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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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gleichtat und alle belog, würde ihm seine Vergangenheit auch keinen Kummer mehr bereiten.

21. KAPITEL
    Juliet und Morgan hatten sich in einer kleinen Seitenstraße versteckt, von der aus sie Jack Sewards Haus beobachten konnten, ohne selbst gesehen zu werden. Unverwandt richtete Juliet ihren Blick auf die Eingangstür. Wenn Morgan sie nicht davon abgehalten hätte, wäre sie hinübergeeilt, hineingestürzt und in den Tunnelgang des Kellers gestürmt.
    „Oh Morgan, sie brauchen so lange. Bist du sicher, dass alles gut ausgeht? Ich hätte dir nie erlaubt, mich aus der Höhle herauszubringen, wenn ich angenommen hätte ...“ „Nur keine Angst, dein Freund Brennan schien mir doch ein recht fähiger Mann zu sein. Er war auf dem besten Wege, die Oberhand zu gewinnen, als wir ihn verließen. Ich gebe den beiden noch ein wenig Zeit, und falls sie bis dahin nicht hier auftauchen, gehe ich zurück und schaue nach dem Rechten. Allerdings bin ich mir einigermaßen sicher, dass Crouch ihnen nichts tun wird.“
    Er klang ebenso besorgt wie sie selbst, was sie erstaunte. Aber schließlich hatte sie bisher alles überrascht, was er tat.
    Mit zitterndem Kinn guckte sie ihn an. „Wenn Crouch dir nicht mitgeteilt hätte, was du wissen wolltest, wärst du dann ... Na ja, hattest du es wirklich stattdessen auf das Lösegeld von Griffith abgesehen? Zumindest hast du das angedeutet.“
    „Liebes, weißt du denn nicht, was ein Bluff ist?“ Er musterte sie. „Ich musste Crouch damit drohen, ihm den Goldklumpen vor der Nase wegzuschnappen, damit er den Mund aufmacht.“
    „Und wenn er nun nicht auf deinen Bluff hereingefallen wäre?“ flüsterte sie.
    Er lächelte ihr zu. „Dann hätte ich einen ziemlichen Wutanfall bekommen. Dennoch ständen wir dann genau hier und warteten auf deine Freunde.“
    Trotz allem begann ihr Herz bei diesen Worten hoffnungsvoll zu klopfen. Was war sie doch für eine furchtbare Närrin! „Weshalb?“
    „Bitte?“
    „Warum entführst du mich erst und willst mich dann nicht an die Bande ausliefern?“
    „Crouch hatte sich schon vor Wochen in den Kopf gesetzt, dich zu entführen. Also dachte ich, wenn ich es bin, der seinen Plan ausführt, könnte ich ...“ Er verstummte kurz. „Außerdem schien es mir das beste Mittel, Crouch dazu zu bringen, mir alles zu sagen, was ich wissen wollte.“
    „Aber was sollte denn das mit dem siebzehnten Juli und dem Schiff bedeuten?“
    Verschlossen drehte er sich weg und beobachtete nun wieder die Tür. „Darüber solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen.“
    „Ich habe ein Recht, es zu erfahren!“ protestierte sie. „Erst lockst du mich von meiner Familie fort, entführst mich aus irgendeinem geheimen Grund und willst mir jetzt nicht einmal mitteilen, worum es dabei ging? Mein Leben ist möglicherweise für immer zerstört! Vielleicht weiß ganz London von meiner Flucht mit dir, und wenn ich als unverheiratete Frau zurückkehre ...“ Sie schluckte. „Wenigstens solltest du mir deine Gründe nennen.“
    Er biss die Zähne zusammen, meinte dann aber lediglich: „Teufel, Brennan, wo bleibst du? Er hatte zwei Pistolen und ein Messer - inzwischen müsste er wirklich hier sein.“ Wie stets, so wich er auch diesmal ihrer Frage aus. Verdammter Kerl!
    „Morgan ...“
    „Sieh nur!“ unterbrach er sie und deutete auf Sewards Haus.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und Helena kam herausgehumpelt. Sie blinzelte ins helle Sonnenlicht. Ihr folgte eilig Daniel, der Crouch vor sich her stieß.
    Erleichterung spiegelte sich auf Morgans Zügen wider. „Ich habe dir doch versprochen, dass er es schaffen würde.“
    „Ja, das hast du“, bestätigte sie leise. Im Stillen fragte sie sich, was nun wohl mit Morgan geschehen würde. Nicht, dass sie noch etwas mit ihm hätte zu tun haben wollen, nach allem, was er ihr angetan hatte. Aber dennoch ...
    „Es wird jetzt Zeit für dich, Süße.“ Einen Augenblick lang schaute er sie voller Verlangen an, ganz, als ob er sich ihr Gesicht für immer einprägen wollte.
    „Wahrscheinlich sollte ich mich jetzt bei dir bedanken“, flüsterte sie.
    „Weshalb?“
    „Dafür, dass du dein Versprechen gehalten hast. Du sagtest, du würdest mich beschützen, und hast Wort gehalten.“
    „Du batest mich einmal, dich zu küssen. Da wir uns nun verabschieden ..." Er zog sie fest an sich und küsste sie leidenschaftlich, als ob er sicherstellen wollte, dass sie diesen Augenblick nie mehr vergessen würde. Die Gefahr bestand

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