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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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zufrieden. „Mag sein. Die Skizze, die Seth mitbrachte, scheint mir jedoch auf einen anderen Grund zu deuten. Ich meine die Skizze auf der Rückseite.“
    Er zeigte auf die Zeichnung, die Helena von dem halb nackten Daniel im Stall angefertigt hatte. Heiß schoss Helena das Blut in die Wangen. „Das ist ganz allein meine Angelegenheit und geht dich gar nichts an.“
    „Falsch, du bist meine Schwägerin, und insofern ist das sehr wohl auch meine Sache.“
    „Hör zu, Griffith Knighton, wenn du glaubst, ich ließe mich von dir herumkommandieren, nur weil du meine Schwester geheiratet...“
    Rasch unterbrach Rosalind sie. „Du sagtest doch, Daniel träfe in einigen Tagen ebenfalls hier ein, oder?“
    Böse funkelte Helena den Schwager an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit der Schwester zuwandte. „Ja.“
    „Dann sollten wir diese Unterhaltung vielleicht bis dahin verschieben.“
    Obwohl Helena nicht wusste, warum Rosalind ihr zu Hilfe kam, war sie ihr dankbar.
    Rosalind hatte allerdings im Stillen längst entschieden, dass sie in Sachen Helena und Daniel etwas unternehmen würde, sobald der verdammte Schurke wieder in die Hauptstadt zurückkehrte. Sie hatte die Zeichnung schließlich mit eigenen Augen gesehen - Daniel schlafend, mit freiem Oberköper, wie er unter einer Decke lag. Derlei konnte Helena nur gemalt haben, wenn sie mit diesem Satansbraten ein Zimmer und wahrscheinlich auch das Bett geteilt hatte. Obwohl es schwer vorstellbar schien, dass ein Moralapostel wie Helena sich irgendeinem Mann hingab, war doch nicht zu verkennen, dass etwas vorgefallen sein musste. Und falls Rosalind mit ihren diesbezüglichen Vermutungen Recht behielt, würde sie Daniel zwingen, der Schwester ein Leben an seiner Seite anzubieten - und nicht nur als Bettgenossin.
    Eigentlich war sie ziemlich sicher, dass Daniel sich nicht lange bitten lassen würde. Sie hatte schon immer vermutet, dass er heimlich in Helena verliebt war. Vielleicht weigerte ihre Schwester sich ja nur, über die Angelegenheit zu reden, weil sie schon immer gegenüber Männern großes Misstrauen gehegt hatte. Andererseits zweifelte Helena möglicherweise auch daran, dass Daniel ehrliche Absichten hegte.
    Wie dem auch sei, Rosalind würde schon dafür sorgen, dass ihre geliebte Schwester ihr Glück fand - und wenn nicht mit Daniel, dann eben mit einem Gentleman, der sie wirklich verdiente.
    Doch bis dahin waren noch einige Steine aus dem Weg zu räumen. Sie erhob sich und begann auf und ab zu gehen. „Jetzt seid ihr beiden wieder zurück, und wir müssen unverzüglich damit anfangen, euren guten Ruf zu retten.“
    Erstaunt zog Helena eine Braue hoch. „Seit wann bereiten dir solch gesellschaftliche Nebensächlichkeiten Kopfzerbrechen?“
    „Ihr eigener Ruf hat sie nie geschert“, erklärte Griffith trocken, „aber was ihre Schwestern angeht, denkt sie da ganz anders.“
    Rosalind bedachte den Gemahl mit einem bösen Blick. „Besonders, wenn deine unberechenbaren Freunde alles noch schlimmer machen und mit ihnen mutterseelenallein durchs halbe Land kutschieren.“ Sie musterte Juliet, die schuldbewusst errötete und den Kopf senkte. Helena hingegen war ganz sie selbst. Störrisch schaute sie Rosalind in die Augen, als diese hinzufügte: „Ihr müsst euch so schnell wie möglich in der Gesellschaft zeigen, damit wir Gerüchten keine weitere Nahrung geben. Wir werden vorgeben, ihr wärt gerade vom Lande angereist, um Griffith und mich nach unserer Hochzeitsreise zu besuchen.“
    „Ich finde nicht, dass wir irgendetwas zu verbergen haben“, meinte Helena hochmütig. „Niemand kennt uns hier in London, also weiß auch keiner, was uns zugestoßen ist oder wer uns begleitet hat.“
    „Seit meiner Heirat habe ich festgestellt, dass das Personal überall furchtbar tratscht“, erwiderte Rosalind. „Was glaubst du wohl, woher ich weiß, dass du allein mit Daniel fortgefahren bist? Griffiths Dienerschaft hat es mir erzählt!“
    Helena seufzte.
    „Glücklicherweise halten sich die meisten Familien noch auf ihren Landsitzen und nicht in London auf. Selbstverständlich steht euch beiden derzeit nicht der Sinn nach Gesellschaften und Besuchen beim ton, aber ihr werdet euch eben zusammenreißen müssen. Morgen früh fangen wir an. Wir werden alles tun, damit keiner auf die Idee kommt, dass ihr gerade eben noch mit jungen Männern durchs Land gezogen seid. Ich werde nicht tatenlos dabeistehen und zusehen, wie einer von Griffiths und Daniels alten Schmugglerfreunden

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