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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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schützen!”
    “Richtig, das stimmt. Aber wenn ich ihm Meldung mache und diese Natter von Percival Wind davon bekommt, dann wird er nach der Abreise gewiss seine Wut irgendwie an Eleanor auslassen – und er hat das Recht, mit ihr nach Gutdünken zu verfahren! Schließlich ist er ihr Vormund, dieser kreuzdumme Trottel!”
    “Was sollen wir also deiner Meinung nach unternehmen?”
    “Ich für meinen Teil weiß, was mir am liebsten wäre: einmal mit diesem Widerling in einer Kammer allein zu sein – ich und mein Breitschwert!”, wetterte Onkel Fergus und fuchtelte mit einer imaginären Klinge herum. “Dem würde ich gar fein die Löckchen zwirbeln. Und noch so einiges mehr! Ich war ja ganz dafür, mir diesen Fatzke alsbald vorzunehmen, aber mein Vorschlag ließ die beiden Frauenzimmer nur umso jämmerlicher heulen. Die glauben offenbar, ich müsste mich vor diesem Hundsfott hüten.” Er schnaubte angewidert. “Als ob ein Schotte, der seiner Sinne mächtig ist, Furcht hätte vor diesem herausgeputzten Wicht!”
    Riona mahnte zur Vorsicht. “Möglicherweise kann er mit Schwert und Dolch hervorragend umgehen! Und ein hinterhältiger Kämpfer ist er bestimmt!”
    Das gab Onkel Fergus zu denken, wenn auch nur kurz. “Aye, da ist etwas dran, aber es ist für mich kein Grund, den Lumpen nicht zu fordern!”
    Riona erhob sich, trat zu ihrem Onkel und legte ihm den Arm um die Schultern. “Onkel, bedenke doch! Würde dir etwas zustoßen – wie sollen wir uns fühlen, Fredella, Eleanor und ich? Und Kenneth sowie alle anderen daheim!”
    Den Kopf schief gelegt, sah er sie misstrauisch an. “Ich bin kein Feigling, Riona. Mag sein, dass dieser stinkende Hohlkopf Frauen ins Bockshorn jagen kann. Falls er indes meint, er könne mir Angst machen …”
    “Niemand stellt deinen Mut infrage, Onkel, oder deine Ritterlichkeit. Ich weiß, dass du Eleanor helfen möchtest, aber das kannst du nicht, wenn du verwundet bist. Und sollte Percival in einem Duell fallen, könnte es sein, dass die Normannen das in den falschen Hals bekommen. Dann droht womöglich ein Gerichtsverfahren und sonstiges Ungemach. Wir sollten uns etwas anderes ausdenken, um Eleanor zu schützen.”
    Was bedeuten würde, dass sie auf Dunkeathe bleiben musste. Sie konnte ihren Onkel nicht allein lassen, wenn sie verhindern wollte, dass eines Tages womöglich ein Meldereiter in Glencleith auftauchen und verkünden würde, Fergus habe Sir Percival angegriffen und sei nun entweder tot oder eingekerkert.
    Seiner Gewohnheit entsprechend, ließ Onkel Fergus sich wieder auf der Bettkante nieder und klopfte neben sich auf die Matratze. “Also, mein blitzgescheites und weises Mädchen – was sollen wir deiner Ansicht nach tun?”
    Riona dachte laut nach, während sie neben ihm Platz nahm. “Solange Eleanor hier auf der Burg weilt, ist sie in Sicherheit”, beteuerte sie.
    “Stimmt.”
    “Und das bleibt auch so, bis Sir Nicholas seine Wahl trifft.”
    “Aye.”
    “Das Problem lautet somit: Was tun, nachdem die Wahl gefallen ist?”
    Wie auf Kommando trat in diesem Moment plötzlich der Burgherr selbst ins Zimmer. Rasch sprang Riona auf. Er musterte sie, als wolle er ihre Gedanken lesen.
    “Ihr seid nicht zum Abendmahl im Burgsaal erschienen. Warum nicht?”
    Bei jedem anderen Mann hätte sie möglicherweise angenommen, er mache sich Sorgen um sie. Sir Nicholas aber stellte die Frage in einem so barschen Ton, dass man vermuten musste, er betrachte ihr Fehlen als einen persönlichen Affront. Ein weiterer Beweis für seine eitle Arroganz!
    Daher mochte Riona auch nicht einsehen, dass sie sich bei ihrer Antwort besonderer Höflichkeit befleißigen sollte. “Ich war hier und wartete auf meinen Onkel.”
    “Ihr seid aber doch nicht … Seid Ihr wohlauf?”, erkundigte er sich schon weniger brüsk. Seine Schultern entspannten sich etwas.
    “Wie man sieht!”
    Sir Nicholas richtete seinen festen, dunkeläugigen Blick auf Fergus. “Und Ihr desgleichen?”
    Riona legte dem Onkel die Hand auf den Arm, in der Hoffnung, er werde ihr die Antwort überlassen. “Wir waren anderweitig beschäftigt, Mylord. Eine persönliche Angelegenheit. Ist es nicht so, Onkel Fergus?”
    Dieser erweckte den Eindruck, als müsse er sich mit aller Macht zusammennehmen. “Genau so ist es.”
    Die Arme vor der Brust verschränkt, zog der Lord zu Dunkeathe hoheitsvoll eine Augenbraue hoch. “Ich habe Grund zu der Annahme, dass Eure Abwesenheit noch andere Ursachen hat!”
    Was genau hatte

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