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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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hier weiß es auch. Nicht wahr?“
    Mit der einen Hand klopfte er Seth sanft auf den Po, während er das Blatt mit der anderen unauffällig in dessen Schürzentasche schob. „Und jetzt solltest du schleunigst nach unten gehen, bevor meine eifersüchtige Gattin dir noch die schönen blauen Augen auskratzt“, fügte er hinzu und überreichte Seth das Tablett.
    Der Junge floh an der Wache vorbei aus dem Zimmer. Antony hingegen musterte argwöhnisch das zankende Paar. Damit Seth Zeit gewann, schrie Daniel nun Helena an: „Du bist wirklich das eifersüchtigste Frauenzimmer, das ich je getroffen habe.“ Daraufhin brach sie in lautes Weinen aus und beschimpfte ihn als Lüstling und Weiberhelden.
    Sie spielte ihre Rolle derart überzeugend, dass bald Schritte auf der Treppe zu vernehmen waren. Jack erschien im Türrahmen. „Was soll denn dieser Trubel bedeuten?“ fragte er.
    Mrs. Nunley wäre stolz auf Helena gewesen, die nun in königlicher Haltung erklärte: „Mein Gemahl stellt der Kellnerin nach.“
    Jack lachte ... bis Helena ihm einen bitterbösen Blick zuwarf. Sofort unterdrückte er jeden Anflug von Heiterkeit. „Das hat der gute Danny bestimmt nicht ernst gemeint.“ „Selbstverständlich nicht, aber erklär ihr das einmal.“ Daniel deutete auf seine angebliche Gemahlin. „Kaum sieht die Gute mich mit einer anderen Frau, wird sie grün vor Wut im Gesicht.“
    „Was erwartest du auch anderes, wenn du hinter jedem Rock her bist?“ gab Helena zurück. „Ich sollte dir ...“ „Kinder, hört zu“, fiel ihr Jack ins Wort. „Die Kleine ist doch nun weg. Ihr braucht euch also nicht weiter zu streiten.“
    Erleichtert atmete Daniel auf. „Verzeih mir, Liebes“, bat er Helena dann. „Du weißt doch, was geschieht, wenn ich getrunken habe ..."
    „Getrunken!“ fiel sie ihm verächtlich ins Wort. „Glaub ja nicht, das wäre eine Entschuldigung. Und wieso trinkst du eigentlich schon wieder? Noch dazu mit diesen Spießgesellen, die uns wahrscheinlich im Schlaf die Kehle durchschneiden werden. Doch du setzt dich zu ihnen und zechst, als wäre dies der schönste Tag deines ...“ „Vielleicht solltet ihr beide euch jetzt in Ruhe aussprechen“, meinte Jack. „Ich lasse euch besser allein.“ Er wollte schon hinausgehen, wandte sich aber dann noch einmal um. „Das hätte ich doch fast vergessen.“
    Damit verschwand er. Erstaunt schaute Helena Daniel an, der jedoch nur verständnislos den Kopf schüttelte. Auch er ahnte nicht, was Jack Vorhaben könnte. Die beiden erfuhren schnell, was es war, denn kurz darauf erschien der Alte wieder im Zimmer. Als Daniel sah, was der Freund in der Hand hielt, stöhnte er auf.
    Es war eine Fußfessel.

19. KAPITEL
    „Glaub ja nicht, du könntest mir dieses Ding anlegen, Jack. Vergiss das ganz schnell wieder.“
    Erst jetzt bemerkte Helena, was Mr. Seward da bei sich trug: zwei eiserne Schellen, die an einer dicken Kette hingen.
    „Mir bleibt nichts anderes übrig, Danny-Boy“, erklärte er bedauernd. „Ich kann heute Nacht höchstens drei, vier Männer hier lassen. Die anderen müssen Jolly Roger helfen. Er landet nachher an der Küste. Außerdem vertraue ich dir nicht.“
    „Teufel, du schließt uns doch schon hier ein, warum willst du mich dann auch noch fesseln?“
    „Weil du meinen Jungs hier keine Schwierigkeiten bereiten sollst, während ich weg bin.“
    Seward machte einen Schritt auf Daniel zu, der unwillkürlich die Hand auf die Westentasche legte, in die er das Messer gesteckt hatte. Himmel, er will doch wohl wegen der Fußfesseln jetzt keinen Kämpf mit seinem alten Freund beginnen, überlegte Helena. Mit der bewaffneten Wache vor der Tür wäre das ein schrecklicher Fehler! Doch auch Daniel schien dies zu wissen, denn er ließ die Hand wieder sinken.
    Steif beugte sich Jack über ihn und fesselte ein Bein. „Die Kette ist knappe sechs Fuß lang. Du kannst dich also hier im Zimmer frei bewegen“, meinte er dann. „Ist ja auch nur bis zum Morgen. Und glaub ja nicht, du könntest Antony bestechen, damit er euch freilässt. Den Zimmerschlüssel nehme ich nämlich mit.“ Er lächelte verschmitzt, während er das andere Ende der Eisenkette am Bett befestigte. „Eigentlich ist es wirklich gar nicht so übel. Dadurch wirst du den kleinen Streit mit deiner Gattin bestimmt schnell beigelegt haben. Soll ich sie auch fesseln?“
    „Wag das ja nicht“, antwortete Daniel hitzig. „Ihr Bein macht ihr schon jetzt genug zu schaffen.“
    Zum Teufel mit meinem Bein,

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