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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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dankbar dafür waren, dass er überhaupt erst ihre Verbindung ermöglicht und sie nach besten Kräften gefördert hatte – nun, so war das ebenfalls gut.
    Als Erstes begab er sich zur Küche, bestand doch die vage Möglichkeit, dass der normannische Herzog sich dort aufhielt.
    Und, wie er hocherfreut feststellte, die ganz konkrete, dort auf Riona zu treffen – auch wenn sie angespannter wirkte denn je zuvor. Sie war umringt von Dienstboten, die allesamt gleichzeitig auf sie einredeten.
    “Was geht denn hier vor?”, tönte Nicholas barsch, als er sich der Ansammlung näherte. Bei seiner Stimme stob alles auseinander wie eine Vogelschar.
    “Äh, Mylord …”, antwortete Riona, “ich fürchte, es herrscht Verwirrung wegen des Abendbrotes.”
    “Ist es nicht Lady Joscelinds Aufgabe, diese Angelegenheiten zu regeln?”, fragte er, bemüht, sich so zu geben, wie er es immer angesichts von Streitereien tat. Außerdem durfte er seine Gefühle für Riona nicht verraten! “Warum ist sie eigentlich nicht hier?”
    Peinlich berührt, blickte die Mehrzahl der Diener stumm zu Boden. Einige, wie Polly beispielsweise, guckten verstohlen von der Seite, zuerst auf Riona, dann auf den Burgherrn.
    “Soweit mir bekannt ist, Mylord”, versuchte Riona zu erklären, “wählt sie gerade das Gewand aus, welches sie heute Abend tragen möchte.”
    “Dann sollte man sie holen lassen, damit sie die Missverständnisse aufklärt.”
    Polly trat einen Schritt auf ihn zu. “Mit Verlaub, Mylord”, sagte sie, mit zitternder Stimme zwar, doch mit unerschrockenem Blick, “wir möchten nicht, dass Lady Joscelind uns Anweisungen erteilt.”
    Während die übrigen Dienstboten dies mit zustimmendem Gemurmel quittierten, bemerkte Nicholas, wie Riona sich heimlich zur Tür zum Burgsaal schob. Aha, sie räumte also das Feld – Flucht vor der eigenen Courage, mit der er sie, so sein Vorsatz, später necken würde! Wahrscheinlich würde dann jene flammende Empörung in ihren wunderschönen Augen auflodern, so dass er wohl ihre Entrüstung würde fortküssen müssen!
    Er zwang sich dazu, sein Augenmerk wieder auf das Küchengesinde zu richten. “Was ihr möchtet oder nicht möchtet, tut nichts zur Sache! Ich habe euch befohlen, ihr zu gehorchen!”
    So schnell gab Polly nicht klein bei. “Das mag zwar sein, Mylord, aber sie hat jedem von uns an die sechs Aufgaben aufgetragen, die alle zur gleichen Zeit erledigt werden sollten. Und einiges ergab überhaupt keinen Sinn! Das hätte es aber vielleicht, wenn sie’s besser erklärt hätte, statt uns auf unsere Fragen hin einfach damit abzukanzeln, wir wären ja dumm!”
    Die anderen Küchengehilfen nickten eifrig und pflichteten ihr unter allgemeinem Gemurmel bei.
    “Daraufhin habt ihr euch entschlossen, Lady Riona mit Fragen und Genörgel zu belästigen, statt ihren Anweisungen zu folgen?”
    Als die Magd errötend zu Boden blickte, trat Riona hervor. “Mylord!”, sagte sie. “Ich glaube, es bedürfte bloß einer Neuzuordnung der Aufgaben. Ich will gern dabei helfen; dann braucht Lady Joscelind nicht erst behelligt zu werden.”
    Es sah ihr ähnlich, dass sie sich sogar für Joscelind einsetzte – und nur den Küchenhilfen zuliebe. Falls aber Joscelind für den Ärger verantwortlich war, dann sollte sie ihn auch gefälligst beheben! “Habt Dank für Euer großzügiges und freundliches Angebot, Mylady, aber dies soll Eure Sorge nicht sein!” Er wandte sich an Polly. “Habt ihr alle noch etwas zu tun, bis ich mit Lady Joscelind spreche?”
    Die Mundwinkel der Magd hoben sich in einem Anflug von Schmunzeln. “Jawohl, Mylord!”
    “Gut!” Er winkte den Küchenjungen zu sich heran. “Geh hin und bestelle Lady Joscelind, ich möchte sie in meinen Gemächern sprechen, sobald sie ihre Toilette beendet hat, was ja wohl nicht mehr lange dauern kann.”
    Der Bursche nickte und rannte los. “Und was Euch angeht”, wandte Nicholas sich erneut an Riona, “so werden wir diese Angelegenheit später erörtern. Zunächst jedoch: Hat jemand den Duc D’Anglevoix gesehen?”
    “Der ist in die Vorburg gegangen”, meldete eine der Mägde. “Jedenfalls hat Rafe das gesagt.”
    Voller Bedauern darüber, dass er Riona vor all den Dienern nicht einmal ein Lächeln schenken durfte, nickte Nicholas dankend mit dem Kopf. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und begab sich zum östlichen Vorburgbereich, wo das Zeltlager war, in welchem die Soldaten des Herzogs kampierten.
    Dort angelangt, traf er auf hektische

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