Die heimliche Gemahlin
jenem Morgen war recht beeindruckend.“
Er schaute vielsagend auf ihren Mund und senkte die Stimme. „Und ich werde keine Sekunde unserer Liebesnacht vergessen. Du versuchst mir auszuweichen, Süße, aber so kommst du mir nicht davon. Sag - willst du mich heiraten?“
Mit Mühe unterdrückte sie ein Ja. Ein Teil von ihr wünschte sich nichts sehnlicher auf dieser Welt. Daniel war der erste Mann in ihrem Leben, der in ihr die Frau erkannt hatte, die sie wirklich war - mit allen Stärken und Schwächen. Es war ihm nicht zu mühsam gewesen, die wahre Helena hinter ihrer Maske aus Stolz und kühlem Hochmut zu erblicken.
Doch es fiel ihm nicht schwer, eine Frau mit seinem Charme zu bezaubern. Darin hatte er Übung - und eben-dies machte ihr Sorgen. Würde sie es ertragen, mit einem Mann verheiratet zu sein, der zahllose Frauen verführt hatte, die in den sinnlichen Künsten zehnmal erfahrener waren als sie selbst? Was, wenn sie ihn schon bald langweilte und er sich nach seinem wilden Leben zurücksehnte? Das würde sie nicht ertragen können.
Als sie nicht antwortete, verfinsterte sich seine Miene. „Ich stehe selbstverständlich weit unter dir. Du könntest zweifellos eine weit bessere Partie machen, dennoch ...“ „Du stehst nicht unter mir“, unterbrach sie ihn. „In keiner Weise. Meine Familie ist der deinen kaum überlegen. Papa ist nur durch Lug und Trug zu seinem Titel gekommen, und Mama war eine Schauspielerin.“ Sie legte ihre Hand auf die seine. „Einen besseren Mann als dich kann ich mir gar nicht vorstellen.“
Erleichtert holte er Luft. „Vielleicht wirst du dir an meiner Seite nicht den Luxus leisten können, den du gewohnt bist, aber ich bin kein armer Mann. Wenn meine Geschäfte so weiterlaufen, werden wir schon bald ein sehr angenehmes Leben führen.“ Schalkhaft lächelte er. „Für dich ziehe ich sogar aus dem St. Giles aus.“
„Das wäre allerdings Bedingung“, gab sie amüsiert zurück. „Doch über all das mache ich mir keine Sorgen.“ „Was ist es dann, Liebes?“ Er ergriff ihre Schulter, strich ihr dann über den Arm und ließ die Hand schließlich Besitz ergreifend auf der Hüfte ruhen.
„Warum willst du mich heiraten, Danny?“ Sie wagte nicht, ihm bei dieser Frage in die Augen zu sehen.
Als hätte er sich verbrannt, zog er die Hand zurück. „Jedenfalls nicht wegen der Mitgift, die du von Griffith erhältst, falls du das glaubst.“
Beschwichtigend strich sie ihm übers Kinn. „Ich weiß.“ „Griffiths Geld brauche ich nicht“, erklärte er stolz. „Tatsächlich werde ich ihm sagen, dass er die Mitgift behalten soll.“
„Nein, auf keinen Fall!“ protestierte sie. „Wir können sie brauchen, um Himmels willen. Und Griffith schuldet uns beiden eine Menge, nachdem er dich dazu angehalten hat, mich im letzten Sommer so hinters Licht zu führen.“ Wieder lächelte er. „Da hast du eigentlich recht.“ Verspielt zog er die Linie ihres Halses nach. „Heißt das, du nimmst meinen Antrag an?“
„I...ich weiß nicht. Du hast meine Frage bisher nicht beantwortet. Weshalb möchtest du, dass ich deine Gemahlin werde?“
„Wieso heiratet man schon?“ erwiderte er zurückhaltend. „Um nicht mehr allein zu sein, weil man den anderen begehrt...“ Verlangen spiegelte sich in seinen Augen. „Aus Zuneigung.“
Liebe, dachte sie, schwieg aber. Er sollte ihr nicht vorgaukeln, dass er sie liebte, wie ihr Verlobter es damals getan hatte, nur damit sie in die Ehe einwilligte. Außerdem war es eigentlich genug, dass er ihr die Ehe anbot. Damit hätte sie nie gerechnet.
Dennoch reichte es ihr nicht.
Unsicher lachte sie. „Du musst kaum heiraten, um deine Leidenschaft zu stillen.“
„Nun, wenn ich es mit dir tun will, wohl schon“, entgegnete er. „Ich habe nie zuvor eine Frau um ihre Hand gebeten, Helena. Daran kannst du erkennen, wie sehr ich dich brauche. Ich habe keine andere Frau so sehr begehrt wie dich. Heute Nacht und für den Rest meines Lebens.“ Nachdenklich drehte sie sich auf die Seite. „Durchaus einsichtig, dass du im Augenblick so fühlst... nachdem wir gezwungen waren, so viel Zeit miteinander zu verbringen ... und ...“ Ich noch neu und aufregend für dich bin, fügte sie im Stillen hinzu, und die erste Dame der feinen Gesellschaft, die du erobert hast.
„Helena, ich weiß genau, was ich will.“
„Denk bitte nicht, du müsstest mich nun heiraten, weil wir zusammen ...“
„Verdammt, ich fühle mich nicht verpflichtet.“ Er drehte sie
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