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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Fächer und scheuchte verärgert das Dienstmädchen davon, das sich genähert hatte. »Willst du mir nicht deinen Besuch vorstellen?«
    Milford trat zu ihr, verneigte sich galant und nahm ihre Hand, um einen Kuss darauf zu hauchen. »Adjutant James Allison und ich dienten gemeinsam in Schottland, Liebste. Zufällig traf ich ihn vorhin und befreite ihn aus der Hand einiger Schläger«, fügte er rasch hinzu, als er Eloises erstaunten Blick über Allisons ramponiertes Gesicht gleiten sah. »Würdest du uns Tee machen lassen? James und ich möchten gerne in alten Erinnerungen schwelgen.«
    Sie lächelte, dabei konnte Allison erkennen, dass ihr bereits einige Zähne fehlten. »Aber gerne werde ich deinem Wunsch entsprechen.« Dann wandte sie sich an Allison, der unschlüssig dastand und sich verlegen umschaute.
    »Ihr habt großes Glück, dass Robert im richtigen Augenblick erschienen ist«, sagte sie. »Er ist ein wundervoller Mann, findet Ihr nicht?«
    »Gewiss, my Lady«, beeilte sich Allison zu sagen, dabei wurde ihm fast übel. »Ich bin wirklich sehr glücklich, Robert zu kennen.«
    »Wart Ihr dabei, als er von dieser furchtbaren Horde von Wilden in den Highlands überfallen und verwundet wurde?«
    James war nahe daran, sie zu korrigieren, denn es war nur ein ›Wilder‹ gewesen, nämlich Ewan MacLaughlin. Und er hatte den Hauptmann keineswegs überfallen, sondern nur das Leben seiner Frau verteidigt.
    »Nein, my Lady. Bedauerlicherweise war ich einer anderen Kompanie zugeteilt, als sich … der Vorfall abspielte.«
    Eloise trat näher an den Adjutanten heran und fuhr in vertraulichem Ton fort: »Könnt Ihr begreifen, dass Robert von nichts anderem redet als wieder in dieses grässliche Schottland versetzt zu werden?«
    »Nun …«, begann James, wurde jedoch zu seiner Erleichterung von Milford unterbrochen, der es hasste, wenn von ihm gesprochen wurde, als wäre er nicht anwesend.
    »Du gestattest, dass ich Adjutant Allison in den Salon führe?« Wieder deutete er eine leichte Verbeugung an, seine Bitte hatte er jedoch mit einer gewissen Schärfe ausgesprochen, die keinen Widerspruch duldete.
    Eloise klatschte in die Hände, aus einer Nische huschte das Dienstmädchen. Die Lady befahl, den Kamin im Salon zu entzünden, Tee und Gebäck bereitzustellen, dann zog sie sich zurück. An Roberts Tonfall hatte sie erkannt, dass ihre Anwesenheit für den weiteren Verlauf des Nachmittags unerwünscht war.
    »Die hast du aber im Griff«, bemerkte James anerkennend, nachdem sie alleine waren und blickte sich scheu in dem mit kostbarem Mobiliar ausgestatteten Salon um.
    Milford lächelte überheblich, lehnte sich in dem zierlichen Sesselchen lässig zurück und erwiderte: »Ich weiß eben, wie man mit Frauen umgeht.« Gleich darauf erlosch sein Lächeln und ein teuflischer Zug trat auf sein scharfkantiges Gesicht. »Ich habe dich nicht hergebracht, um über schwachsinnige Weiber zu reden, sondern habe ein Anliegen. Dazu muss ich dir eine Geschichte erzählen, die mir zu denken gibt, weil ich sie nicht recht einzuordnen weiß.«
    Vorsichtig nippte Allison an dem noch heißen Tee.
    Robert erzählte ihm von dem Überall auf Ewan MacLaughlin und wie er in letzter Sekunde entwischt war.
    »Das Merkwürdige an der Sache ist«, schloss der Hauptmann, »dass weder Anna noch ich gesehen haben, wie er die Höhle verlassen hat. Anfangs hatte ich diese schottische Hure im Verdacht, MacLaughlin heimlich befreit zu haben. Aber …«, er entnahm seiner Rocktasche eine Pfeife, stopfte sie mit Tabak und steckte sie in Brand. »Aber ich habe alle Nebengänge der Höhle abgesucht, während Anna am Eingang Wache gehalten hat. Er kann nicht entkommen sein – es sei denn, er hat sich unsichtbar gemacht.«
    Der letzte Satz entlockte Allison ein Schmunzeln.
    »Das Eigenartigste an der Geschichte ist, dass ich nichts darüber gehört habe, ob MacLaughlin wieder bei seinen Leuten aufgetaucht ist. Ich habe mich natürlich sofort aus dem Staub gemacht, nachdem ich sein mysteriöses Entkommen entdeckt hatte und konnte ungestört die Grenze überqueren.« Er stockte, paffte an seiner Pfeife und fuhr nachdenklich fort: »Angenommen, er hat sich bis nach Glenbharr Castle durchgeschlagen. Glaubst du, er wäre nicht sofort nach Fort George geritten und hätte dem Colonel Meldung gemacht?«
    James hob vage die Schultern. »Vielleicht hat er das ja getan.«
    »Du Narr!« Milford warf seinem Gegenüber einen verächtlichen Blick zu. »In diesem Fall hätte man

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