Die Heimkehr Der Tochter
Enterprises führen, nicht du."
„Du?" Martin stieß ein verächtliches Lachen aus. „Das möchte ich erleben."
„Na ja, das wirst du. Ich habe mehr Anrecht auf diese Position als du. Ich bin schließlich ein Mitglied der Familie, und ich bin Aktionärin."
„Wenn ich du wäre, würde ich nicht zu sehr auf meinen Status als Familienmitglied bauen. Du gehörst wohl kaum noch dazu. Und was die mickerigen sechs Prozent Aktienanteile betrifft, die dein Großvater dir hinterlassen hat, berechtigen sie dich wohl nicht gerade, das Unternehmen zu führen."
„Ach ja? Und wie groß genau sind deine Aktienanteile, Martin, würdest du mir das sagen?"
Die zornige Röte in seinem Gesicht, die gerade schwächer zu werden begann, nahm wieder zu. „Das steht hier nicht zur Debatte. Ich bin ein leitender Angestellter dieser Firma. Und wenn es darauf ankommt, habe ich so viele Aktienanteile wie du."
„Irrtum. Die Aktien gehören Laurel, nicht dir."
„Das macht keinen Unterschied, Laurel ist meine Frau. Was ihr gehört, gehört auch mir."
„Ich bin sicher, so würdest du es gerne sehen. Ich bezweifle jedoch, dass ein Gericht deine Ansicht teilen würde. Meine Schwestern und ich, wir haben alle denselben Aktienanteil geerbt. Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen uns. Die beiden anderen wollen mit der Firma nichts zu tun haben und verfügen auch nicht über die Ausbildung, sich in geschäftliche Dinge einzumischen. Bei mir ist das anders. Ich habe sowohl Interesse am Geschäft wie auch die entsprechende Ausbildung. Ob es dir gefällt oder nicht, ich übernehme die Leitung."
Seine Miene wurde frostig, der Blick geradezu mörderisch. Er ballte wieder die Hände und kam einen Schritt auf sie zu, ehe er sich beherrschte. Maggie hatte keinen Zweifel, dass Martin sie geschlagen hätte, wäre Dan nicht da gewesen.
Zumindest hätte er es versucht. Sie war jedoch nicht mehr das wehrlose Mädchen von vor sieben Jahren. Seither hatte sie regelmäßig Kickboxen und Selbstverteidigung trainiert. Sie konnte vielleicht nicht gegen ihn gewinnen, aber er würde garantiert ein paar kräftige Blessuren davontragen.
„Das werden wir ja sehen!" presste er hervor, als er sich wieder genug unter Kontrolle hatte, um zu sprechen. Damit wandte er sich ab und stürmte davon.
Maggie sah ihm nach und konnte sich einen letzten Hieb nicht verkneifen. „Ach, und Martin!" rief sie hinterher. „Sei so gut und verlass das Gebäude durch den Fabrikausgang. Ich werde weiterhin Daddys Büro benutzen, zu dem du keinen Zutritt mehr hast. Es sei denn natürlich, ich lasse dich rufen."
Sie hatte das Vergnügen, ihn wie erstarrt stehen bleiben zu sehen. Sein ganzer Körper bebte vor kaum unterdrückter Wut. Selbst aus der Entfernung konnte sie seine Kinnmuskulatur arbeiten sehen.
Nach einigen angespannten Sekunden marschierte er stumm weiter und entschwand ihrem Blickfeld. Seine zornigen Schritte hallten noch eine Weile durch das Gebäude, dann schlug die Tür an der Laderampe mit einem solchen Knall zu, dass es wie ein Kanonenschuss durch die Fabrik dröhnte.
Das laute Krachen brachte Maggie in die Realität zurück, und das kurze Triumphgefühl, das sie genossen hatte, verflüchtigte sich augenblicklich. Sie seufzte tief.
„Nicht schlecht gemacht, Rotschopf. Ich bin beeindruckt", sagte Dan gedehnt. „Ich bezweifle, dass er jemals so in seine Schranken verwiesen worden ist. Der schmollt jetzt einen Monat lang."
Maggie drehte sich noch rechtzeitig um, um zu erkennen, dass Dan sich entspannte. Offenbar war er gewappnet und bereit gewesen, sie zu verteidigen.
Ein Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. „Na ja, seien Sie nicht zu sehr beeindruckt. Um ehrlich zu sein, ich habe mich nur hinreißen lassen, weil er mich so wütend gemacht hat. Meine Amtszeit als Firmenleitung reicht vielleicht nicht über morgen früh hinaus. Martin wird sich bei der erstbesten Gelegenheit bei Daddy beschweren."
„Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Ich kenne Jacob nur als äußerst fairen Mann."
Darauf konnte Maggie nur mit einem traurigen Lächeln antworten.
Nach einer unruhigen Nacht und einem schon strafend langen morgendlichen Dauerlauf kam Maggie als Erste zum Frühstück auf die Terrasse.
Sie hatte sich kaum mit ihrer Tasse Kaffee gesetzt, als Dan durch das Gartentor trat. Sie zwinkerte ihm zu und hob die Tasse in einem spöttischen Gruß. „Hallo, Hübscher. Sie sind aber früh heute Morgen. Wollen Sie der Enthauptung beiwohnen?"
„Warum
Weitere Kostenlose Bücher