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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut
Autoren: Margaret Moore
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nicht missen!”
    Zärtlich liebkoste er ihre Wange. “Du bist wahrhaftig eine einzigartige und großherzige Frau, Riona Mac Gordon. Ach, könnte ich doch aus Liebe heiraten!”
    Danach hatte sie sich gesehnt, dass er ihr seine Liebe gestehen würde. Aber was er jetzt sagte, bereitete ihr nichts als Pein, verbunden mit der Gewissheit, dass es ihr das Herz brechen würde, Dunkeathe verlassen zu müssen – und ihn! “Was wir auch immer miteinander teilten: Mir ist es genug”, log sie.
    Er zog sie in seine Arme. “Bleib heute Nacht bei mir, Riona.”
    “Du weißt, dass das nicht geht.”
    “Dann weile wenigstens noch etwas länger”, flehte er. “Bloß noch ein bisschen.”
    Sie brachte es nicht übers Herz, ihm seine Bitte abzuschlagen. “Nun gut – doch die Tracht ziehst du tunlichst aus, sonst könnte es geschehen, dass ich dich aufs Neue begehre.”
    “Willst du mich auf die Probe stellen?”
    “Mich dünkt, Mylord, Ihr seid vielmehr derjenige, der mich in Versuchung führt!”
    Die
Feileadh
legte er erst später ab.
    Geraume Zeit später.
    Nicholas erwachte, als ein Strahl des frühen Morgenlichtes auf sein Gesicht fiel. Wie er blinzelnd die Augen aufschlug, galt sein erster Gedanke Riona, so wie jeden Morgen seit jener ersten Liebesnacht, und sogar schon davor.
    In der vergangenen Nacht hatte sie sich so sehr um eine glückliche und sorgenfreie Atmosphäre bemüht, als wolle sie ihn das Unabänderliche vergessen machen. Eindringlicher gar, als es Tränen je vermocht hätten, hatten ihre Bemühungen beides erbracht: Glück und Leid, Kummer sowie auch Freude.
    Er hatte versucht, es ihr gleichzutun, sich ungeachtet aller Zwänge fröhlich und unbeschwert zu geben. Es stand ihr allemal zu, und deshalb hatte er ihr die Bitte erfüllt und die Schottentracht angelegt, wenngleich er überzeugt war, dass er darin geradezu lächerlich wirken musste.
    Aus ihrer Warte allerdings keineswegs.
    Er lächelte versonnen, als er sich an ihren leidenschaftlichen Ansturm erinnerte. Welch eine Frau! Was für eine Geliebte! Und wie er sie vermissen würde, wenn sie erst fort war!
    Voller Grauen vor dem Tag ihrer Abreise hatte er sie gebeten, noch etwas länger bei ihm zu verweilen – nein, angefleht hatte er sie, und obwohl er lieber gestorben wäre, als jemanden um einen Gefallen zu bitten, bereute er seine inständige Bitte dennoch nicht.
    Geredet hatten sie und gescherzt und wie die Kinder geflüstert. Sie hatte ihm Geschichten aus Glencleith erzählt, während er ihr die angenehmeren Seiten seines Lebens schilderte, bis ihre Leidenschaft füreinander aufs Neue entbrannte. Sie hatten einander liebkost und geküsst, sanft und warm und zärtlich, und sich abermals geliebt, als sei die Zeit ganz ohne Bedeutung.
    Nicht zum ersten Mal war er versucht gewesen, Riona zu bitten, seine Frau zu werden. Mit ihm zu leben und seinen Haushalt zu führen, die Mutter seiner Kinder zu sein. Ihn glücklich zu machen und froh, wie er es sich nie hätte träumen lassen, und ihr dieses Glück zurückzugeben.
    Allein, wie immer tauchten sie aus dem Dunkel auf, die Erinnerungen an jene schlimmsten Tage seiner Jugendzeit, als er zerschlagen war und dem Hungertod nah, halb erfroren und durchnässt, Männern ausgeliefert, die größer und stärker waren als er.
    Und diese Erinnerungen ließen ihn schweigen.
    Er durfte Dunkeathe und alles, wofür es stand, nicht verlieren.
    Und doch: Falls Marianne recht hatte und er es später noch stärker bereuen würde, Riona verloren zu haben – was dann?
    Dunkeathe war eine Festung, ein Haufen Stein. Riona war Licht und Freude, Glück und Seligkeit. Liebevoll war sie und herzlich, scharfsinnig und entschlossen. Ohne sie würde Dunkeathe leer sein!
    Leer würde auch er selber sein, einsamer noch als je zuvor, allein in seiner riesigen Burg von kaltem, hartem Stein. Was sollte werden, ginge ihm plötzlich auf, dass er den größten aller Preise verschmäht hatte? Für eine Burg und die flüchtige Gunst eines Königs?
    Er wälzte sich auf den Rücken – und spürte sofort, dass er nicht allein war.
    Dann sah er das lange, blonde Haar.

19. KAPITEL
    Z um Teufel, verdammt!” Mit einem derben Fluch sprang Nicholas mit einem Satz aus dem Bett. Das Haar wirr und zerzaust, das Laken über die nackten Brüste gerafft, fuhr Joscelind mit spitzem Schreckensschrei in den Kissen auf.
    “Hinaus aus meinem Bett!”, befahl Nicholas, gänzlich ohne Rücksicht darauf, dass er splitternackt war.
    “Aber Mylord
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