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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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daß er jederzeit meine monatlichen 500 Pfund stoppen lassen könnte. Er hat mich durch seine exakte Kenntnis meiner Situation einfach so verwirrt, daß ich ihm zum Schluß alles zugetraut habe. Der Mann hat mir Angst eingejagt, und ich Trottel habe mich ins Bockshorn jagen lassen.“ Clive schluchzte nun fast: „Ich wollte um keinen Preis mein Lokal verlieren. Es ist doch alles, was ich habe.“
    Andrew Ellis schaltete sich ein: „Sie haben uns immer noch nicht gesagt, wann Sie erfahren haben, was Sie da eigentlich in Empfang nahmen und weiterleiteten.“
    „Jerry Hoskins hat es mir gesagt, daß es um Rauschgift ginge, als ich ihn danach fragte. Sie können sich nicht vorstellen, wie entsetzt ich war. Aber jetzt konnte ich nicht mehr aussteigen.“
    „Darüber kann man geteilter Meinung sein, Clive“, meinte Scott Skiffer. Er zeigte Clive einen Bogen Packpapier, den er aus dem Papierkorb im Büro des Restaurants mitgenommen hatte. „Das Paket, das Sie heute an Hoskins weitergegeben haben, kam aus Glasgow, allerdings ohne Absender. Wer schickte Ihnen die Pakete nun wirklich?“
    Clive seufzte: „Ehrlich, Inspektor. Auch wenn Sie mir das jetzt nicht glauben. Ich schwöre, ich habe keine Ahnung. Auch mit Jerry Hoskins habe ich nie darüber geredet. Ich glaube, das weiß er auch nicht. Ich kann ihnen nur sagen, daß die Sendungen mal aus Glasgow, mal aus Edinburgh und mal aus Inverness kamen. Aber immer aus Schottland. Wer sie abgeschickt hat, weiß ich wirklich nicht.“
    „Und was wissen Sie über Jerry Hoskins. Wie kam der zur Phantombande?“
    Clive riß entsetzt die Augen auf und verlor alle Farbe aus seinem sowieso schon bleichen Gesicht. „Mein Gott, Inspektor. Was sagen Sie da. Was um alles in der Welt hat die Geschichte mit der Phantombande zu tun?“
    „Eine ganze Menge, Clive. Eine ganze Menge“, gab Andrew Ellis Bescheid. „Jetzt sagen Sie nur noch, das haben Sie auch nicht gewußt?“
    „Aber nein. Keinen blassen Schimmer habe ich, Inspektor. Ich weiß nur, daß Hoskins von diesem Stafford angeworben wurde, als er aus dem Gefängnis entlassen wurde. Die beiden kannten sich, soviel mir Hoskins erzählt hat, von früher. Anschließend war Stafford, und übrigens auch Brendel, eine Zeitlang in Australien. Hoskins wurde in erster Linie deshalb mit ins Spiel gebracht, weil er in dieses Heim für Strafentlassene kam und das eine gute Tarnung war.“
    „Eine Zeitlang war es das tatsächlich“, gab Scott Skiffer widerwillig zu. Innerlich bedankte er sich noch mal bei Horaz Prendergast, der sich nicht hatte hinters Licht führen lassen.
    Aus Clive war beim weiteren Verhör nichts Wesentliches mehr herauszuholen. Skiffer und auch Ellis kamen zu der Überzeugung, daß er auch nicht mehr wußte, als er schon ausgesagt hatte. Ellis rief nach einem Beamten, der Clive abführen sollte.
    „Moment noch“, rief ihm Skiffer an der Tür nach. Clive drehte sich um und blickte in Skiffers feixendes Gesicht. Der Inspektor deutete auf das Bild von Lady Tur-ley. „Vergessen Sie Ihre Gönnerin nicht, Clive. Es wird die einzige Gesellschaft sein, die Sie für längere Zeit haben werden.“
    „Ich hoffe doch, daß ich Jerry Hoskins auch bald wiedersehen werde und diesen John Smith“, erwiderte Clive böse, worauf Chiefinspector Ellis schnell noch das Foto von Reg Stewart, das Perry Clifton in Wilkesham geschossen hatte, aus der Schreibtischschublade holte. „Nur der Ordnung halber, Clive. Ist das dieser John Smith?“

    Clive nickte überrascht. „Das ist er. Sie scheinen ja längst über alles Bescheid zu wissen. Und ich habe mir eingebildet, es mit Profis zu tun zu haben. Dabei sind es erbärmliche Stümper. Da habe ich mir ja was Schönes eingebrockt.“
    Scott Skiffer sagte darauf nur: „Ich kann Sie beruhigen, Clive. Sie werden John Smith bald wiedersehen und noch einige andere.“
    „Hoffentlich“, knurrte Clive. „Es wäre mir wirklich ein dringendes Bedürfnis, mit den Herren über einige Dinge zu plaudern. Mir würde da sicher eine Menge einfallen.“
    „Sie können sich ja von John Smith ein paar Bilder im Gefängnis malen lassen“, grinste Scott Skiffer. „Er hat eine sehr interessante Technik, die Ihnen die Atmosphäre Ihres übrigens ausgezeichneten Restaurants näherbringen würde.“
    Clive grübelte noch in der Zelle im Keller von Scotland Yard über die Bedeutung von Scott Skiffers Anspielungen auf Malerei nach, ohne hinter den Sinn zu kommen.
    Um 20 Uhr 15 klopfte es dreimal an die Tür

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