlen würde, sein Leben zu beenden.
    Bereitwillig, falls er versagte. Bereitwillig, weil er es beenden wollte, wenn es Alison nicht mehr gab.
    Die letzten fünfzig Meter rannte er so schnell, wie seine erschöpften Muskeln es noch zuließen. Er hielt die Taschenlampe direkt vor sich. Das erste, was von dem Strahl erfaßt wurde, war der Anbau am Eingang zum Lager. Er raste auf die Lichtung hinaus.
    Keine Lagerfeuer, kein Anzeichen von Leben. Nur das Geräusch des Wassers, das nach dem Sturm im Dschungel von Tausenden von Blättern herabtropfte. Und die Zelte, die stummes Zeugnis davon ablegten, daß hier noch vor kurzem Leben gewesen war.
    Er hörte auf zu atmen. Eiskaltes Entsetzen packte ihn. Die Stille wirkte wie eine Vorahnung des Grauens.
    »Alison. Alison!« schrie er und rannte blindlings auf das Zelt zu. »Sam! Sam!«
    Als er die Stimme aus der Dunkelheit hörte, wußte er, was für ein Gefühl es war, wenn einem das Leben wiedergegeben wurde.
    »Alexander ... Ich hätte dich fast erschossen, Junge«, sagte Sam Tucker aus der Finsternis am Rande des Dschungels.

34 .
    Sam Tucker und der Läufer namens >Marcus< kamen aus dem Dschungel. McAuliff starrte den Halidon verwirrt an. Der Läufer bemerkte es.
    »Wir haben keine Zeit für lange Erklärungen. Ich habe mich entschieden, das ist alles.« Der Läufer deutete auf den Kragen seiner Jacke. Alex wußte Bescheid. In den Stoff war
eine jener Tabletten eingenäht, die er im gelben Mondlicht auf der kleinen Straße über Lucea Harbor gesehen hatte.
    Ich würde nicht eine Sekunde zögern, hatte Daniel gesagt.
    »Wo ist Alison?«
    »Bei Lawrence und Whitehall. Sie sind ein Stück weiter unten am Fluß«, antwortete Sam.
    »Was ist mit den Jensens?«
    Tucker zögerte. »Ich weiß es nicht, Alexander.«
    »Was?«
    »Sie sind verschwunden. Das ist alles, was ich weiß ... Peter hat sich gestern verirrt. Sein Träger ist ins Lager zurückgekommen, er konnte ihn nicht finden. Ruth, das arme Mädchen, hat es mit Fassung getragen – sie war sehr tapfer. Wir haben eine Suchmannschaft losgeschickt. Nichts ... Und heute morgen – ich weiß nicht warum – bin ich zum Zelt der Jensens gegangen. Ruth war verschwunden. Seitdem wurde sie nicht mehr gesehen.«
    McAuliff wunderte

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