Die Heimkehr Der Tochter
Rothaarigen gesegnet war, errötete sie so gut wie nie. Doch selbst dieser zarte Hinweis auf die Geschehnisse von neulich ließ ihr das Blut in die Wangen steigen.
Das leichte Zucken um Dans Mundwinkel verriet ihr, dass er es bemerkte, und sie konnte nichts weiter tun, als forsch darüber hinweggehen.
„Nein, ich bin mit dem Auto gekommen. Aber das sollte Sie nicht beschäftigen. Sie haben mir doch sowieso nicht geglaubt, dass ich verfolgt wurde."
„Ich habe mich geirrt. Ich habe Fußabdrücke gefunden."
Während er ihr von seiner Entdeckung berichtete, kam sie sich zunehmend schutzlos und ausgeliefert vor. Wenn sie sich vorstellte, dass ihr Verfolger verborgen im Dunkeln gestanden und sie beobachtet hatte, bekam sie eine Gänsehaut.
„Natürlich könnte es auch ein Teenagerstreich gewesen sein", sagte Dan abschließend. „Ich habe schon mehrfach High School Kids aus der Plantage gescheucht. Sie ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche. Einmal hat sich eine Gruppe von Jungs betrunken, dann haben sie einen von ihnen, der völlig weggetreten war, ausgezogen und nackt mitten in der Plantage liegen lassen."
„Verstehe. Glauben Sie denn, dass es so etwas war?"
Dan zögerte, aber nur kurz. „Nein. Ihr Verfolger hat offenbar auf Sie gewartet, als Sie das Büro verließen. Was bedeutet, dass Sie beobachtet wurden. Der Typ weiß, dass Sie jeden Tag bis spät in die Nacht arbeiten. Wahrscheinlich wollte er Ihnen nur Angst machen, aber das können wir nicht mit Sicherheit sagen."
„Was im Klartext bedeutet, jemand will verhindern, dass ich meine Nase in die Bücher stecke."
„Das ist meine Vermutung. Die Frage ist nur, wer."
Maggie erwiderte versonnen: „Meine erste Wahl wäre Martin, aber der war Donnerstagnacht in Little Rock."
„Hmm. Vielleicht war es ja doch nur der Streich eines Jugendlichen."
„Vielleicht." Sie blickte in den offenen Werkzeugkasten. „Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was Sie so spät hier machen."
„Zwei Stunden vor Feierabend gestern hat die Pumpe an dieser Maschine versagt und zwei Produktionsstrecken lahm gelegt. Ich versuche, eine neue einzubauen, ehe die Schicht morgen früh losgeht."
„Schon wieder eine technische Panne?" Sie konsultierte ihre Liste an Schäden. „Das ist die neunte in einem Monat."
„Das ist kein Wunder. Bei einem so alten Maschinenpark muss man damit rechnen. Die meisten Maschinen stehen seit Jacobs Kindheit hier. Es gibt nicht eine, die ich nicht mindestens ein Dutzend Mal repariert habe."
„Das klingt nicht nach sonderlich ausgeprägtem Kosten- bewusstsein. Wenn Maschinen immer wieder den Dienst versagen, ersetzt man sie in der Regel."
„Damit haben Sie Recht. Die ganze Anlage müsste erneuert werden. Ich habe das Jacob gegenüber erwähnt, doch er sagt, die Firma kann sich eine solche Ausgabe nicht leisten." Dan nahm achselzuckend den Schraubenzieher auf. „Also versuche ich, alles so gut wie möglich in Schuss zu halten."
„Was ist mit all den anderen Problemen?" Sie reichte ihm den Notizblock mit der Liste aller Vorfälle, die sich zugetragen hatten. „Da Sie der Betriebsleiter sind, nehme ich an, Sie wissen von diesen Vorkommnissen."
Er überflog die Liste und gab sie ihr zurück. „Ja, ich weiß davon", sagte er über die Schulter hinweg und beugte sich bereits wieder über die defekte Maschine. Durch seine Haltung wurde ihr Blick auf seinen knackigen Hintern gelenkt, kein unangenehmer Anblick.
Dan streckte sich, um einen widerspenstigen Bolzen zu lösen, und über seiner Jeans zeigte sich ein Streifen weißer Haut, der in starkem Kontrast zur übrigen Bräune stand. Offenbar arbeitete er häufig mit nacktem Oberkörper in der Plantage. Sie merkte, dass es ihre Gelassenheit nicht gerade förderte, sich das bildlich vorzustellen.
Der Bolzen bewegte sich nicht, und Dan griff nach hinten und hielt die Hand auf. „Geben Sie mir bitte den Hammer aus der Werkzeugkiste, ja?"
„Was? Oh ja, eine Sekunde." Maggie riss sich aus ihrer Trance, durchwühlte die Werkzeugkiste, bis sie das Gewünschte fand, und legte es ihm in die ausgestreckte Hand.
„Danke", sagte er leise und gab dem Ende des Schraubenschlüssels ein paar solide Schläge.
Maggie konnte den Blick kaum von der arbeitenden Muskulatur in seinem Rücken lösen und tippte mit dem Stift auf ihren Notizblock. „Finden Sie nicht, dass diese Häufung von Vorfällen irgendwie merkwürdig ist?"
„In jeder Firma gibt es Pannen und Fehlleistungen."
„Aber bei Malone gab
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