Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
Vom Netzwerk:
er wohl vernommen?
    “Dann habt Ihr’s also gehört, was dieser Blödian sich erlaubt hat?”, polterte Fergus. “Wie wollt Ihr mit dem verfahren?”
    “Zunächst muss ich genau wissen, was er verbrochen hat!”
    Onkel Fergus’ Blick wanderte von Riona zu Nicholas. Dann plötzlich leuchteten seine Augen auf, und er wandte sich zur Tür. “Soll Riona Euch getrost alles berichten. Dann könnt ihr zusammen beratschlagen, was zu tun ist.”
    War das eine Anregung zu einem Gespräch unter vier Augen? Zwischen ihr und dem Burgherrn? Das hatte Riona gerade noch gefehlt! “Onkel, ich glaube nicht …”, rief sie und eilte ihm nach.
    Onkel Fergus aber hatte die Kammer bereits verlassen und die Tür hinter sich zugeworfen. Riona blieb zurück – allein mit Sir Nicholas!
    Schon wieder!

9. KAPITEL
    L angsam wandte Riona sich um. Da stand Sir Nicholas und blickte sie mit düsterer Miene an. “Was hat Sir Percival getan?”, fragte er. “Ist er der Grund dafür, dass Ihr nicht im Burgsaal wart?”
    Glaubte er etwa, sie habe Angst davor, Percival unter die Augen zu treten? “In dieser Burg gibt es nur einen Mann, dem ich aus dem Wege gehen möchte. Und der steht gerade vor mir!” Sie achtete nicht auf den Unmut, der sich über seine Züge breitete. “Sir Percival hat seiner Cousine jeglichen Umgang mit uns untersagt. Auch ihrer Zofe hat er’s verboten. Mein Onkel ist über diese Einschränkung empört. Deshalb hat er heute nicht am Abendessen teilgenommen.”
    “Erklärt dies auch Eure Abwesenheit?”
    “Ja.”
    Sir Nicholas’ Augen wurden schmal. “Lady Eleanor gab mir zu verstehen, dass zwischen Euch und ihrem Cousin noch mehr vorgefallen sei.”
    Riona errötete. Offenbar hatte Percival sich nicht gescheut, Eleanor die Sache auf die Nase zu binden – wenn nicht Schlimmeres gar!
    Da Sir Nicholas also Bescheid wusste, konnte sie den Vorfall nicht in Bausch und Bogen abstreiten. Dennoch: Sie wollte vermeiden, dass Percival abreiste und seine Cousine mitnahm, und deshalb beschloss sie, die Ausfälle des eitlen Gockels herunterzuspielen. “Seine Zudringlichkeiten waren zwar alles andere als galant, aber seinen jämmerlichen Versuch, mich zu küssen, konnte ich leicht abwehren!”
    Sir Nicholas wandte sich zur Tür. “Das wird er bereuen – genauso wie jeder andere, der sich in meiner Burg auf diese Weise danebenbenimmt. Schon morgen früh wird er Dunkeathe verlassen haben.”
    “Nicht!” Riona eilte ihm nach und griff nach seinem Arm, um ihn aufzuhalten. Es hätte ihr zwar nichts ausgemacht, wenn Percival am Pranger gelandet wäre, aber falls man ihn der Burg verwies, was würde dann aus Eleanor? Wer konnte das schon voraussagen?
    Sir Nicholas schaute sie kritisch an. “Wollt Ihr den Lumpen etwa straflos davonkommen lassen?”, fragte er mit missbilligendem Unterton.
    “Er wird es kein zweites Mal wagen!”
    “Woher nehmt Ihr diese Sicherheit?”
    “Ich habe ihm eine schmerzhafte Lektion erteilt.”
    Die Augen des Ritters leuchteten auf. “Eine schmerzhafte Lektion? Wie das?”
    “Mit dem Knie, Mylord. In die Weichteile!”
    Das schien ihn nur wenig zu besänftigen. “Glücklicherweise wusstet Ihr Euch Eurer Haut zu wehren. Beim nächsten Male aber könnte der Kerl jemanden belästigen, der nicht so gut vorbereitet ist!”
    “Dann verwarnt ihn in Gottes Namen, Mylord”, erwiderte sie, “aber ich bitte Euch, weist ihn und seine Cousine nicht aus der Burg!”
    Sir Nicholas musterte sie mit unbewegter Miene. “Was kümmert es Euch, ob sie bleiben oder abreisen?”
    “Eleanor ist meine Freundin.”
    “Ihr kanntet sie bereits?”
    “Nein, wir haben uns hier angefreundet.” Sie merkte, dass sie noch immer seinen Arm umklammert hielt. Sie ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. “Habt Ihr nie jemanden gekannt, mit dem Euch in sehr kurzer Frist freundschaftliche Bande verknüpften?”
    Seine Miene wurde weicher – zwar nur ein wenig, aber immerhin. “Doch. Mit Charles, dem Bruder meines Verwalters. Wir lernten uns in sehr jungen Jahren kennen. Nach knapp einem Tag waren wir Freunde, bis er an einem akuten Fieber verstarb.” Er überlegte einen Moment und nickte dann zustimmend. “Nun gut, Mylady, dann mögen sie bleiben. Eines aber soll sich dieser Percival hinter die Ohren schreiben: Solange er auf Dunkeathe weilt, hat er sich jegliche Avancen zu verkneifen, einerlei, ob sie den Damen gelegen kommen oder nicht!”
    “Habt Dank, Mylord!”, sagte sie und wartete darauf, dass er nun ging.

Weitere Kostenlose Bücher