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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Gabel wegzuschieben.
    Endlich erwachte er aus dem Traum, blinzelte und sah sich Wallace gegenüber, der ein langes Messer in der Hand hielt. Den Fuß hatte der Kerl ihm fest auf die Brust gesetzt. Verdammt! Also hatten alle Drohungen den Schurken nicht einschüchtern können. Aber wie hatte er sie so schnell gefunden? Fahles Licht fiel in den Stall. Der Morgen graute gerade erst.
    Mit einem selbstzufriedenen Lächeln bohrte Wallace den Stiefelabsatz tiefer in die Brust seines Opfers. „Na, wie fühlt sich das an, Danny-Boy?“
    Daniel bemerkte, wie sich neben ihm jemand regte. Voller Schreck fiel ihm ein, dass Helena ja bei ihm war. Glücklicherweise war ihr nackter Körper vollständig zugedeckt.
    „Lass uns die Sache unter uns ausmachen, Wallace. Meine Gattin hat damit nichts zu tun.“
    „Danny?“ Helena setzte sich auf. Krampfhaft hielt sie dabei die Decke an die Brust gepresst. „Mr. Wallace, legen Sie das Messer weg! Wagen Sie es nicht, ihm wehzutun!“ „Das reicht jetzt, Wallace“, ertönte jetzt eine vertraute Stimme aus dem Dunkel des Stalls, die Daniel bekannt vorkam. „Du hattest deinen Spaß. Schnapp dir dein Geld und verschwinde - und nimm deine räudigen Kumpane gleich mit.“
    Wallace rang einen Augenblick mit sich, beschloss aber dann, dem Geld doch den Vorzug vor seinen kleinlichen Rachegelüsten zu geben. Doch bevor er den Stiefel von Daniels Brust nahm, brachte er ihm noch einen schmalen Schnitt am Hals bei. Kaum hatte Wallace den Stall verlassen, griff Daniel nach der Pistole, hielt aber unvermittelt inne, als er hörte, wie der Hahn einer anderen Waffe gespannt wurde.
    „Das würde ich nicht tun, wenn ich du wäre, Daniel“, war wieder die gleiche vertraute Stimme zu vernehmen. „Nimm die Hand von der Pistole. Ich möchte nur ungern auf dich schießen.“
    Mit einem Seufzen wandte Daniel den Kopf und fand sich Auge in Auge mit Jack Seward - Crouchs ältestem Vertrauten und Freund.
    Obwohl Jack noch immer die gespannte Waffe auf Daniel richtete, lächelte er ihm doch ohne jede Feindseligkeit zu. „Verdammt lange her, Danny-Boy. Siehst gut aus, das muss man schon sagen.“
    „Ich würde einen noch weit besseren Eindruck machen, wenn du nicht gerade auf mich zieltest.“
    „Wirf mir deine Pistole herüber, und ich werde nicht auf dich schießen. Abgemacht?“
    Mit gemischten Gefühlen betrachtete Daniel den alten Halunken. Jack war wirklich nicht mehr der Jüngste -nach all diesen Jahren in Crouchs Bande -, sie beide waren einmal gute Freunde gewesen.
    „Hör zu, Jack“, meinte Daniel. „Ich weiß nicht, weshalb du hier bist oder was du mit einem Mistkerl wie diesem Wallace zu tun hast, trotzdem bin ich sicher, dass du nie in der Lage wärst, mich zu töten.“
    „Schon wahr, mein Freund.“ Jack deutete auf Daniels Hand und lächelte traurig. „Und das gilt doch wohl auch umgekehrt?“ Als Daniel schwieg, fügte er hinzu: „Schieb mir das Ding rüber. Mag sein, dass ich es nicht über mich brächte, dich umzubringen. Aber dir deine Hand wegzuschießen ist etwas anderes.“
    Daran bestand kein Zweifel, das wusste Daniel nur allzu gut.
    „Bitte, tu, was er sagt“, flehte nun auch Helena. Geschlagen schob Daniel dem alten Freund die Pistole zu. Jack hob die Waffe auf, sicherte sie und steckte sie dann in die Manteltasche. „Es tut mir Leid, wenn ich Sie erschreckt habe, Madam“, wandte er sich dann an Helena. „Mein Name ist Jack Seward. Danny und ich sind alte Freunde.“
    „Ich kenne ihn noch nicht so lange wie Sie“, antwortete sie ruhig, „bin Ihnen aber dennoch äußerst verbunden, weil Sie meinen Gemahl nicht erschossen haben.“
    Sie hatte es klug vermieden, dem Mann ihren Namen zu nennen, wie Daniel anerkennend feststellte. Wenn Crouchs Männer nicht erfuhren, wer sie wirklich war, gelang es ihm vielleicht, sie aus der Sache herauszuhalten. Wer wusste schon, wie viel die Bande wirklich über Griffiths angeheiratete Familie in Erfahrung gebracht hatte. Möglicherweise ahnten sie nicht einmal, aus welchem Grund er und Helena nach Sussex gereist waren.
    Daniel setzte sich auf und legte Helena den Arm um die Taille. „Was soll das alles eigentlich, Jack?“ fragte er dann scheinbar arglos. „Meine Frau und ich gehen hier unseren Geschäften nach, und plötzlich taucht ihr hier auf und bedroht uns. Was wollt ihr von uns? Wir haben euch doch nichts getan.“
    „So, so. Und wozu trägst du dann das hier in deiner Tasche mit dir herum?“ Jack wedelte mit den Porträts

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