Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
geplant. Deshalb hat die Kleine auch niemand anderen als Pryce zu Gesicht bekommen. Knighton sollte annehmen, Captain Will Morgan hätte die Sache ganz allein eingefädelt. Und dem wäre er in diesem Leben nicht mehr auf die Spur gekommen, weil es ihn eigentlich gar nicht gibt.“
    „Aber damit ist es nun vorbei“, erklärte Daniel grimmig. „Jetzt wissen auch meine Gattin und ich Bescheid. Crouch wird nun keinen von uns einfach ziehen lassen.“
    „Danny! Hör auf, so zu reden! “ Jack wirkte aufgebracht. „Du solltest ihn doch nun wahrlich besser kennen. Kein Härchen wird er dir krümmen.“ Ernst guckte er den Jüngeren an. „Wart ab, bis du ihn siehst, Danny-Boy. Er ist sehr krank. Will den Schmuggel aufgeben und sich irgendwo zur Ruhe setzen. Dies hier war seine letzte Chance, an einen großen Batzen Geld zu kommen, damit er von nun an ein sorgenfreies Leben führen kann. Wenn Griffith erst gezahlt hat, wird Crouch irgendwohin verschwinden, wo ihn niemand findet. Dann ist es egal, was du weißt.“
    Daniel verzichtete lieber darauf, Jack auseinander zu setzen, dass Griffith Jolly Roger um den ganzen Erdball verfolgen würde - ganz zu schweigen von Rosalind, die zweifellos dem Gemahl mit gezücktem Dolch auf den Fersen folgte. „Wie viel verlangt Crouch denn? Muss ja ein hübsches Sümmchen sein.“
    „Kein so hoher Betrag. Von der Bande bekommt niemand einen Anteil, weil an der Durchführung nur Pryce, Roger und ich beteiligt sind. Pryce und ich wollen beide nichts dafür haben. Wenn Crouch weg ist, werde ich der neue Kopf der Bande. Das soll mir reichen.“ Er senkte die Stimme. „Und ich habe nicht die geringste Angst davor, dass du mich den Konstablern übergeben könntest. Du würdest es nicht ertragen, mich hängen zu sehen. Das wissen wir beide. Ebenso wenig würde es mir einfallen, deiner Gattin oder dem Mädchen ein Leid zuzufügen. Crouch lässt sich von diesem Esel Knighton auszahlen und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen. Damit wäre die ganze Angelegenheit auch schon erledigt.“
    Doch Daniel schien nicht überzeugt zu sein. „Also wird er uns nur so lange festsetzen, bis er das Geld hat? Danach lässt er uns frei? Fällt mir schwer, das zu glauben.“
    „Ich weiß nicht genau, wie er sich verhalten wird. Das stimmt. Aber in einem Punkt bin ich mir vollkommen sicher: Dir wird er bestimmt keinen Schaden zufügen.“ „Und weshalb?“
    „Er wird doch niemandem etwas antun, der zu seiner eigenen Familie gehört.“
    Seth Atkins blickte der Kutsche noch lange nach, als sie über die Landstraße davonholperte. Gott sei Dank, sie waren weg. Endlich befand er sich wieder in Sicherheit. Weshalb also fühlte er sich derart mies?
    Er betrachtete die Münzen in seiner Hand, die in den ersten Strahlen des Morgenlichts glänzten. Blutgeld. Für sein Schweigen, das hatten Crouchs Männer gesagt.
    Aber was wollte Jolly Roger von den Brennans? Und wieso schickte er seine Männer, um sie mit vorgehaltener Pistole zu entführen? Er hatte noch nie gehört, dass Schmuggler solche Scheußlichkeiten taten. Robert Jennings, ein Freund seines Vaters, war ein paar Mal mit den Schmugglern hinausgefahren. Aber die Frau Gattin hatte ihm bald deshalb die Hölle heiß gemacht. Dennoch, Jennings sagte immer, dass man dabei viel verdienen konnte und die Männer gut behandelt wurden. Die meisten Kerle in Crouchs Bande betätigten sich nur als Schmuggler, wenn sie keine Arbeit in den Minen fanden.
    Ob Mr. Brennan ein Zöllner war? Die Schmuggler sprangen mit diesen Herren nicht eben sanft um ... Allerdings passte dieser Beruf irgendwie nicht zu Mr. Brennan. Außerdem führten Zöllner selten ihre Frauen bei sich.
    Nun, es war ohnehin nicht seine Sache, was Crouch mit den Brennans am Hut hatte. Bedächtig wog Seth die Münzen in der Hand. Schließlich hatte er den beiden schon genug geholfen, als er sie im Stall schlafen ließ. Und nicht zu vergessen: Das saubere Paar hatte das Pferd dieses Kerls gestohlen.
    Obwohl sie einfach nicht wie gemeine Diebe wirkten, da konnte er sich nicht helfen. Er zählte die Shillinge. Dreißig. Dreißig Silbermünzen - so viel, wie man Judas gegeben hatte, als er den Herrn verriet. Entsetzt schrie Seth bei diesem Gedanken auf und ließ das Geld fallen.
    Das war ein Zeichen! Niemals hätte er das Pferd nehmen dürfen. Auch nicht für eine Minute! Er war ein schrecklicher Dummkopf gewesen. Mama würde es zweifellos für Diebstahl halten, besonders weil er damit zu einer Spelunke hatte

Weitere Kostenlose Bücher