Die heiße Nacht auf den Bahamas
geworden, und man konnte sich den Ort nur noch schwer
ohne sie vorstellen. Die meisten Bewohner der Stadt behandelten sie
aber weiterhin sehr kühl, weil sie ihr die frühere
Feindseligkeit nicht vergeben hatten. Sie schienen Willa gerne immer
wieder von ihrem Thron zu stoßen, und offensichtlich war heute
einer dieser Momente gekommen.
Cassie
schüttelte den Kopf. Sowohl Willa als auch Oliver waren sehr
formell gekleidet, als wollten sie auf einen Ball gehen. Willa trug
ein langes rotes Abendkleid, Oliver einen weißen Smoking.
Cassie
merkte, dass Willa vor Schreck die Augen weit aufriss, als sie all
die zwanglos gekleideten Gäste entdeckte. Sie warf Oliver einen
bösen Blick zu und stieß ihn mit dem Ellbogen in den
Magen.
Luanne
kicherte, und Cassie musterte ihre Freundin argwöhnisch.
"Luanne, gibt es vielleicht einen Grund, weshalb die beiden
dachten, dies sei ein formeller Empfang?"
Luanne
zuckte die Achseln und vermied Cassies Blick. "Möglicherweise."
Cassie
verdrehte die Augen. Hunter bemühte sich, nicht zu lachen, und
tat rasch so, als müsse er husten.
Sie
und Hunter gingen hinüber, um ihre neuen Gäste zu begrüßen.
Später, als sie Willa und Oliver auf das Büfett zusteuern
sahen, meinte Hunter: "Du bist wirklich erstaunlich. Du hast es
fertig gebracht, dass sie sich nicht mehr völlig deplatziert
fühlen. Das war sehr taktvoll und großzügig von dir."
Sie
lächelte. "Ich habe allen Grund, großzügig zu
sein. Schließlich haben sich mit dem heutigen Tag alle meine
Wünsche erfüllt."
Er
betrachtete sie. "Rache an Willa?"
"Nein",
erwiderte sie lachend.
"Lass
mich raten", bat er. "Demion Mills zu retten, war der erste
Wunsch …"
"Falsch",
widersprach sie. "Du warst Wunsch Nummer eins. Demion Mills war
Nummer zwei."
"Dann
war die Kunstgalerie Wunsch Nummer drei?"
"Ich
wollte die Galerie, aber das war kein Wunsch."
"Wolltest
du, dass Willa und Oliver falsch angezogen kommen?"
Sie
lachte erneut. "Nein."
"Hat
man dich zur Meisterweberin ernannt?"
"Noch
nicht."
Plötzlich
machte er große Augen und berührte ihren flachen Bauch.
Hunter strahlte. Wunsch Nummer drei: Bald würden sie eine
Familie sein. Er hob Cassie hoch und drehte sich jubelnd mit ihr im
Kreis.
"Aber",
sagte sie, "ich habe eine Bedingung."
"Alles,
was du willst", erklärte er. "Wie du weißt, kann
ich dir sowieso keinen Wunsch abschlagen."
"Liebe
mich einfach nur."
"Diese
Bedingung erfülle ich gern", sagte er und besiegelte sein
Versprechen mit einem zärtlichen Kuss.
– ENDE
–
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