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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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haben hiermit nichts zu tun.“ „Dann sorg dafür, dass es auch so bleibt“, antwortete Jack. Dann zog er die Börse aus der Manteltasche und zählte einige Silbermünzen ab. „Hier. Dafür, dass du uns geholfen hast, Danny-Boy zu finden. Nimm schon. Und für dein Schweigen selbstverständlich auch.“
    Zwar warf Seth Helena einen entschuldigenden Blick zu, steckte das Geld aber ein.
    Daniel fühlte, wie sie erleichtert den Griff um seinen Arm lockerte. Böse presste er die Lippen aufeinander. Wäre dem Bürschchen recht geschehen, wenn Jack ihn tatsächlich mitgenommen hätte!
    Überrascht stellte Daniel fest, dass draußen eine große Kutsche auf sie wartete. „Du reist neuerdings wie ein echter Gentleman, Jack.“
    „Denkst du etwa, ich setze dich auf ein Pferd?“ antwortete der alte Schmuggler. „Obwohl du wahrscheinlich nicht ohne deine Gattin flüchten würdest.“
    „Sehr richtig.“ Und dies war tatsächlich das Schlimmste an dem ganzen Desaster. Selbst wenn es Daniel gelingen würde, Jacks sechs Männern zu entwischen, könnte er Helena dabei zurücklassen müssen. Ihm waren im Augenblick die Hände gebunden.
    „Wollt’s nicht glauben, als Wallace erzählte, dass du verheiratet bist.“ Jack begleitete Helena und Daniel zur Kutsche. „Wenn man dein Verhältnis zu Frauen kennt, scheint es einfach unmöglich. Dachte erst, sie wäre nur eine deiner ... na ja, weißt schon ...“
    „Leichten Mädchen?“ fragte Helena aufgebracht. „Sie nahmen an, ich wäre eine Hure?“
    Unsicher blinzelte Jack. „Ich wollte Sie damit keinesfalls beleidigen, Madam. Aber nun ... ähm ... Sie müssen zugeben, dass Sie nicht einmal ein Nachthemd trugen, als wir hereinkamen ... und unser Danny hier ...“ Hilfe suchend blickte er zu dem alten Freund hinüber.
    „Schau mich nicht so an“, erklärte Daniel. „Du warst dumm genug, sie zu beleidigen. Das wird dir noch Leid tun, wenn du erst ihre spitze Zunge zu spüren bekommst.“ „Ich wollte doch nur sagen, dass eigentlich keine Frau, die in Dannys Bett liegt ...“
    „Danke, ich habe durchaus begriffen, was Sie mir mitzuteilen wünschen“, erklärte Helena kühl. „Sie sind kein Gentleman, Sir.“
    Trotz allem musste Daniel lachen. „Ich bezweifle, dass ihn diese Feststellung sonderlich treffen wird, meine Liebe. Bei mir hattest du damit ja auch keinen Erfolg.“ „Vielleicht. Dennoch soll er es wissen.“ Mit erhobenem Kopf stieg sie in die Kutsche.
    „Stimmt. Ich bin kein Gentleman!“ rief ihr Jack nach. „Und darauf auch sehr stolz!“ Er senkte die Stimme und flüsterte Daniel zu: „Ganz schön streitsüchtig, deine Frau Gemahlin. Wird sie immer so ungemütlich?“
    „Ja, besonders wenn eine Bande Schurken sie des Nachts aus dem Schlaf reißt, die dann zu allem Überfluss auch noch wild mit Messern und Pistolen herumfuchtelt.“
    Jack runzelte die Stirn. „Ich sagte doch bereits, dass du nichts von uns zu befürchten hast, solange du keine Schwierigkeiten machst. Niemand wird deiner Frau auch nur ein Härchen krümmen.“
    „Ausgezeichnet, sonst müsste ich euch leider erwürgen.“ Damit stieg auch Daniel in die Kutsche. Jack blieb draußen stehen und murmelte leise etwas über Leute, die sich scheinbar plötzlich für etwas Besseres hielten. Schließlich stieg auch er ein.
    Drinnen verbot er Daniel, neben Helena zu sitzen, und nahm stattdessen selbst an deren Seite Platz. Dann zog er die Pistole und legte sie sich auf den Schoß, so dass sie auf Helena zeigte. Die Waffe war entsichert. Daniel würde nicht riskieren, seine Frau bei einem Kampf zu verletzen.
    Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme benahm sich Jack, als machte er einen Besuch bei einem lieben Freund, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Kaum war die Kutsche losgefahren, wandte er sich Helena zu und lächelte sie gewinnend an. „Wie lange sind Sie denn nun schon mit unserem Daniel verheiratet?“
    In bekannter Manier setzte sie sich kerzengerade hin und erklärte: „Wenn ich mich nicht sehr irre, ist er keineswegs mehr Ihr Daniel, und dies bereits seit einer ganzen Weile nicht mehr.“
    Jetzt hat sie es dir aber gegeben, alter Freund, dachte Daniel und schmunzelte. Helena mochte seinem Antrag zwar noch nicht zugestimmt haben, hielt aber trotzdem bedingungslos zu ihm.
    „Ach, aber was haben wir für schöne Zeiten miteinander erlebt“, meinte Jack versonnen. „Stimmt’s, mein Junge?“ Daniel zog eine Braue hoch. „Sprichst du von all den Nächten, die wir in der Kälte

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