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Die heimliche Gemahlin

Titel: Die heimliche Gemahlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Helena. Sie ritt weit besser, als zu erwarten gewesen war. Erstaunlicherweise hatte sie also nicht gelogen. Dabei hatte er so gehofft, dass sie angesichts der Pferde beschließen würde, doch lieber in London zu bleiben. Dann wäre er sie los gewesen! Nicht einmal böse hätte sie ihm sein können.
    Leider war aber ebendies nicht geschehen. Ihr Entschluss, diese Reise um jeden Preis anzutreten, war unabänderlich. Das wusste er nun. Selbstverständlich hätte er eigentlich den Stallknecht anweisen müssen, ihr einen Holzschemel zu bringen. Aber Daniel musste sich eingestehen, dass er es kaum hatte erwarten können, sie endlich zu berühren. Und zwar, seitdem sie einander zum ersten Mal begegnet waren.
    Überraschenderweise trug sie kein Korsett, sondern besaß von Natur aus eine so schmale Taille, die er leicht mit beiden Händen zu umfassen vermochte. Als er sie in den Armen hielt, hätte er sie am liebsten an sich gepresst und ihr sanfte Ermutigungen ins Ohr geflüstert. Dieser Augenblick war wahres Glück gewesen.
    Und erst ihr Bein anzufassen ... Eine Intimität, die er gern wiederholt hätte.
    Deshalb war es auch am besten, er bat beim nächsten Halt einen Diener, ihr vom Pferd zu helfen. Andernfalls blieb ihm nichts anderes übrig, als ein kühles Bad zu nehmen. Offenbar gab es doch gute Gründe, warum ein Mann und eine Frau nicht allein miteinander reisen durften, ganz gleich, unter welchen Umständen. Insbesondere, wenn die Dame in dem Herrn eine solche Leidenschaft entflammte.
    Hinter ihnen ertönte plötzlich das laute Signal eines Hornes. Daniel und Helena ritten an die Seite, um der Postkutsche Platz zu machen. Als sie an ihnen vorbeigedonnert war, gab Helena dem Wallach die Sporen und lenkte ihn neben Daniels Stute.
    „Warum reiten wir nach Tunbridge?“ fragte sie.
    „Weil Morgan und Ihre Schwester dorthin unterwegs waren, als man sie zum letzten Mal sah“, antwortete er. „Aber Tunbridge liegt doch südlich von London.“
    Er nickte. Richtung Sussex. Das machte auch ihm Sorgen. Dort ging Crouchs Bande ihren Geschäften nach. Andererseits gab es viele Schmuggler, die den braven Zöllnern in Sussex das Leben schwer machten.
    „Dort an der Küste verstecken viele Schmuggler ihre Kutter“, erklärte er. „Möglicherweise auch Morgan. Vielleicht sind die beiden deshalb nach Süden abgereist.“
    Die Erklärung schien sie nicht zu überzeugen. Tatsächlich wirkte sie regelrecht blass und hatte die Lippen fest aufeinander gepresst.
    „Nur keine Angst“, beschwichtigte er sie. „Vielleicht hat es gar nichts zu bedeuten.“
    „Ich weiß. Es ist auch nicht deswegen.“ Gequält lächelte sie ihm zu. „Ich bin nur ein wenig hungrig. Mein Frühstück liegt Stunden zurück.“
    Und er hatte noch gar nichts zu sich genommen. „Wir werden in Bromley rasten. Bis dahin brauchen wir noch eine Stunde. Halten Sie solange durch?“
    Einen Augenblick lang wirkte sie entsetzt, fasste sich jedoch gleich wieder. „Sicher. Aber wenn wir in diesem Tempo weiterreiten, wird es weit länger dauern als eine Stunde.“
    Mit einem Schnalzen der Zunge trieb er die Stute an.
    Blieb nur zu hoffen, dass sie die beiden fanden, bevor sie sich auf einem Kutter einschifften. Andernfalls konnten sie die Verfolgung genauso gut aufgeben. Obwohl Lady Helena wahrscheinlich ins Wasser springen und hinter der Schwester herschwimmen würde, die kleine Hexe. Wenn er es auch nur ungern zugab, musste er doch einräumen, dass er ihre Entschlossenheit bewunderte. Nichts konnte sie davon abhalten, Juliet zu retten. Bedauerlicherweise nur wollte diese keineswegs gerettet werden.
    Nach etwas über einer Stunde waren die ersten strohgedeckten Dächer Bromleys zu erkennen. Helena ritt hinter Daniel, als er nun das Pferd in Schritt fallen ließ.
    „Mr. Brennan?“ rief sie.
    „Ja?“
    „Wie soll ich Sie nennen, wenn wir im Gasthof Halt machen?“
    Die Frage verwirrte ihn. „Missfällt Ihnen mein Name?“
    Weil sie ihm eine Antwort schuldig blieb, wandte er sich zu ihr um. Sie saß so kerzengerade im Sattel, dass sie Rückenschmerzen haben musste.
    „Was ...“ Sie zögerte. „Was wollen Sie denn sagen, um zu erklären, weshalb wir gemeinsam auf Reisen sind?“
    Ah, darum ging es. Ihr graute davor, seine Gemahlin zu spielen. Die Vorstellung schien der vornehmen Dame zu missfallen. Sollte sie doch eine Ausrede erfinden! „Welche Geschichte soll ich denn Ihrer Meinung nach erzählen?“
    „Ich weiß nicht. Uns bleibt kaum eine Wahl.“ Sie

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