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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut
Autoren: Margaret Moore
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jenem Tal zwischen ihren Brüsten. Wie schon zuvor trug sie das scharlachrote Gewand, das Nicholas so gut gefiel.
    “Du hast mir auch gefehlt”, gestand sie. Wie immer wurde ihr von seiner Berührung ganz warm. “Was hast du denn da?”
    Er schaute an sich herab. “Wo?”
    Sie lachte leise. “Ach, doch nicht da!” Sie wies auf das Bündel, das auf der Holztruhe lag. “Dort drüben!”
    “Ach so, das!” Er ging, es zu holen, und seine ernste Miene erfüllte Riona mit Angst und Bangen. “Dein Onkel hat’s mir gegeben, aber ich kann es natürlich nicht annehmen. Würdest du’s ihm zurückbringen?”
    “Was ist es denn?”, wollte sie wissen, wenngleich sie tief drinnen im Herzen schon ahnte, was es wohl sein mochte.
    “Eine Schottentracht und ein Hemd – sein Hochzeitsgeschenk für mich. Für den Fall, dass ich dich heirate.”
    Sie schloss die Augen. Es war wie ein Stich ins Herz, auch wenn sie wusste, dass Onkel Fergus es gut gemeint hatte. “Er hat mich nicht in sein Vorhaben eingeweiht.”
    “Er ließ mir keine Gelegenheit, es abzulehnen.”
    Riona nahm das Bündel entgegen und packte es aufs Bett. “Er kann’s noch immer nicht fassen, dass du mich nicht heiraten wirst.”
    Nicholas nahm sie bei den Schultern und sah sie unverwandt an, in seinem Blick ein solches Sehnen, dass es ihr schier das Herz zerriss, weil sie ja wusste, dass es für sie keine Zukunft gab. “Ich würde dich wählen, Riona, wenn ich’s nur könnte! Wäre ich wohlhabend und einflussreich, dann würde ich all jene anderen zum Teufel jagen und dich auf meinen Armen zur Burgkapelle tragen und dir auf ewig Treue schwören.”
    “Doch du kannst es nicht”, sagte sie, zwar mit fester Stimme, aber mit wundem Herzen. “Und hüte dich vor Lord Chesleigh, wenn deine Wahl auf Eleanor fällt. Er ist ehrgeizig und falsch! Er schreckt vor nichts zurück, um zu bekommen, was er sich vornimmt.”
    Zwar durfte sie Nicholas nicht unverhohlen sagen, dass Chesleigh ihrem Onkel mit dem Tode drohte, doch alles, was in ihrer Macht stand, das wollte sie tun.
    “Percivals Einfluss müsste eigentlich alle Pläne von Chesleigh aufwiegen”, erwiderte er.
    “Dessen bin ich mir nicht gewiss. Richte dich tunlichst darauf ein, dass du mit Chesleigh nach der Heirat Hader bekommst – entweder vor einem Gericht oder in einem Kampf.”
    Als Nicholas nickte, da ahnte sie, dass er ihre Worte wohl erwägen würde.
    “Genug der düsteren Gedanken”, befand sie mit vorgetäuschtem Frohmut. “Ich möchte uns nicht mit Sorgen über schurkische Normannen unsere wenigen letzten Nächte verderben. Viel lieber möchte ich über dich reden.”
    Nicholas lächelte. Anscheinend war auch ihm äußerst daran gelegen, die Last weit gewichtigerer Angelegenheiten abzustreifen. “So? Vielleicht möchte ich aber über
dich
sprechen. Was ich mit dir anstellen werde, wenn ich dich in mein Bett trage.”
    Sie wich ein wenig vor ihm zurück. Es blieb ihnen kaum Zeit – da wollte sie ihren Vorrat an Erinnerungen auffüllen, solange es ging. “Noch nicht. Zunächst, Burgherr zu Dunkeathe, müsst Ihr mir einen Wunsch erfüllen.”
    Seine Miene verdüsterte sich, so dass Riona schon bedauerte, ihm Sorgen bereitet zu haben. “Bevor ich abreise, möchte ich dich ein einziges Mal in einer Schottentracht sehen. Das ist schon alles. Würdest du sie für mich anlegen?”
    Erleichtert stellte sie fest, dass er ob dieser schlichten Bitte lächelte. “Möchtest du etwa einen Schotten aus mir machen?”
    Um die heitere Laune nicht zu trüben, erwiderte sie sein Lächeln. “So eine
Feileadh
ist sehr bequem. Zumindest behauptet das Onkel Fergus.”
    “Indessen ein wenig luftig, findest du nicht?”
    “Woher soll ich das wissen? Ich habe nie eine getragen! Würdest du sie für mich anlegen? Für kurze Zeit?”
    “Euer Wunsch ist mir Befehl, mein Fräulein – nur weiß ich zu meinem Bedauern nicht, wie man die Decke nach Brauch und Sitte um die Schultern faltet. Adair hat einmal versucht, es mir zu erklären, doch ich gestehe, ich habe nicht richtig aufgepasst.”
    “Ich werde dir helfen.” Sie musterte ihn kritisch. “Zuerst das Hemd?”
    “Wie Ihr wollt, Mylady. Das Hemd zuerst.”
    Er löste den Gurt und warf ihn auf den Tisch. Nachdem er die Tunika abgestreift hatte, legte er sie, bekleidet nur noch mit Beinlingen und Stiefeln, neben den Gürtel.
    Ihre Gedanken schweiften ab, und sie malte sich bereits aus, wie sie sich lieben würden, bis sie ihre Lust aneinander gestillt
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