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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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können. Durfte sie hoffen? „Du ... liebst mich?“
    „Ich hätte das nie sagen dürfen, auch wenn es die Wahrheit ist. Natürlich liebe ich dich. Was dachtest du, weshalb ich dich sonst heiraten wollte?“
    Überwältigt schlug sie die Hände vors Gesicht und flüsterte: „Ich lasse dich niemals wieder gehen, Liebster.“
    Er schloss die Augen, als könnte er ihren Anblick nicht länger ertragen. „Liebe Güte, Helena ... ich würde dich auf der Stelle heiraten, wenn ... wenn ..."
    „Was? Du ein anderer wärst? Aus einer besseren Familie stammtest? Dann wärst du nicht mehr der Mann, nach dem ich mich sehne.“
    Endlich hob er die Lider. „Ich möchte dich doch nur beschützen.“
    „Wovor denn? Vor dem Glück, das ich an der Seite des Mannes finden könnte, den ich liebe? Danke, auf die Art von Schutz kann ich verzichten!“
    „Du bist so unglaublich stur“, schimpfte er und zog sie an sich.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. „Das bin ich zweifellos, oder was glaubst du, wie ich meine Krankheit besiegt habe? Und ich kann noch viel starrsinniger werden, wenn es darum geht, ob wir heiraten oder nicht. Deine Vergangenheit ist nicht halb so erschreckend wie der Gedanke, mein Leben ohne dich verbringen zu müssen.“ „Dann bist du noch dümmer als halsstarrig.“ Sein Widerstand war gebrochen.
    Dies entging auch Helena nicht. „Falls dem so sein sollte, wäre es allein deine Schuld. Du hast mir doch gezeigt, dass mein Stolz mich nur einsam macht. Wenn du dich jetzt also plötzlich in einen überängstlichen Anstandswauwau verwandelst, bist du noch beschränkter als ich.“ „Anstand?“ Er zog die Brauen hoch. „Ich?“
    „Durchaus. Du versuchst, mich zu beschützen, ohne dass mir daran auch nur im Geringsten gelegen wäre.“ Sie zog seinen Kopf herunter, bis ihre Nasen einander fast berührten. „Ich wünschte, du würdest damit sofort aufhören. Als Draufgänger gefällst du mir nämlich weit besser.“ Sanft ließ sie die Lippen über seinen Mund streichen.
    Er seufzte laut auf und umfasste dann fest Helenas Kinn. „Und du willst also unbedingt einen solchen Satansbraten zum Gemahl?“
    „Ja“, flüsterte sie entschlossen. „Nichts in der Welt wird mich davon abbringen.“
    „Gestern Nacht warst du deiner Sache noch nicht so sicher.“ Zärtlich fuhr er ihr mit dem Daumen über den Hals.
    „Dinge ändern sich oft sehr schnell“, entgegnete sie und begann, ihm langsam die Weste aufzuknöpfen. „Soll ich dir übrigens sagen, woran ich die ganze Zeit denken musste, als Mr. Seward dich ans Bett kettete? Es hatte nicht das Mindeste mit deiner Vergangenheit oder deinem Onkel zu tun.“
    „Womit dann?“ fragte er rau.
    Sie ließ die Hände unter den Stoff der Weste gleiten. „Ich wünschte, er bände mich ebenfalls an. Stell dir vor, wir beide gemeinsam ans Bett gefesselt, nackt und die ganze Nacht Zeit, um uns zu lieben ..."
    Er konnte nicht länger widerstehen. Hart presste er den Mund auf den ihren. Der Sieg war errungen, das wusste sie jetzt. Wenn dieser ganze Albtraum erst zu Ende war, würde sie ihn heiraten, und wenn sie ihn mit vorgehaltener Pistole zum Altar zwingen musste.
    Plötzlich zog er den Kopf zurück und guckte sie aus funkelnden Augen an. „Gut, dann beweis es mir.“
    Trunken vor Verlangen, flüsterte sie: „Was?“
    „Beweis mir, dass du leichtfertig genug bist, mich zu heiraten. Vorgestern Nacht musste ich dich verführen. Erst wolltest du nichts davon hören - gib’s zu! Du bist nur freiwillig in mein Bett gekommen, als du betrunken warst, und hinterher hast du es bereut...“
    „Lüge!“
    „So hast du jedenfalls getan.“ Prüfend musterte er sie. „Aber solltest du wirklich meine Gemahlin werden, musst du es aus freien Stücken tun. Zeig mir also, dass du mich wirklich willst.“ Er ließ die Arme sinken und trat einen Schritt zurück. „Verführ mich. Vergiss alle Etikette und benimm dich, als wärst du wirklich so verdorben, dass du einen Kerl wie mich heiraten könntest. Tu es, und ich werde dir vielleicht glauben.“
    Erstaunt blickte sie ihn an. Ihn zu verführen bedeutete tatsächlich, alle Regeln zu brechen. Eine wohlerzogene junge Dame durfte unter gar keinen Umständen einem Mann zu nahe treten, da war Helena ganz sicher. Wahrscheinlich nicht einmal, wenn es sich um den eigenen Gemahl handelte.
    Vor ihr stand der Mann, den sie liebte. Und falls er nur durch eine Verführung davon zu überzeugen war, dass sie zusammengehörten, dann, bei allen

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