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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor der Brust. „Ja, ich weiß. Jacob hat es mir gesagt."
    „Hat er Ihnen auch gesagt, dass wir untergehen, wenn wir nicht schnellstmöglich das Ruder herumwerfen?"
    „Ja. Entweder das, oder wir verkaufen an Bountiful Foods, wozu Martin ihn ständig drängt."
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann."
    Der Ausdruck seiner Augen und das Zucken um den Mund verrieten zynische Belustigung. „Also schreiten Sie kurz ein und holen für Jacob die Kastanien aus dem Feuer, einfach so?"
    „Also das Schreiten hebe ich mir im Allgemeinen für den Laufsteg auf. Allerdings werde ich mein Möglichstes tun, das Loch im Fass zu finden und zu stopfen." Sie zog fragend eine Braue hoch. „Haben Sie ein Problem damit?"
    Dan betrachtete den Stapel Akten. „Wissen Sie, was Sie da tun?"
    „Nun ja, Buchhaltung ist nicht gerade mein Spezialgebiet, aber ich habe einige Kurse belegt, ehe ich mein Magisterdiplom in Betriebswirtschaft gemacht habe. Ich denke, ich kann mich durchwursteln."
    Er nahm ihre Erklärung scheinbar ungerührt hin und betrachtete sie nur weiter in seiner ruhigen unergründlichen Art. Allerdings glaubte Maggie - obwohl sie es nicht beschwören konnte - eine Spur Bewunderung in seinem Blick und seinem scheinbar ausdruckslosen Gesicht zu lesen.
    Bei der schwachen Beleuchtung konnte sie sich das aber auch eingebildet haben.
    „Warum arbeiten Sie jetzt? Warum nicht während der üblichen Bürostunden?"
    „Ich hielt es für besser, den normalen Arbeitsablauf nicht zu stören. Ich möchte die Mitarbeiter nicht beunruhigen. Und um ehrlich zu sein, Miss Udall scheint ... wie soll ich mich ausdrücken ... ihr Revier wie ein Wachhund zu verteidigen. Ich möchte sie nicht reizen." Sie warf ihm ein schiefes Lächeln zu. „Jedenfalls nicht mehr, als ich es ohnehin schon getan habe."
    Außerdem wollte sie Martin nicht auf ihre Nachforschungen aufmerksam machen, damit der nicht zu ihrem Vater lief. Da Dan nun Bescheid wusste, hatte sich dieser Punkt aber vielleicht ohnehin erledigt, und ihr Vater wurde umgehend eingeweiht.
    Obwohl nur ein Mundwinkel zuckte, war diesmal unverkennbar, dass Dan lächelte. „Sie haben sich schon behakelt, was? Vorsicht, Rotschopf. Die Frau ist der Leibhaftige."
    „Mag sein. Aber ich denke, in einem fairen Kampf kann ich es mit ihr aufnehmen."
    Der kecke Kommentar brachte ihr wieder ein zögerndes Lächeln ein. „Wahrscheinlich haben Sie Recht."
    Dan stemmte sich vom Türrahmen ab und richtete sich zu voller Größe auf. „Ich denke, es kann nicht schaden, wenn Sie sich ein Bild von der Situation machen. Schlimmer als jetzt kann es kaum noch werden."
    „Nun ja, für heute Nacht habe ich sowieso genug getan. Ich habe mir so viele Zahlen angesehen, dass ich langsam anfange zu schielen. Zeit, es gut sein zu lassen."
    „Ich habe Ihren Wagen gar nicht unten bemerkt", sagte Dan, als sie aufstand und um den Schreibtisch herum kam.
    „Ich bin auch zu Fuß hergekommen."
    „Es ist spät. Kommen Sie, ich fahre Sie schnell nach Haus."
    Maggies Herz machte einen kleinen Hüpfer. Sie war versucht, das Angebot anzunehmen, doch die Vernunft sagte ihr, dass es töricht wäre. „Danke, aber es macht mir nichts aus, im Dunkeln durch die Plantage zu gehen. Wirklich nicht."
    Sie holte einen kleinen Metallzylinder aus der Rocktasche und hielt ihn hoch, damit er ihn sah. „Sehen Sie, ich habe eine Taschenlampe."
    „Das kleine Ding beleuchtet den Boden nur wenige Meter. Ich brauche bloß ein paar Minuten, um Sie nach Haus zu fahren. Kommen Sie", drängte er, nahm sie am Ellbogen und führte sie durch die Tür.
    Normalerweise hätte eine so dominante Geste bei ihr einen Wutanfall ausgelöst. Doch die Berührung durch seine rauen Hände schien in ihrem Hirn eine Art Kurzschluss auszulösen.
    Sie war sich der breiten Hand und jedes einzelnen Fingers an ihrem Arm überdeutlich bewusst. Von dem Berührungspunkt schien ein elektrischer Strom ihren Arm hinaufzuziehen, prickelnde Wärme über Nacken und Rücken auszubreiten und ihren Puls zu beschleunigen. Mühsam bemühte sie sich, dieses Gefühl nicht zu beachten.
    Aus dieser Nähe nahm sie seinen Geruch wahr, spürte die Wärme seines Körpers, sah jede Wimper in dem dichten Kranz um seine hellen Augen und den Schatten der Bartstoppeln auf dem Kinn. Obwohl die Nacht mild war, durchfuhr sie ein Schauer. Junge, Junge, dieser Dan Garrett war vielleicht ein attraktives Exemplar von Mann.
    „Der hier ist zwar nicht halb so schick wie Ihr erotischer kleiner Flitzer, aber er

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