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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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hat sich wiedergefunden, Miß Nancy. Aber hat Ihnen Ihr Vater meine andere Fundsache noch nicht gezeigt?“
    „Andere Fundsache?“ Miß Nancy war erstaunt. „Nein, davon weiß ich nichts. Ich habe Vater seit gestern nicht mehr gesprochen. Was ist es denn für eine Fundsache?“
    „Oh, nichts Besonderes. Nur eine Münze. Ich dachte, sie könnte eventuell Ihnen gehören?“
    „Nicht daß ich wüßte, Mister Clifton. Eigentlich wollte ich Ihre Braut mit mir nehmen. Weil ich bei ihrem letzten Besuch doch gleich wieder weg mußte, habe ich ihr versprochen, ihr alles noch einmal in Ruhe zu zeigen.“
    „Das tut mir aber leid, Miß Nancy. Julie hat sich gerade hingelegt. Sie fühlt sich nicht ganz wohl.“
    „Nun, sagen Sie ihr, Nancy sei dagewesen, und daß sie mir jederzeit willkommen ist.“
    „Ich werde es ausrichten. Grüßen Sie Ihren Vater. Er sah mir gestern ein wenig bedrückt aus.“
    „Bedrückt?“ Nancy Stanley seufzte. „Ich glaube, er wird in letzter Zeit lediglich etwas wunderlich. Spricht im Schlaf und ist etwas kurz angebunden. Aber ich glaube nicht, daß man sich ernstlich Sorgen um ihn machen muß, Mister Clifton. Wird wohl das typische Wissenschaftler-Syndrom sein. Übrigens, ich bin ein Shakespeare-Fanatiker. Wenn Sie mal Lust zu einem Gespräch haben, mit mir können Sie sofort rechnen, Mister Clifton. Also dann, auf Wiedersehen.“
    „Auf Wiedersehen, Miß Stanley.“
    „Wieso fühle ich mich nicht wohl?“ fragte Julie ihren Freund vorwurfsvoll. „Ich bin doch putzmunter und hätte mich außerdem sehr gerne noch einmal im Haus umgesehen. Vielleicht wäre schließlich doch noch irgendein Geschäft zugunsten Hollburn & Sohn möglich gewesen. Oh, Perry...“
    „Langsam, Julie“, erwiderte der Detektiv. „Ich wollte einfach nicht, daß du in das verdächtige Haus gehst. Außerdem kann jeden Augenblick Inspektor Ridley aus London hier erscheinen, und ich will vermeiden, daß Doktor Stanley erfährt, daß bei uns noch jemand auf getaucht ist. Das würde ihn vermutlich noch mißtrauischer machen, als er vielleicht jetzt schon ist.“
    „So gesehen hast du wohl recht“, zeigte sich Julie schon wieder versöhnt.
    „Was unternehmen wir jetzt, wo wir das Hauptquartier der Bande kennen?“ wollte Dicki wissen, der schon wieder vor Unternehmungsgeist brannte, was sein Freund Perry natürlich bemerkte.
    „Auf jeden Fall stürmen wir jetzt nicht mit Geheul ins Silvercross-Haus, Dicki“, lachte der Detektiv. „Das Gebot der Stunde heißt jetzt: Geduld haben. Wir müssen die Bande, wenn möglich, auf frischer Tat erwischen. Und dazu brauchen wir die Hilfe von Scotland Yard. Vorher unternehmen wir gar nichts.“
    Dicki zog eine Schnute, um zu zeigen, daß Untätigkeit nicht seine Stärke war. Er hatte sich schon ausgemalt, wie die Handschellen klickten und er triumphierend danebenstand, wodurch er seine immer noch offene Rechnung mit Ronnie Hastings hätte mehr als begleichen können. Wenn jetzt noch Beamte von Scotland Yard eingriffen, mußte er dagegen höllisch aufpassen, daß er nicht gänzlich vergessen wurde, wenn die Phantombande vom Arm des Gesetzes in Empfang genommen wurde. Bei soviel erwachsenen Detektiven würden die vielleicht zu dem Schluß kommen, daß ein Junge nicht unbedingt bei der Aktion gebraucht wurde. Böse Zweifel nagten an Dicki. Er nahm sich vor, schwer auf der Hut zu sein und seinem Freund Perry auf den Fersen zu bleiben. Der war ihm sowieso in letzter Zeit zu schweigsam, was diesen Fall anbetraf. Dicki hatte das ungute Gefühl, daß Perry Clifton noch längst nicht alles gesagt hatte, was er tatsächlich über die Phantombande wußte. Damit kam Dicki der Wahrheit ziemlich nahe.
    Perry Cliftons Zurückhaltung seinem jungen Freund gegenüber hatte dabei ausschließlich den Grund, daß er sich mit jedem Tag mehr darüber im klaren war, mit welchem gefährlichen Unternehmen sie es zu tun hatten. Die Reaktionen der Bandenmitglieder bei Aufdeckung ihrer Taten waren nicht vorausberechenbar. Er war um Dicki besorgt, der in seiner Begeisterung dazu neigte, sich manchmal zu weit vorzuwagen. Andererseits war Dicki bisher immer so vernünftig gewesen, sich den Anordnungen seines Freundes zu fügen. Das hatte er oft genug bewiesen. Ohne zu wissen, daß sich Dicki, wenn auch aus anderen Gründen, dasselbe vorgenommen hatte, beschloß Clifton, seinen Freund die nächste Zeit in seiner Nähe zu behalten.
    Inzwischen aber hob sich in London der Vorhang zum vorletzten Akt der

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