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Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Titel: Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. R. Adam
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Der Arzt will wissen, ob die Salbe geholfen hat, doch der Patient verneint. Leider nicht. Nun komme es ihm schon beim Einreiben …«
    Ringsum schallendes Gelächter, während mein Figaro den Föhn hervorkramt. Die Mühe lohnt kaum, denn meine kurzen Stoppeln sind trocken, noch ehe er das Gerät richtig auf Touren gebracht hat. Zum Schluss wird noch der Bart ein wenig gestutzt. Dazu nimmt er wieder Kamm und Schere, setzt meinem Stuhl eine Nackenstütze auf und steigt mit einem Bein über meine Knie, um sich breitbeinig vor mir aufzubauen.
    »Wenn du mir die Gurgel durchschneidest, war ich das letzte Mal hier«, warne ich, worauf Uli nur lacht: »Soll ich vorher kassieren?« Dann fängt er zu schnippeln an, wobei sich der Zwickel seiner Jeans nur wenige Zentimeter über meinen Händen befindet, die unter dem Frisierumhang ruhen. Ich spüre, wie das Blut an meinen Schläfen hämmert und meine Hände schweißnass werden. Als er noch weiter in die Knie geht, um mit dem Rasierapparat den unteren Bartrand sauber zu schneiden und dabei an den Frisierumhang stößt, kann ich nicht umhin, ihn kurz an seiner empfindlichsten Stelle zu kraulen.
    »Geiler Bock, mach mich nicht an«, raunt er mir zu. Er grinst dabei spitzbübisch, während ich in seinen Augen den Blick von damals wiedererkenne, als wir uns unter der Dusche im Fitness-Center gegenüberstanden.
    »Meinst du, wir sollten mal wieder ins Sportstudio gehen«, fragt er schließlich. Mein Gott, jetzt ist es heraus. Wie lange habe ich darauf gewartet!
    »Von mir aus«, antworte ich, »wenn du auch sporteln willst. Andernfalls könnten wir gleich woanders hingehen.«
    Er zieht die Stirn kraus und fixiert mich eindringlich. Was gäbe ich darum, jetzt seine Gedanken lesen zu können.
    »Du meinst wohl dein Schlafzimmer …«, grinst er. »Ruf mich nächste Woche an, am besten am Mittwoch, da habe ich immer Zeit. Ich werde es mir überlegen …«
    Nachdem er fertig ist, steigt er wieder über meine Beine und hält mir den Spiegel hin: »Ists recht so, Monsieur?«
    Ich verziehe abschätzig das Gesicht, drehe den Kopf hin und her: »Mein Gott, Uli!«, stöhne ich. »Sieht so beschissen aus wie immer. Ich glaub’, du lernst es nie! Ich reg’ mich schon gar nicht mehr auf!«
    Ein Genickschlag, wie man ihn einem Karnickel versetzt, wenn Hasenbraten auf dem Speiseplan steht, hebt mich aus dem Sessel. Dann traktiert er mein Schlüsselbein mit einer Kleiderbürste, um die feinen Härchen von meinem Pullover zu fegen und erleichtert mich an der Kasse um eine Stange Geld. Dazu kommt noch das Trinkgeld und ich bin entlassen.
    »Vergiss’ nicht, mich anzurufen«, sagt er lächelnd. »Auf jeden Fall wird vorher gesportelt, dann sehen wir weiter …«
    Wenn das kein Versprechen ist! Bei dem Gedanken an das Weitere rinnt mir ein wohliger Schauer über den Rücken.
    »Okay, mach’ ich. Dann tschüss!«
    Während ich noch an der Tür meine Pfeife anzünde, höre ich, wie er den nächsten Kunden aufruft, einen bärtigen Landburschen, der offenbar auch zu seinen Spezis gehört.
    »Wie hat die im Puff gesagt«, lacht er, während er den Frisierumhang ausschüttelt und dem Typen umlegt, »der Nächste bitte! Leicht anwichsen, dann geht’s schneller …«
    Ich verschlucke mich beim ersten Zug aus der Pfeife und spüre plötzlich einen Hauch von Eifersucht. Dann mache ich mich auf den Weg. Fünf Tage sind es noch bis Mittwoch. Eine Ewigkeit.

     

Die Hand am Sack (2006)
    Sein Steckbrief könnte ohne Mühe den Weihnachtswunschzettel jeden Gays bereichern. Gut einsachtzig groß, kompakt, stämmig aber nicht dick, schätzungsweise fünfundachtzig Kilo, volles freundliches Gesicht, männlich-markant, Stirnglatze mit kurz geschnittenen Haaren und einem süßen Wuschel über der Stirn, Schnauzer, dunkle Mausaugen, leicht gespaltenes Kinn und Grübchen an den Wangen. Seine Art ist unverbindlich, reserviert, skeptisch und spöttisch, so, wie ich es mag. Er heißt Gustav, wird aber von allen nur Gustl genannt. Leider hat er mit Männern nichts am Hut, das weiß ich seit über zwanzig Jahren. So lange kennen wir uns bereits und so lange versuche ich schon, ihn rumzukriegen, wenn auch nur zum Spaß, was er gelassen hinnimmt. Viel lieber erzählt er von seinen Schnecken , wie er die Weibsleute nennt. Er kennt viele attraktive Frauen, trifft sich mit ihnen zum Kaffee oder kauft bei ihnen ein. Eine arbeitet in einer Parfümerie in der City, die Parfümschnecke , eine führt ein exklusives Juweliergeschäft,

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