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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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dürfen. Das ist mir nun endlich klar. Es war eine schreckliche Dummheit. Verzeih, Helena, aber ich kann und werde mit dir nicht die Ehe eingehen.“
    Die Worte erschütterten sie zutiefst und zerstörten das geringe Selbstvertrauen, das sie inzwischen besaß. Am liebsten hätte sie ihn als Wüstling und Schuft beschimpft, der nicht besser war als alle anderen Männer. Doch sie wusste selbst, dass dies nicht stimmte. Vielleicht hatte sie die Wahrheit sogar schon immer gekannt. Weshalb sonst hatte sie es geschehen lassen, dass ausgerechnet er ihr so nahe gekommen war, wenn dies doch keinem Mann zuvor gelungen war? Weil sie gespürt hatte, dass er ehrlich war. Nie würde er ihr etwas Vorspielen oder sie absichtlich verletzen.
    Doch offenbar sah er sich nach den Ereignissen dieses Morgens nun dazu gezwungen. Sie musste ihren Schmerz unterdrücken und den genauen Grund für sein Verhalten herausfinden.
    Mit fester Stimme erklärte sie: „Du wirst überrascht sein, aber ich halte deinen Antrag keineswegs für eine schreckliche Dummheit.“ Stolz hob sie das Kinn. „Ich nehme ihn hiermit an. “
    „Dafür ist es zu spät, denn ich habe ihn bereits zurückgezogen, Mylady.“
    „Spar dir den Titel!“ Wie konnte er ihr jetzt mit solchen Förmlichkeiten kommen, nach allem, was zwischen ihnen in den letzten Tagen vorgefallen war? Wütend stellte sie sich vor ihn und schaute ihm in die Augen. „Ich bin keine Adlige, das weißt du genau. Und selbst wenn dies der Fall wäre, würde es mich nicht davon abhalten, dich zu heiraten.“ Sie hielt kurz inne. „Oder dich zu lieben.“
    Er zuckte zusammen, als hätte sie ihn geschlagen. Dann fluchte er laut und wandte sich von ihr ab. „Das ... spielt überhaupt keine Rolle.“
    Entschlossen überging sie diese verletzende Bemerkung und erwiderte: „Zufälligerweise sehe ich dies anders. Es dürfte - im Gegenteil - das Einzige sein, was hier zählt. Schließlich wolltest du mich gestern Nacht zur Gemahlin!“
    „Ein Mann verspricht einer Frau das Blaue vom Himmel, um sie zu verführen.“
    „Möglicherweise.“ Sie nickte. „Nur hast du mir den Antrag gemacht, nachdem dir die Verführung längst gelungen war. Oder willst du mir erzählen, du hättest es dir - ganz wie der wankelmütige Farnsworth - schlicht anders überlegt?“
    Statt zu antworten, stand er nur stocksteif da und mied ihren Blick.
    Zum Teufel mit dem Kerl! Doch sie würde ihn zum Reden zwingen, und wenn es das Letzte war, was sie tat! „Vielleicht ist dir ja auch aufgegangen, dass die Ehe doch ein arges Joch ist und dir deine zahlreichen Gespielinnen zu arg fehlen würden. Ist es das?“ fragte sie betont kühl.
    „Zumindest verlangen die nichts von einem Mann, das er nicht geben kann“, entgegnete er düster.
    Wenigstens sprach er jetzt mit ihr! „Und was soll das bitte sein? Vertrauen? Ehrlichkeit?“
    „Eine Zukunft, zur Hölle!“ Wütend guckte er sie an und zog verzweifelt an der klirrenden Eisenkette. „Wie soll ich dich heiraten, wenn ich für den Rest meines Lebens an Crouch und seine vermaledeite Bande gefesselt bin?“ Mühsam rang sie nach Atem. „Sei doch nicht albern. Wenn wir hier erst einmal weg sind ...“
    „Oh nein, das wird nur dir und Juliet gelingen. Ich hingegen werde nie aus diesem Schlamassel herauskommen.
    Hast du denn heute Morgen in der Kutsche nicht zugehört? Meine Vergangenheit verfolgt mich auf ewig!“
    Darum ging es hier also! Die verstörenden Dinge, die er von Mr. Seward erfahren hatte. „Und selbst wenn! Bisher hast du dich davon doch auch nicht zurückhalten lassen. Und zwar klugerweise, möchte ich sagen. Solange du niemandem deine Vergangenheit verheimlichst...“
    „Aber begreifst du denn nicht, Helena? Ich werde ständig von meiner Vergangenheit heimgesucht! Erst ist mir Juliet zum Opfer gefallen, dann Griffith und nun du. Selbst wenn wir diesen Wahnsinn lebend überstehen sollten, werden wir eines Tages weniger Glück haben. Er ist mein Onkel, verdammt!“ Er holte tief Luft. „Deshalb können wir nicht heiraten, Liebes. Ich mag mich meiner Verwandtschaft nicht entwinden können, aber dasselbe werde ich dir keinesfalls antun. Und nichts wird mich in diesem Punkt umstimmen.“
    Helena schien sich das Herz in der Brust zusammenzuziehen. Wie rührend er versuchte, sie zu beschützen. Dennoch war sie unter gar keinen Umständen bereit, diesen sturen Kerl wieder zu verlieren, nur weil er außerdem auch noch ehrenvoll und gewissenhaft war. Und sie wusste genau,

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