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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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dachte sie. Die Vorstellung, mit Daniel an ein Bett gebunden zu sein, schien ihr äußerst verführerisch. Herrje, sie wurde wirklich stündlich verdorbener!
    „Aber sag nicht, ich hätt’s dir nicht angeboten“, erwiderte Seward zwinkernd, richtete sich auf und wollte hinausgehen, hielt dann aber kurz inne. „Ich werde Antony anweisen, dass niemand euch beide stören soll. Auch er nicht. Also genießt die Nacht.“
    Kaum hatte sich die Tür hinter Seward geschlossen, als Daniel wütend die Faust schüttelte und schrie: „Zur Hölle mit dir, Jack!“
    „Hast du einen Dietrich?“ fragte Helena leise.
    „Ich war ein Schmuggler und kein Dieb. Von Dietrichen verstehe ich ebenso viel wie du“, fluchte er. „Verdammt, ich hatte gehofft, wir könnten doch noch entwischen, damit ich endlich nach Juliet suchen kann, aber daraus wird jetzt nichts.“
    „Weißt du denn immer noch nicht, wo sie steckt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Allerdings ist offensichtlich, dass außer Pryce keiner von den anderen Kerlen etwas von ihr ahnt. Sie ist bei ihm.“
    „Dieser Schuft!“ rief Helena. „Wenn er es wagen sollte, ihr etwas anzutun ...“
    „Dann drehe ich ihm eigenhändig den Hals um, nur keine Sorge.“ Unruhig ging er auf und ab, wobei die Kette laut über den Boden schleifte. „Wenigstens konnten wir Seth mit der Nachricht und deinen Zeichnungen nach London schicken.“
    „Was hast du ihm aufgetragen?“
    „Nun, er soll das Blatt zu Griffith bringen.“ Er schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln. „Deine Skizzen sind wirklich großartig, meine Liebe. Zweifellos wird sich dein Schwager schleunigst auf den Weg hierher machen, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Wenigstens kennt er die Täter, falls uns etwas ...“
    „Falls man uns umbringt? Daran habe ich auch schon gedacht. Vor allem deshalb habe ich die Zeichnungen angefertigt“, sagte sie.
    „Jack versprach, dass Crouch uns nicht töten wird.“ „Traust du deinem Onkel denn?“
    Trauer spiegelte sich auf Daniels Gesicht wider. „Wie sollte ich?“
    „Glaubst du, Seth wird es nach London schaffen?“ fragte sie.
    Die Erwähnung des Jungen zauberte ein kleines Lächeln auf Daniels Gesicht. „Schließlich ist es ihm ja auch gelungen, hier aus und ein zu gehen, ohne dass man ihm die Kehle durchgeschnitten hätte. Der Junge ist wirklich nicht ganz bei sich, das schwöre ich dir. Und außerdem gibt er ein ziemlich hässliches Mädchen ab. Glücklicherweise, kann ich nur sagen, sonst wäre er noch diesem Schwerenöter Ned zum Opfer gefallen. Wäre bestimmt nicht zimperlich mit dem Kleinen umgesprungen, wenn er seinen Irrtum bemerkt hätte.“
    Sie lachte. „Aber du musst zugeben, es war kein schlechter Einfall, hier in Frauenkleidern aufzutauchen.“
    „Du meinst wohl, ein völlig durchgedrehter“, widersprach er.
    „Du hast wohl Recht.“ Sie ging zu ihm hinüber und lehnte sich an ihn. „Aber bestimmt warst du in seinem Alter genauso.“
    Eilig machte er einige Schritte zur Seite. „Keineswegs.“ Aufgebracht trat er ans Fenster, so dass die Kette spannte. „Ich wünschte, es wäre so gewesen.“
    Überrascht ging sie zu ihm hinüber und umarmte ihn. „Ich wollte dich nicht beleidigen, Liebster. Sicherlich warst du mutig und klug.“
    „Ja, besonders Letzteres“, antwortete er bissig. „Sogar schlau genug, um mir irgendwelche Flittchen zu suchen und mit dem Trinken anzufangen. Und meinem Onkel habe ich die Bücher geführt, ohne auch nur zu ahnen, wer er ist.“ Traurig guckte er sie an. „Zu allem Überfluss muss deine Schwester jetzt für meine Verfehlungen büßen.“ „Das ist doch nicht deine Schuld! Du hattest doch keine Ahnung von der Erpressung. Sonst wärst du Juliet sofort zu Hilfe geeilt oder hättest die Entführung verhindert“, protestierte sie heftig.
    Erstaunt sah er sie an. „Also vertraust du mir inzwischen wenigstens so weit.“
    Offenbar hatte er daran bisher gezweifelt. Es schmerzte sie zwar, schien aber nach ihrem Verhalten am Anfang der Reise doch allzu verständlich. „Natürlich tue ich das. Vollständig und ohne jeden Vorbehalt.“ Schüchtern lächelte sie ihm zu. „Wie sollte ich denn dem Mann misstrauen, den ich heiraten will?“
    Für einen Augenblick schien es in seinen Augen glücklich aufzuleuchten, bevor er jedoch betrübt die Lider senkte. „Wir werden nicht heiraten.“
    Sie schien restlos verwirrt. „Bitte? Wie meinst du das?“ Er drehte ihr den Rücken zu. „Ich hätte nie um dich anhalten

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