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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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geschmuggelt. Offenbar hatte er dasselbe auch für Nadine getan. War Jack auch in diese Spionageaktivitäten verwickelt, oder war er tatsächlich nur ein Schmuggler?
    Julianne merkte, dass sie und Nadine einander wieder anstarrten. Sie fragte sich, was Nadine wohl denken mochte. „Ich bin sehr froh, dass Sie das Land verlassen konnten und nun in Sicherheit sind“, sagte sie schließlich.
    „Sie klingen, als würden Sie das ernst meinen“, erwiderte Nadine langsam.
    „Ich meine es wirklich ernst.“
    Nadine blickte sie eindringlich an. „Sie sind nicht gerade die Frau, die ich erwartet hatte. Lieben Sie ihn?“
    Julianne versteifte sich.
    „Ich habe ihm die gleiche Frage gestellt, aber auch er wollte mir nicht antworten.“
    Julianne wurde schwindelig. Wieso hatte Dominic nicht auf die Frage geantwortet?
    „So unhöflich es auch sein mag, ich muss etwas von Ihnen wissen.“ Nadines Blick wurde noch schärfer. „Entweder sind Sie ihm völlig verfallen oder Sie benutzen ihn nur, Miss Greystone. Ich komme nicht dahinter, was davon der Fall ist.“
    Julianne wurde blass. Sie wollte Lady Catherine nicht ansehen. „Ich würde Dominic niemals betrügen.“
    „Das hoffe ich“, sagte Nadine.
    Julianne klopfte an die Tür des Hauses am Cavendish Square und betete, dass Lucas wieder in der Stadt war. Sie erwartete, dass ihr ein Diener öffnen würde, und war verblüfft, Jack vor sich zu sehen.
    Auch er sah sie überrascht an. Offenbar hatte ihm Lucas nichts von ihrem Besuch in London erzählt. „Julianne!“, rief er und schloss sie in seine starken Arme.
    Julianne war froh, ihn zu sehen. Gemeinsam gingen sie ins Haus. Jack sah verwegen aus. Seine Kleidung war fleckig und Julianne glaubte, darauf getrocknetes Blut und Schießpulver zu erkennen.
    „Was machst du denn in London, Julianne?“
    „Nur einen kurzen Besuch“, erwiderte sie schnell. „Wo um alles in der Welt hast du denn den ganzen Sommer über gesteckt, Jack? Was ist hier passiert?“
    „Ich mache ein Vermögen durch diesen Krieg“, antwortete er fröhlich und schloss die Tür. „Es ist gar nicht so einfach, gleich zwei feindliche Flotten auszumanövrieren, das kann ich dir sagen. Aber was ist mit dir? Du wirkst ja ganz bedrückt.“
    Julianne dachte an die Unterhaltung mit Nadine, doch sie war aus einem anderen Grunde hier. Sie war gekommen, um Lucas um Hilfe für Tom zu bitten.
    „Und wieso stattest du uns einen Besuch ab? Wohnst du nicht hier, wenn du in der Stadt bist?“ Er kniff die Augen zusammen.
    Sie hoffte, nicht rot zu werden. „Ich wohne als Gast im Bedford House.“
    „Seit wann verkehrst du denn in solchen Kreisen?“
    „Seit ich Bedford das Leben gerettet habe.“
    „Oho. Da nehme ich aber eine gewisse Andeutung wahr. Was verschweigst du mir?“
    „Wo ist Lucas?“, umging Julianne die Frage. „Ich brauche unbedingt seine Hilfe, oder, vielleicht kannst ja auch du helfen!“
    „Vielen Dank.“ Jack legte einen Arm um die Schultern seiner kleinen Schwester und begleitete Julianne in den Salon. „Du weißt doch, dir helfe ich immer.“
    „Gott sei Dank. Es ist etwas ganz Schreckliches geschehen, Jack. Die Versammlung in Edinburgh wurde von der Polizei aufgelöst, und Tom ist unter denen, die man verhaftet hat.“
    „Davon habe ich gehört. Und Tom Treyton ist dabei verhaftet worden?“ Die Nachricht schien Jack nicht sonderlich aufzuregen.
    „Man will ihn bald wegen Hochverrat anklagen! Wir müssen ihm helfen. Du hast Tom doch immer gemocht.“
    „Eigentlich habe ich nur die Tatsache gemocht, dass er so vernarrt in dich ist, aber ihn selbst finde ich zu fanatisch politisch und sterbenslangweilig.“
    „Ich bin auch fanatisch und sterbenslangweilig!“
    „Du schaffst es aber, dabei charmant zu bleiben. Außerdem bist du meine kleine Schwester.“ Er zwinkerte ihr aufmunternd zu.
    „Wirst du ihm helfen?“
    „Selbst wenn ich es wollte, liebe Julianne, verfüge ich leider nicht über den dafür notwendigen Einfluss.“ Jack sah sie ernst an.
    Sie holte Luft. „Aber unser Onkel hat diese Macht.“
    Er stutzte. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Ist er nicht der Oberbefehlshaber der Spione im Land und der Dienstherr von dir und Lucas?“
    „Ich verstehe nicht?“
    Sie fragte sich, ob sie ihm von Warlocks schrecklichem Erpressungsversuch erzählen sollte. Doch Julianne fürchtete, er könne rasend werden vor Wut und Lucas alles erzählen. Die Brüder würden Sebastian Warlock zur Rede stellen, Jack vielleicht sogar

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