Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)
aufgebaut habe, ist über einen Meter hoch und mit seinen Metallfüßen und schweren Glasplatten sehr stabil. Zum Boden hin habe ich Platz gelassen, damit ich den Teppich ringsum saugen kann. Im untersten Fach befindet sich der Verstärker, darüber die anderen Elemente. Gustl stöpselt zunächst die Kabel in die einzelnen Geräte und lässt sie hinten am Rack herunterhängen. Dann will er sie an den Verstärker anschließen. Dazu legt er sich rücklings auf den Teppichboden und robbt, genau, wie ich es mir vorgestellt habe, unter das Regal. Ich stehe davor, zwischen seinen gespreizten Beinen, und muss von oben die Kabel bewegen, damit er weiß, welcher Strang zu welchem Gerät gehört. Er liegt jetzt vor mir, wie auf einem Präsentierteller, völlig wehrlos. Zwischen seinen Schenkeln spannt sich der Stoff der Cordhose eng um sein Schwanzpaket. Ich kann den Blick von der Stelle nicht abwenden und lasse mir mit den Kabeln viel Zeit.
Nach einer Weile, als wir am unteren Teil des Racks angekommen sind, knie ich zwischen seinen Beinen. Ein Griff und ich hielte das Ziel meiner Träume in Händen. Gustl ahnt wohl, was in mir vorgeht, merkt, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft. Vielleicht sabbere ich schon. Unvermittelt erscheint sein Kopf neben dem hinteren Fuß des Racks.
»Geiler Bock«, schimpft er und warnt grinsend: »Untersteh’ dich!«
Ich spiele den Beleidigten. »Schade! Das wäre jetzt die richtige Stellung …«
Das Biest weiß genau, was er mir antut und spreizt die Beine noch weiter, als er mit den Lautsprecher-Kabeln kämpft, deren blanke Enden um den Anschluss gewickelt und festgeschraubt werden müssen. Fertig.
»Jetzt schalt mal ein«, fordert er mich auf und bleibt weiter liegen, nun etwas entspannter. Ich schalte den Verstärker und den Tuner ein. Auf Bayern 1 läuft Operettenmusik, während ich die Kanäle rechts und links ausprobiere. Gustl blickt wieder hinter dem Rack hervor und singt die Melodie aus dem Radio mit: »Im Salzkammergut, da kann ma gut lustig sein, und die Hand am Sack, holdrio …«
Ob das eine Aufforderung ist? Ich weiß es nicht. Mein Blick hängt an der Beule zwischen seinen Beinen. Was gäbe ich nicht darum, ihn jetzt kraulen zu können, die Wärme zu spüren und zu fühlen, wie er langsam hart wird. Sicher würde es ihm auch gefallen, doch ich zögere.
»Schläfst du?«, kräht er hinter dem Rack vor. »Jetzt den CD-Player.«
Ich greife mir eine von den CDs, die überall herumliegen, wähle irgendeine Nummer. Dean Martin singt Mambo Italiano und Gustl singt wieder mit: »Hey Mambo, Mambo Italiano, Hand am Sack …«
Der Refrain passt wirklich auf alle Lieder, doch warum singt er das immer, und das in seiner Position, hilflos auf dem Rücken liegend wie ein Maikäfer. Will er mich provozieren? Will er, dass ich ihm an die Wäsche gehe? Vielleicht wartet er darauf. Irgendetwas hält mich davon ab. Ich will unsere Freundschaft nicht gefährden, darum lasse ich die Finger weg. Das Spiel mit dem Feuer ist schon prickelnd genug. Auch hier folgt ein Test der Kanäle rechts und links. Dann ist der Kassettenrekorder dran. Es liegt noch eine Kassette drin. Als die ersten Klänge aus den Lautsprechern tönen und der einschmeichelnde Sound von Abba und Super Trouper zu hören ist, nehme ich Gustl den Wind aus den Segeln, indem ich den Text des Chors im Hintergrund von Chupapa, chupapa auf Hand am Sack, Hand am Sack abändere. Gustl grinst nur und schweigt.
Zum Schluss wird der Fernseher angeschlossen. Als ich einschalte, läuft gerade ein Werbespot für Mundwasser. Zwei ältere Damen beim Kaffee, die eine bietet der anderen Mohnbrötchen an: »Aber ich dachte, du liebst Mohnbrötchen?«, fragt sie.
»Ja, schon«, antwortet die andere und greift sich an die Wange. »Aber ich hab’ da was am Zahnfleisch.«
»Hatte ich neulich auch«, meint die Erste, »aber ich hab’s weggekriegt – mit Odol plus!«
Darauf stecken beide die Köpfe zusammen. »Guter Tipp!«
Gleich darauf erscheint die holländische Ulla auf dem Bildschirm, worauf wir den Werbespot aus dem Stegreif nachahmen.
»Aber ich dachte, du magst es, wenn ich dich kraule …«, gebe ich das Stichwort, worauf Gustl antwortet: »Ja schon, aber ich hab’ da was am Kock, aah ’nen Brinck …«
»Hatte ich neulich auch«, antworte ich grinsend, »aber ich hab’s weggekriegt – mit Jakutin…«
Wir lachen beide wie die Idioten, und nun kann ich mich kaum mehr zurückhalten, während Gustl unter dem Rack
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