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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie zur Glaswand hinauf, hinter der das Büro ihres Vaters lag. Hatte Martin sie und Dan etwa von dort oben beobachtet? Nach einem Augenblick der Panik wurde ihr klar, dass er von dort nicht viel hatte sehen können, außer dass sie nah beieinander standen. Trotzdem röteten sich ihre Wangen, vor allem, weil sie sich besorgt fragte, was sie auf dem Schreibtisch ausgebreitet hatte.
    Martin bog um das Ende der Maschinenreihe und stürmte auf sie zu. Sie zwang sich zur Ruhe, damit die Röte aus ihren Wangen wich, straffte die Schultern und wartete kampfbereit.
    Dan machte sich ruhig wieder an die Arbeit.
    „Verdammt, Maggie, was zum Teufel hast du vor?"
    „Ich?" Sie gab sich ahnungslos und warf ihm ein unschuldiges Lächeln zu. „Wieso, ich halte Dan das Licht. Siehst du?" Sie hob die Leuchte vor Martins Gesicht, dass er geblendet die Augen schließen musste und einen Schritt zurücktrat. Maggie unterdrückte ein Lächeln und hängte die Lampe neben Dans Schulter an die Maschine.
    „Hör auf mit dem Quatsch! Ich habe die Akten und Unterlagen auf meinem Schreibtisch ausgebreitet gesehen. Elaine hat mich letzte Woche in Albuquerque angerufen und mir erzählt, dass du in der Verwaltung herumschnüffelst. Als du nicht wieder aufgetaucht bist, habe ich gedacht, du hättest das nur gemacht, um mich zu ärgern."
    Interessant. Miss Udall hatte Martin also Bericht erstattet. Sie hatte den beiden von Anfang an eine gewisse Komplizenschaft unterstellt.
    „Aber du steckst deine Nase ständig in Dinge, die dich nichts angehen, was?" warf Martin ihr vor. „Das lasse ich mir nicht weiter bieten. Ich rechne sowieso damit, dass Jacob dich in den nächsten Tagen wieder hinauswirft. Aber solange du hier bist, ist dir der Zutritt zur Fabrik untersagt. Hast du das verstanden?"
    Vor Empörung war sie einen Moment sprachlos. Die Unverfrorenheit dieses Mannes war unglaublich. Ehe sie etwas erwidern konnte, wandte er sich leicht ab und zeigte mit dem Finger auf Dan. „Und was Sie angeht, was zum Henker treiben Sie hier eigentlich, Garrett?"
    „Wonach sieht’s denn aus, Howe? Ich repariere eine defekte Abfüllanlage."
    „Ich habe Ihnen nicht erlaubt, irgendwelche Reparaturen auszuführen. Wenn ich etwas repariert haben will, hole ich einen Fachmann. Packen Sie Ihr Werkzeug zusammen und machen Sie, dass Sie hier wegkommen. Aber plötzlich. Und in Zukunft betreten Sie das Gebäude nicht mehr außerhalb der Arbeitszeit. Geben Sie mir auf der Stelle Ihre Schlüssel."
    Maggie war fassungslos über seine Unverschämtheit. Dan war immerhin der Betriebsleiter.
    Dan maß ihn lediglich mit einem vernichtenden Blick und arbeitete weiter. „Vergessen Sie's. Von Ihnen nehme ich keine Anweisungen entgegen, Sie Armleuchter. Ich bin nur Jacob Rechenschaft schuldig."
    „Sie Un..."
    Martins Gesicht lief puterrot an. Er war so wütend, dass die Adern in seinem Nacken deutlich hervortraten. Er sah aus, als würde er jeden Moment explodieren.
    Maggie hatte diesen Ausdruck schon erlebt, und während er die Hände ballte, wich sie rasch einen Schritt zurück.
    „Das wars. Sie sind gefeuert, Garrett! Scheren Sie sich zum Teufel! Ich gebe Ihnen eine Stunde, Ihre Sachen zu packen und das Verwalterhaus zu räumen. Wenn Sie bis dahin das Anwesen nicht verlassen haben, rufe ich den Sheriff und lasse Sie abführen."
    Dans Miene blieb unbewegt, doch Maggie bemerkte die leichte Anspannung der Schultern und den eisigen Blick, den er Martin zuwarf. Er machte jedoch in aller Ruhe seine Arbeit fertig, zog den Putzlappen aus der Gesäßtasche, wischte das Werkzeug ab und legte es auf die Kiste. Während er sich die Hände säuberte, wandte er sich Martin zu.
    Ein verächtliches Grinsen lag auf dem Gesicht ihres Schwagers, und Maggie konnte sich über so viel Arroganz nur wundern. Der Idiot schien sich der Gefahr nicht bewusst zu sein, die hinter Dans präzisen, ruhigen Bewegungen und seiner eisernen Selbstbeherrschung lauerte.
    „Sie können mich nicht feuern. Sie haben nicht die Befugnis."
    „Und ob ich die habe. Da Jacob so krank ist, leite ich Malone Enterprises."
    „Da irrst du dich, Martin."
    Maggie hatte nicht vorgehabt, die Karten so früh auf den Tisch zu legen, doch Martins überhebliche Anordnungen waren mehr, als sie ertragen konnte. Sie trat vor, stellte sich zwischen die beiden Männer und sah ihrem Schwager entschlossen in die Augen.
    „Ungeachtet deiner eigenen Einschätzung hast du keineswegs hier die Leitung. In Daddys Abwesenheit werde ich Malone

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