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Die Heilerin

Die Heilerin

Titel: Die Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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noch die Brombeeren dort drüben pflücken.«
    Margaretha war froh, dass sie wenigstens einige Beeren gefunden hatten. Auf dem Weg vom Delaware zur Ortschaft hatte sie eine Art Lauch und Winterheckenzwiebeln gesehen, doch hier fand sie keine. Missmutig drehte sie um.
    »Woher sind wir gekommen?«
    »Ich glaube, von dort drüben.«
    Sie gingen vom Wasserlauf zurück zum Waldrand, aber alles wirkte plötzlich fremd und unheimlich. Es knackte im Unterholz, und sie blieben stehen, sahen sich besorgt um.
    »Es ist nur die Dämmerung. Dadurch wirkt alles anders. Wir müssen uns nördlich halten, dann finden wir schon zurück«, sagte Pastorius.
    Hoffentlich, dachte Margaretha verunsichert. »Müsste man nicht sehen, woher wir gekommen sind?«
    »Theoretisch schon, aber wenn wir nur unsere Spur suchen, geht unnötige Zeit verloren.« Wieder schaute er zum Himmel. »Dort müsste Norden sein. Also ist das unsere grobe Richtung. Der folgen wir einfach.« Er ging mit forschen Schritten voraus.
    Wie lange waren sie unterwegs gewesen? Margaretha konnte es nicht einschätzen. Auch wusste sie nicht, wie früh die Dämmerung einsetzte und wie lange es dauerte, bis es richtig dunkel war. Unter den Bäumen war es finster, fast nachtschwarz. Wieder knackte es im Gehölz, und mit einem Aufschrei wich Margaretha zurück, als plötzlich ein Kaninchen vor ihr aus dem Unterholz sprang, einen Haken schlug und verschwand.
    »Es war nur ein Kaninchen«, sagte Pastorius, doch auch seine Stimme zitterte. Er griff nach Margarethas Hand, sein Händedruck war warm, ein wenig schweißfeucht. »Komm, wir sollten uns beeilen …« Er zog sie mit sich. Doch es wurde immer dunkler, und sie liefen im Zickzack um die dicht stehenden Bäume. Schließlich blieb Margaretha stehen, holte keuchend Luft. »Wir laufen im Kreis.«
    Erschrocken sah sich Pastorius um. »Nein, das glaube ich nicht. Wir laufen nordwärts.«
    »Woher wollt Ihr das wissen? Richtet Ihr Euch nach dem Sonnenstand?«, fragte sie bissig und entzog ihm ihre Hand. Für einen Moment blieb sie stehen, der Angstschweiß lief ihr über den Rücken. Wind kam auf, die Bäume rauschten wie Wasser.
    »Das ist der Abendwind«, murmelte Margaretha besorgt. Bald würde es nicht nur hier im Wald duster sein, sondern überall. Sie hob den Kopf und dann pfiff sie laut. »Jonkie, sie wird uns finden und aus dem Dickicht führen.«
    »Jonkie?«
    »Jonkie, meine Hündin. Ich habe sie bei Rebecca gelassen. Wenn Rebecca mit ihr noch nicht zu unserer Unterkunft gegangen ist, wird sie uns finden.«
    Dreimal pfiff Margaretha, dann hörten sie das aufgeregte Bellen der Hündin. Kurze Zeit später brach Jonkie durch das Unterholz, sprang an Margaretha hoch und leckte ihr die Hände. »Dafür hast du dir einen Knochen verdient, meine Gute. Einen zweiten bekommst du, wenn du uns hier rausführst.«
    Für einen Moment tanzte die Hündin um sie. »Nach Hause, Jonkie«, befahlt Margaretha leise, »führe uns nach Hause.«
    Jonkie schnupperte, sprang dann in das Gebüsch, in dem das Kaninchen verschwunden war.
    »Ich glaube kaum, dass dies der Weg nach Hause ist«, sagte Pastorius, sah Jonkie hinterher und lachte leise. »Aber Euer Hund kam von dort drüben.« Er zog Margaretha mit sich. Sie kämpften sich durch das Unterholz, schließlich wurde der Baumbestand lichter, und endlich fanden sie den Waldrand. Margaretha schaute sich suchend um.
    »Rebecca?«
    »Ich bin hier«, sagte eine kläglich klingende Stimme hinter dem Holundergebüsch. Langsam kam die junge Frau hervor, Tränen standen ihr in den Augen.
    »Hemeltje, ist etwas passiert?« Margaretha schloss ihre Schwägerin in die Arme.
    »Ihr ward so lange weg. Und dann ist Jonkie in den Wald gestürmt. Sie ist einfach weggelaufen«, schluchzte Rebecca. »Und schließlich knackte es so laut, ich hatte Angst, dass ein Bär oder die Wilden kommen, deshalb habe ich mich versteckt.«
    »Es ist alles gut«, beruhigte Margaretha die junge Frau. »Wir haben uns ein wenig verlaufen, aber nun sind wir ja hier. Es ist schon spät, lass uns schnell zurückgehen.«
    Aus der Ferne hörten sie Hundegebell, und kurze Zeit später sprang Jonkie herbei. Sie trug ein Kaninchen im Maul, legte das Tier vor Margarethas Füße.
    »Du hast uns zwar nicht aus dem Wald geführt, dafür hast du uns aber eine wunderbare Abendmahlzeit geliefert.« Margaretha nahm das Kaninchen hoch.
    »Wir sollten uns beeilen, es wird dunkel«, sagte Pastorius. Er nahm die beiden Körbe und ging voraus.
    An

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