Die heimliche Gemahlin
Hand gegen ihren Unterleib presste. Wie wunderbar sich das anfühlte!
„Heute Nacht entkommst du mir nicht“, verkündete er. „Ich muss dich ganz besitzen. Du wirst die Meine sein.“
Ein Schauer durchlief ihren ganzen Körper, und ein Verlangen ergriff von ihr Besitz, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. „Aber ... wirst du auch ... mir gehören?“ fragte sie. „Nur mir?“
Unvermittelt unterbrach er die Zärtlichkeiten. „Ich schwöre es. Nur dir allein.“ Er schob ihr das Unterkleid von den Schultern. „Glaubst du mir? Vertraust du mir?“
„Ich weiß nicht.“ Obwohl sie es gern getan hätte. Aber was besagten solche Beteuerungen schon bei einem Mann wie ihm? Ein Eheversprechen?
Doch selbst wenn dem nicht so war, sie würde sich ihm in dieser Nacht ganz hingeben. So tief war sie gesunken. Sie wollte wissen, wie es war, einen Mann zu lieben und von ihm begehrt zu werden. Deshalb fragte sie jetzt am besten nichts mehr, sondern kostete den Zauber des Augenblicks aus. Einmal im Leben wollte sie etwas völlig Haltloses tun, ohne auch nur einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.
„Bitte, Süße, glaub mir dies eine Mal“, beschwor er sie. „Ich werde dich niemals verletzen.“
Als Daniel ihr auch die Unterhose herunterzog, traf die kalte Abendluft auf ihre nackte Haut, konnte aber nicht das Feuer kühlen, das in Helena zu brennen schien.
„Du bist das Schönste, was ich je gesehen habe“, flüsterte er und ließ den Blick über ihren Körper schweifen. „Deine Haut ist weich und glatt wie chinesische Seide. Genauso habe ich es mir erträumt.“ Er wickelte sich eine ihrer dunklen Locken um den Finger. „Und dein Haar ... Du ahnst ja gar nicht, wie oft ich mir vorgestellt habe, dass es so offen über deine Schultern und die nackten Brüste fallen würde.“
Die Bewunderung in seiner Stimme ließ sie vor Leidenschaft erzittern. „Wenn du mir das doch nur gesagt hättest“, flüsterte sie verschämt.
„Helena, bist du sicher, dass du das willst, was jetzt gleich geschehen wird? Schnell, entscheide dich, solange ich noch die Kraft besitze, dich gehen zu lassen“, meinte er ernst.
Seine Unsicherheit beruhigte sie. Er war jetzt nicht mehr der große Frauenheld, sondern ein ungestümer Liebhaber, der voller Zweifel steckte. Wie gut sie ihn verstand, denn sie empfand ebenso.
Zögernd wandte sie sich zu ihm um und begann, ihm mit schüchtern gesenktem Kopf die Weste aufzuknöpfen. „Ein unerzogener Gentleman lässt seine Geliebte nie nackt vor ihm stehen und warten, während er vollständig bekleidet ist. Das ist ausgesprochen unhöflich.“ Sie schaute ihn an.
Er erwiderte den Blick hungrig. „Eher würde ich sterben, als dir die gebotene Aufmerksamkeit zu versagen.“ Damit schob er ihre zitternden Hände beiseite, öffnete eilig die Weste und streifte dann Stiefel und Beinkleider ab.
Das Blut schien ihr voll freudiger Erwartung durch die Adern zu rasen. Sie wollte sich ihm schenken und ihn ganz besitzen, sollte es auch nur für diese eine Nacht sein.
Erst widerstrebend, dann aber offen und unverhohlen betrachtete sie ihn. Als er an jenem Morgen im St. Giles fast nackt vor ihr gestanden hatte, war sie vor Scham fast gestorben. Doch jetzt wollte sie sich jeden Zoll dieses muskulösen Mannes für immer einprägen - vielleicht war dies ihre letzte Chance dazu. Der wohlgeformte Oberkörper, die kräftigen Beine und dazwischen ... Liebe Güte, so sah ... es ... also aus. Ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte.
Ihm war nicht entgangen, was sie da so erstaunt musterte. Sanft ergriff er ihre Hand. „Fass ihn an, Süße.“ Lockend streichelte er dabei ihre Brust. „Lass uns gemeinsam lernen, wie wir einander Freude schenken können.“ Ihre Berührung war jedoch zu zart. Helena benahm sich, als hielte sie ein kostbares Stück Glas in den Händen, das jeden Augenblick zerbrechen könnte. Dennoch fürchtete er, die Beherrschung zu verlieren. Sanft küsste er ihr die Stirn. „Du hast noch viel Zeit, meinen Körper zu erkunden, Liebste. Nun aber ist die Reihe an mir.“ Er hob sie hoch und legte sie auf das Laken. Ihr Anblick raubte ihm fast die Sinne, wie sie nur in Strümpfen und den kleinen knöchelhohen Stiefeln vor ihm lag.
Als er sich neben sie kniete, lächelte sie ihn ein wenig verschämt an. „Willst du nicht erst die Laterne löschen?“
„Bestimmt nicht. Nur ein Narr würde eine Frau wie dich im Dunkeln lieben, meine Schöne.“
Entschlossen griff er nach ihrem
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