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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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machen, dass er noch da war. Also richtete Nicholas notgedrungen sein Augenmerk wieder auf die zu besprechende Angelegenheit und wandte sich seinem Verwalter zu. “Ungeachtet der unerwarteten Anzahl – hast du dafür Sorge getragen, dass sämtliche Gäste mit ihrem Gesinde und ihren Eskorten untergebracht sind?”
    “Jawohl, Mylord. Für eine Reihe Soldaten mussten wir allerdings im Wirtschaftshof Zelte aufschlagen. Ich habe einige von unseren Leuten hinzubefohlen, damit keine Klagen kommen wegen schlechter Behandlung. Außerdem werden sie ein Auge auf die Fremden haben.”
    Nicholas nickte beifällig. “Für Lord Chesleigh und seine Tochter wirst du ein geräumigeres Quartier ausfindig machen müssen. Die zugewiesenen sind ihm zu beengt.”
    Stirnrunzelnd überflog der Burgvogt die Liste, die er in der Hand hielt.
    “Stellt das ein Problem dar?”
    “Vielleicht kann er mit Sir Percival de Surlepont die Unterkunft tauschen.”
    “Wodurch Sir Percivals Kammer direkt neben meinem Schlafgemach läge?”
    “Richtig, Mylord.”
    “Dann lass den Tausch also durchführen, und tu so, als habe es sich um ein Versehen gehandelt, das korrigiert werden musste. Für Percival muss es sich so anhören, als sei es keine Zumutung oder die Folge einer Beschwerde, sondern eine besondere Ehre!”
    “Sehr wohl.”
    “Wen hat Percival mitgebracht?”
    Robert warf einen Blick auf sein Täfelchen. “Seine Cousine, Lady Eleanor.” Er schaute auf und sah Nicholas an. “Allem Anschein nach ist er ihr nächster männlicher Verwandter.”
    “Und wie ist sie?”
    “Hübsch und bescheiden.”
    Nicholas erinnerte sich zwar an die jungen Damen im Schlosshof, konnte sich freilich an keine besondere entsinnen. Bei den einzigen zwei weiblichen Wesen, die ihm noch gegenwärtig waren, handelte es sich um die furchtlose Magd und die dünkelhafte Tochter von Lord Chesleigh. “Wie alt ist diese Lady Eleanor?”
    “Siebzehn.”
    Er wollte kein Mädchen, sondern eine gestandene Frau zur Gattin, die in der Lage war, die Führung des Haushaltes zu übernehmen und Verantwortung zu tragen. Auch stand ihm nicht der Sinn danach, seine Hochzeitsnacht mit einer verschüchterten, verängstigten Braut zu verbringen. Jene kecke, helläugige Magd mit dem dichten, über den Rücken fallenden Zopf und den kleinen widerspenstigen Strähnen, die ihr vorwitzig in die kluge Stirn fielen, würde bestimmt nicht verschüchtert sein! Ganz warm wurde ihm, als er sich ausmalte, wie sie wohl reagieren würde, wenn er sie in die Arme schloss und ihren Mund mit dem seinen eroberte.
    “Sir Percival versicherte mir, dass ihre Mitgift nicht unbeträchtlich ausfallen würde, Mylord.”
    Abermals musste Nicholas sich zusammenreißen und sich jenes Dienstmädchen aus dem Kopfe schlagen. “Wie man hört, soll die Familie ziemlich begütert sein.”
    “Genau, Mylord, so ist es. Und eine umfangreiche Mitgift käme uns bei der Lösung einiger Probleme außerordentlich gele…” Angesichts der missvergnügten Miene seines Herrn errötete Robert und ließ den Satz unvollendet.
    “Wir haben aber sicher genügend Bares, dass es bis zum Erntefest und für eine Hochzeitsfeier reicht, oder?”, erkundigte Nicholas sich. “Der Verkauf der Wolle muss doch etwas erbracht haben!”
    “Das schon, Mylord, ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass die Kosten für diese … diese …”
    “Ich habe meine Gäste in der Form zu bewirten, die sie erwarten”, warf Nicholas ein, während sein Burgvogt nach dem rechten Wort für seines Herrn Methode zur Brautwerbung rang. “Auf keinen Fall darf der Eindruck entstehen, ich würde auf dem letzten Loch pfeifen. So weit ist es nicht.”
Jedenfalls noch nicht!
“Du hast dafür zu sorgen, dass niemand auf den Gedanken kommt, mir gingen die Mittel aus!”
    “So knapp bei Kasse seid Ihr noch nicht, Mylord”, beruhigte ihn der Vogt.
    “Gut. Bis zum Erntefest müsste die Braut feststehen, zumindest aber ein vertraglich vereinbartes Verlöbnis und damit die Zusicherung einer Mitgift. Wer ist sonst noch angereist?”
    “Lady Mary, Tochter des Earl of Eglinburg; Lady Elizabeth, Schwester des Duke of Ansley; Lady Catherine, Tochter des Comte D’Ortelieu; Lady Isabelle, Mündel von Sir James of Keswick; Lady Eloise, Tochter von Sir George de Chillery; Lady Lavinia, zweite Cousine des Duc D’Anglevoix; Lady Priscilla, Nichte des Abts zu St. Swithins-by-the-Sea, begleitet von ihrem Bruder Audric; sowie Lady Joscelind, Tochter von Lord Chesleigh

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