Die Heimkehr Der Tochter
unterstellen Sie das? Vielleicht bin ich hier, um eine zu verhindern."
„Na so was", säuselte sie neckend und klimperte mit den Wimpern. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich Ihnen so viel bedeute."
Er setzte sich neben sie, schenkte sich Kaffee ein und trank einen Schluck, ehe er antwortete. „Netter Versuch, Rotschopf, aber Sie können mich nicht zum Narren halten. Ich habe Sie heute im Morgengrauen durch die Plantage rennen sehen. Sie machten den Eindruck, als wäre der Teufel hinter Ihnen her. Vermutlich konnten Sie nicht schlafen und haben versucht, Ihrer Nervosität davonzulaufen." Er betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. „Vor mir können Sie Ihre Unruhe nicht verbergen. Sogar jetzt wirken Sie angespannt, so fantastisch Sie auch aussehen."
Sein Kompliment erstaunte sie ebenso wie seine genaue Beobachtungsgabe. Ehe sie antworten konnte, öffnete sich die Tür zum Haus, und ihre Nervosität wuchs beträchtlich, als sie sah, wie Charley ihren Vater auf die Terrasse rollte, gefolgt von Nan, Lily und Jo Beth.
Sobald die Begrüßungen ausgetauscht waren und man Jacob auf einen Stuhl am Tisch geholfen hatte, verschwand der Pfleger im Haus, und das Frühstück begann. Nan und Maggies Eltern unterhielten sich über einen Artikel im Lokalblatt, der sich mit einem Vorfall in Rowdys Bar und Grill am Vorabend befasste.
„Wenn ihr mich fragt, hätte man das Lokal schon Vorjahren schließen sollen. Das ist doch nur noch ein Treff für Abschaum."
„Ach, Jacob, sei nicht so steif", tadelte seine Schwester. „Das ist nur ein Treffpunkt für junge Leute, die dort entspannen und ein wenig Dampf ablassen."
„Das ist richtig, Liebster", pflichtete Lily bei. „Als wir uns kennen lernten, hast du mich sogar auch ein paarmal dorthin ausgeführt."
Jacob zog die Stirn in Falten, und es schien ihm unbehaglich zu sein. „Ja, nun ... damals lagen die Dinge eben anders."
Wie üblich sagte Jo Beth außer einer gelegentlichen spitzen Bemerkung zu Maggie nicht viel.
Sie waren soeben mit dem Frühstück fertig, als Dan sich zu Maggie beugte und ihr zuraunte: „Achtung, Rotschopf, es geht los."
„Jacob, wir müssen miteinander reden!" sagte Martin aufgebracht und kam mit langen Schritten an den Tisch.
„Natürlich. Aber setz dich erst mal und iss etwas. Es ist noch einiges übrig geblieben."
„Ich will nichts essen, und mein Anliegen duldet keinen Aufschub." Er warf Maggie einen giftigen Blick zu. „Nun, hast du es ihm schon gesagt?"
Jacob wurde sofort hellhörig. Mit leicht zusammengekniffenen Augen sah er Maggie forschend an. „Was sollst du mir gesagt haben? Was ist jetzt wieder los, Käthe- rme?
„Sie versucht, Malone Enterprises an sich zu reißen, das ist los", antwortete Martin an ihrer Stelle. „Ich habe sie gestern Nacht in der Fabrik erwischt. Sie hat die Bücher und Akten in deinem Büro durchstöbert. Als ich ihr befahl zu gehen, weigerte sie sich und informierte mich, dass sie nun die Leitung der Firma übernommen habe."
„Was? Den Teufel hast du! Erkläre dich, Mädchen! Auf der Stelle!"
Maggie warf ihrer Mutter einen Blick zu, doch Lily rückte sich nur unbehaglich auf ihrem Stuhl zurecht und starrte auf ihren Teller.
Seufzend sah sie ihren Vater an und zuckte die Achseln. „Es schien mir in dem Moment das Richtige zu sein."
„Wage nicht, mich in deiner gewohnt spöttischen Art abzufertigen. Ich habe dich zu keiner Zeit autorisiert, die Leitung der Firma zu übernehmen. Ich lasse nicht..."
„Worüber regst du dich so auf, Jacob? Maggie hat lediglich getan, worum Lily sie gebeten hatte", erklärte Nan.
„Was?" Jacob drehte ruckartig den Kopf zu seiner Frau um. „Lily? Ist das wahr?"
„Nun ja ... ich ..."
„Ach, um Himmels willen, Lily, spuck es aus!" schimpfte Nan.
„Ja, ja, ich habe sie gebeten, einen Blick ... in die Bücher zu werfen und zu prüfen, ob sie das Unternehmen retten kann. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte, Jacob. Du bist zu krank, um zu arbeiten, aber wenn nicht bald etwas geschieht, verlieren wir die Firma. Das hast du mir selbst gesagt."
Martin schnaubte verächtlich. „Und du hast gedacht, sie könnte ein Wunder bewirken? Na sicher doch."
Nan reagierte wie eine Katze, der man das Fell gegen den Strich bürstet. „Ich wäre an deiner Stelle sehr, sehr vorsichtig, Martin. Zufälligerweise unterstütze ich Lily in dieser Angelegenheit."
Maggie beobachtete Martin und musste fast lachen. Der arrogante Bastard erkannte, dass er einen taktischen Fehler
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