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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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senkte den Kopf.
    „Dann werde ich noch ein wenig darüber nachdenken und Ihnen dann Bescheid geben“, schlug er vor.
    Bedauerlicherweise hatte sie Recht. Eine Dame reiste nur gemeinsam mit dem Vater, dem Bruder ... oder ihrem Gemahl.
    Einen kurzen Augenblick lang fragte er sich, wie es wohl wäre, wirklich mit ihr verheiratet zu sein. Er stellte sich vor, wie sie neben ihm auf dem Bett Platz nahm, ihn süß und verführerisch anlächelte. Und ihr Haar ...
    Auf tausend Arten sah er es vor sich. Wie es ihr voll und lang über die bloßen Schultern fiel, er seine Finger in die Locken steckte, während es ihm seidig über die Handflä-chen glitt. Wie es ihre nackte Brust bedeckte, bis er es zur Seite schob, um die pralle Fülle zu liebkosen ...
    Er fluchte leise. Um seine Fantasie war es wahrlich nicht schlecht bestellt, wenn er sich vorstellen konnte, wie Helena im gleichen Bett wie er lag - und noch dazu nackt!
    Aber immerhin wusste er nun, dass sie unmöglich ein Zimmer miteinander teilen durften. Andernfalls würde er die ganze Nacht kein Auge zutun und nur diesen Hirngespinsten nachhängen.
    Glücklicherweise erreichten sie den Blue Boar, als die Postkutsche gerade abfuhr. So würden sie im Schankraum nicht allzu viele Menschen antreffen und konnten in Ruhe speisen. Ein anständiger Bissen kam ihm nun wahrlich recht. Vielleicht würde es ja reichen, wenigstens diesen Hunger zu stillen ...
    Auch Helena war froh, als sie an dem holzverkleideten Gasthaus ankamen. Ihr krankes Bein schmerzte heftig, und um das gesunde stand es nicht viel besser. Sie musste sich dringend ausruhen, wenn sie den weiteren Strapazen der Reise gewachsen sein wollte. Tatsächlich hätte sie nicht gewusst, wie sie auch nur einen Schritt weiterreiten sollte.
    Sie hielten vor dem Blue Boar, und sofort kamen ein Stallbursche und ein Diener zu ihnen herausgelaufen. Brennan stieg ab und sprach mit dem Stallknecht, der daraufhin zu Helena hinüberging und ihr vom Pferd half. Wie froh war sie, dass nicht Daniel sie herunterhob ... froh und auch ein wenig enttäuscht.
    Doch kaum hatten ihre Füße den Boden berührt, gaben ihre Beine nach. Verzweifelt hielt sie sich an dem Mann fest. Lieber Gott, sie konnte ohne Hilfe nicht mehr allein gehen. Nicht einmal, wenn sie sich auf den Gehstock stützte, den der Stallknecht ihr nun reichte.
    „Soll ich Sie hineintragen, Madam?“ fragte er nun.
    „Nein!“ Sie guckte zu Brennan hinüber, der aber noch nichts bemerkt hatte. „Ich brauche nur ein wenig Unterstützung.“
    „Das wird nicht reichen“, widersprach der Diener.
    Mit gesenktem Kopf flüsterte sie: „Bitte, der Herr soll nicht erfahren, dass es mir schlecht geht. Darf ich mich an Sie lehnen auf dem Weg hinein? Wenn er nichts bemerkt, zahle ich Ihnen einen Shilling.“
    Grundgütiger, sie hatte wirklich alle guten Ratschläge Mrs. Nunleys vergessen! Jetzt bestach sie gar einen Bediensteten, damit er für sie log.
    Der Stallknecht zuckte aber nicht einmal mit der Wimper ob dieses Angebots, sondern griff sie fest um die Taille. Mit seiner Hilfe und auf den Gehstock gestützt, gelang es ihr, ins Gasthaus zu humpeln. Im Schankraum war es angenehm warm. Brennan bestellte bereits das Essen. Als er zu Helena an den Tisch kam, hatte sie glücklicherweise bereits Platz genommen. Offenbar war ihr Zustand ihm entgangen.
    Sie konnte sich kaum bewegen, ohne vor Schmerz laut aufzustöhnen. Jeder Muskel tat ihr weh. Musste dieser schreckliche Kerl eigentlich so frisch nach dem langen Ritt wirken? Der Mann schien aus Eisen zu sein. Mieser Schuft, dachte sie düster.
    Ja, er schien sogar bester Stimmung, als er sich ihr gegenüber höchst unelegant auf einen Stuhl fallen ließ. „Sie haben nur Rindfleisch, gekochte Mohrrüben, Brot, Käse und eine Pastete. Das ist nicht viel, aber bis heute Abend wird es reichen.“
    „Was? Sie haben keinen ganzen Schinken und eine Hammelschulter? Wie sollen wir da nur überleben?“ zog sie ihn auf.
    Erstaunt betrachtete er sie. „Sie mögen ja spotten, aber ein Mann wie ich braucht ziemlich viel, um satt zu werden.“ Er zwinkerte. „Gutes englisches Beefsteak gibt mir die Kraft, Damen in den Sattel zu heben.“
    Angesichts ihrer Schmerzen konnte sie derart gute Laune nicht ertragen. „Deshalb benehmen Sie sich also so oft wie ein wütender Stier.“
    „Nein. Meine Manieren habe ich im Arbeitshaus gelernt, wo die Jungen hungern und für ein Stew die eigene Mutter verkaufen würden. “
    Seine Stimme klang vollkommen

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