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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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liegen!”, bestätigte sie. “Ich bin überzeugt, dass mit der Zeit …” Sie senkte den Kopf, um sodann gleich den Blick zu heben und Nicholas auf eine Weise anzuschauen, die ohne Zweifel betörend gemeint war. “Mit der Zeit könnten wir uns gewiss besser verstehen.”
    Um ein Haar hätte Nicholas ihr mitgeteilt, dass sie dazu wohl keine Gelegenheit mehr bekommen werde. “Vielleicht.”
    Das Kinn gereckt, streckte Joscelind die Finger aus und berührte Nicholas’ Arm. “Ich würde mich nach besten Kräften darum bemühen.” Den Blick weiterhin fest auf sein Gesicht gerichtet, ließ sie die Hand an seinem Arm emporgleiten. “Und darum, Euch zu gefallen, Mylord!”
    Am liebsten hätte er ihre Hand von seinem Arm gehoben, doch da er ihr nicht unnötig zu nahe treten wollte, wich er stattdessen bloß einen Schritt zurück und entzog sich ihr. “Und ich meinerseits bin überzeugt, dass Ihr eine ausgezeichnete Gemahlin abgeben werdet.”
    Aber für einen anderen!
    “Es wäre mir die allergrößte Freude, dafür zu sorgen, dass mein Gemahl stets glücklich ist und
rundum
befriedigt! Nichts läge mir mehr am Herzen!”
    Er wusste genau, worauf sie anspielte, und dass sie ihrem Ehemann mit allen ihr zur Verfügung stehenden Künsten gefallen wollte, lag auf der Hand. Nur würde diese liebevolle Zuwendung weniger der trauten Zweisamkeit gelten als vielmehr dem Trachten nach Macht und Einfluss. Nach der wundervollen, selbstlosen Liebe, die Riona ihm schenkte, erschien ihm eine Ehe mit Joscelind wie ein kalter und herzloser Kuhhandel.
    Doch war es nicht genau das, was er anfangs gesucht hatte? Einen Handel? Käme eine Verbindung mit Eleanor nicht ebenso einem Geschäft gleich?
    Joscelind rückte näher an ihn heran und lächelte scheu. “Bestimmt fände Euer Weib auch stets tiefste Befriedigung, Mylord! Jede Frau träumt doch von solch einem kraftvollen, männlichen Liebhaber!”
    “Mylady!”, betonte er – zwar nicht unhöflich, aber bestimmt. “Es wäre mir lieb, Ihr würdet Euch nun unverzüglich in die Küche begeben und Euch um das Gesinde kümmern. Sonst steht zu befürchten, dass das Abendbrot überhaupt nicht mehr aufgetragen wird!”
    “Oh, dafür werde ich schon Sorge tragen!”
    Er trat zurück. “Bestimmt!”
    Sie blieb vor ihm stehen, dichter, als es ihm lieb war. “Gedenkt Ihr tatsächlich bis zum Erntefest zu warten, ehe Ihr Euch entscheidet?”
    Er nickte, hatte er sich doch vorgenommen, sich so viel Zeit wie möglich zu nehmen, denn einmal verheiratet, wollte er Eleanor nicht untreu werden. Dafür bedeutete ihm der Ehebund viel zu viel. Außerdem würde er sein Weib niemals erniedrigen wollen, indem er sich eine Geliebte hielt.
    Und bei dieser Überlegung fiel ihm auch gleich ein, dass jemand wie Riona nie eine Freundin hintergehen würde. Sie würde nie die Frau sein wollen, die mit dem Gemahl der Freundin Ehebruch trieb. Ihn zu lieben, bevor er vor Gott den heiligen Bund der Ehe schloss und seiner Gattin ewige Treue schwor, war das eine; die Zeit danach war etwas ganz anderes.
    “Das Warten fällt mir schwer, Mylord! Und ich mache mir solche Sorgen, Ihr könntet eine andere nehmen!”
    Er glaubte nicht, dass sie wirklich daran zweifelte, die Frau seiner Wahl zu werden. “Ich bin überzeugt, dass jene Damen, die ich nicht erwähle, problemlos einen passenden Gemahl finden werden. Dafür haben sie allesamt viel zu viel zu bieten!”
    In Joscelinds Augen glomm ein Leuchten auf, bei dem er sich automatisch in Acht nahm. “Aber Lady Riona doch nicht! Offen gesagt, ist’s mir ein Rätsel, dass sie noch hier ist!”
    Hatte das Frauenzimmer etwa Verdacht geschöpft? “Lady Riona und ihr Onkel sind Schotten. Ich möchte keinen Zwist mit ihren Landsleuten vom Zaune brechen, indem ich die beiden frühzeitig fortschicke.”
    “Ich verstehe”, bekundete Joscelind lächelnd. “Sie sind aus politischen Erwägungen hier. Ich hatte zunächst gedacht, jener kleine Schotte amüsiere Euch! Eine Art Hofnarr!”
    Nicholas war drauf und dran, mit den Zähnen zu knirschen. “Amüsant ist er in der Tat”, unterstrich er. “Und ein sehr verträglicher Zeitgenosse.”
    “Für einen Schotten!”
    “Verehrteste, es ist Eurer Aufmerksamkeit möglicherweise entgangen, dass meine Burg in Schottland liegt. Ganz gleich, wen ich heiraten werde – meine Gemahlin wird den Schotten mit Achtung begegnen müssen.”
    Ihre weichen, glatten Wangen röteten sich. “Gewiss, Mylord. Es war auch nicht bös

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