Die heimliche Gemahlin
den ganzen Tag erträumt hatte. Nach einem Augenblick stöhnte sie leise auf und schlang ihm die Arme um den Hals.
Ja, dachte er, ja, Liebste.
Plötzlich entzog sie ihm aber jäh die Lippen und flüsterte: „Du bist ein schrecklicher Tunichtgut, Danny.“
Sanft hauchte er ihr Küsse auf die Wangen. „Das liegt nur daran, dass ich dich so sehr begehre. Ich würde alles tun, um dich zu besitzen.“
„Zum Beispiel lügen, meinst du wohl“, antwortete sie kaum hörbar und drängte sich enger an ihn. „Du solltest dich wirklich schämen.“
„Ich bin auch furchtbar zerknirscht. Komm, ich will es wieder gutmachen.“
„Aber ...“
Doch er versiegelte ihr den Mund mit den Lippen. Diesmal war sein Kuss fordernder - der Kuss eines Mannes, der eine Frau verführen wollte. Daniel musste sie ganz besitzen. Wenn es jetzt nicht geschah, ergab sich vielleicht nie wieder die Gelegenheit. Denn dann würde sie alles tun, um ihr Herz vor ihm zu verschließen.
Doch das durfte er nicht zulassen. Sie sollte ihre Benimmregeln für immer vergessen und von nun an nur noch an ihn denken. Wenn er sie dafür in einem Stall im Heu lieben musste, dann würde er das liebend gern tun. Er hatte vor, sie nie wieder gehen zu lassen.
15. KAPITEL
Warum bin ich ausgerechnet ihm verfallen, überlegte Helena, während Daniel voller Verlangen ihren Mund eroberte. Warum wird er derjenige sein, dem ich mich ganz hingeben werde? Weshalb kann ich ihn nicht wegstoßen?
Weil sie ihn wollte und sich nach diesem Kuss gesehnt hatte. Sie hasste sich dafür, aber das änderte nichts. Kaum hatte er ihr erklärt, warum er sie belogen hatte, war sie auch schon wieder schwach geworden. Wie sollte eine Frau denn um Himmels willen auch einen Mann verabscheuen, der sie anlog, weil er fürchtete, sie würde sich andernfalls von ihm abwenden?
Dennoch, er hatte ihr zuvor versprochen, ihr stets die Wahrheit zu sagen. Er hatte es geschworen! Sie zog den Kopf zurück. „Glaub nicht, deine Küsse könnten mich besänftigen, Daniel. Das wird nicht geschehen.“ Ein frommer Wunsch.
„Ich will dich keineswegs besänftigen, Süße. Im Gegenteil, sind es dein Feuer und deine Begierde, nach denen ich mich jetzt sehne.“ Er schaute sie mit der gleichen Leidenschaft an, die auch sie für ihn empfand.
„Gestern Nacht wusstest du nichts mit meiner Begierde anzufangen“, erwiderte sie atemlos und machte sich frei. Doch er war schneller. Bevor sie ihm ausweichen konnte, packte er sie von hinten an der Taille und hielt Helena fest. Als sie fühlte, wie er sie an sich presste, seinen muskulösen Körper an ihrem Rücken spürte, schmolz all ihr Widerstand dahin. Sie konnte nur noch an die wunderbaren Erlebnisse der letzten Nacht denken.
„Du hast Unrecht“, flüsterte er. Er strich ihr das feuchte Haar hinters Ohr und streifte es sanft mit den Lippen.
„Das Gegenteil war der Fall. Denkst du, ich hätte dich sonst angelogen? Ich wollte das hier nicht für immer verlieren. Es war dumm - das gebe ich gern zu. Jetzt hasst du mich dafür.“
Sie unterdrückte ein leises Stöhnen der Erregung. „I... ich ... hasse dich nicht.“
„Wirklich? Aber du bist furchtbar böse auf mich.“ Sanft biss er ihr ins Ohrläppchen.
Ein lustvoller Schauer jagte ihr über den Rücken. „Nein, bin ich nicht.“
„Was bist du nicht?“ Er zog mit der Zunge die Linie ihres Ohres nach.
Helena wusste nicht, wie lange sie dieses Spiel noch ertragen würde, bevor sie sich endgültig vergaß. „Böse.“
Langsam ließ er eine Hand zu ihrer Brust wandern und umfasste sie Besitz ergreifend. „Dann beweis es mir“, hauchte er verführerisch.
Die Unterhaltung kam ihr sonderbar vertraut vor. Hatten sie sie nicht wortwörtlich schon einmal geführt? „Beweisen? Wie?“
„Lass mich dich lieben.“
Auch wenn er die Worte so leise geäußert hatte, dass sie kaum zu hören waren, erschütterten sie Helena doch wie ein Donnerschlag. „Denkst du, dass ich dann alles vergesse, was du getan hast?“ erwiderte sie schwach.
„Vielleicht nicht. Aber wenigstens will ich dir zeigen, wie Leid es mir tut.“ Zärtlich fuhr er mit dem Finger über die Brustspitze. „Ich will dir eine Erfüllung schenken, die alles wieder gutmacht.“ Verlangend presste er sie fester an sich.
„Danny, wie ... unanständig.“ Es sollte eigentlich eine Zurechtweisung sein. Doch die misslang ihr gründlich. Stattdessen klang der Satz herausfordernd und verführerisch.
„Oh, ein Kompliment“, neckte er und
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