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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Mahlzeiten geteilt. Vor dem Krieg haben wir auf vielen Bällen und Abendgesellschaften getanzt, es war wie im Märchen.“ Nadine lächelte und sah Julianne direkt ins Gesicht. „Ich würde alles für ihn tun, so wie er alles für mich tun würde. Ich könnte es nicht ertragen, in einer Welt ohne ihn leben zu müssen, daher danke ich Ihnen dafür, dass Sie ihm das Leben gerettet haben.“
    Nadine hatte offenbar aus tiefstem Herzen gesprochen. Sie meinte jedes Wort ernst und sie wies Julianne dabei sanft in ihre Schranken. Nadine und Dominic hatten praktisch alles geteilt, während Julianne nicht mehr war als eine flüchtige Liebschaft.
    Hatte Dominic nicht erwähnt, dass Nadine sie für seine Mätresse hielt? „Er war sehr schwer verletzt.“
    „Sie sind sehr freundlich und mitfühlend. Soweit ich weiß, war er einen ganzen Monat lang bei Ihnen.“
    In welche Richtung sollte das gehen? Julianne wurde immer unbehaglicher zumute. „Ich konnte ihn wohl kaum sich selbst überlassen. Aber ich würde für jeden anderen dasselbe tun.“
    Nadine musterte sie. „Ein Monat ist eine lange Zeit, wenn man sie zusammen an einem Ort wie Cornwall verbringt. Und nun sind Sie in London sein Gast.“
    Sie war sicher, dass sie knallrot geworden war. Hatte Nadine das letzte Wort besonders betont? „Ich nehme an, wir sind Freunde geworden, nachdem, was wir gemeinsam durchstehen mussten.“
    Nadine starrte sie an. „Wovon sprechen Sie genau?“, fragte sie leise. „Dass er beinahe bei Ihnen zu Hause gestorben wäre oder die Tortur, als politische Gefangene im Tower eingesperrt zu sein?“
    Julianne zuckte zusammen. „Das hat er Ihnen erzählt?“
    „Nein, hat er nicht“, erwiderte Nadine sanft, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    „Ich habe es ihr gesagt“, sagte Lady Catherine spitz. „Nadine ist für mich wie die Tochter, die ich niemals haben durfte. Ich habe ihr alles erzählt, Miss Greystone, alles .“
    Wahrscheinlich hatte sie ihr auch erzählt, dass sie und Dominic ein Liebespaar waren. Nadine konnte die Wahrheit nur vermuten, aber Lady Catherine brauchte bloß einen Dienstboten zu fragen, wo Julianne die Nacht verbracht hatte. Am liebsten hätte sie auf der Stelle die Flucht ergriffen.
    „Sie müssen Dominic ja überaus dankbar sein. Ich kann mir gar nicht vorstellen, irgendwo eingekerkert zu sein, schon gar nicht im Tower von London. Niemand sollte so furchtbar leiden müssen, Miss Greystone, schon gar keine Frau. Aber Sie scheinen sich recht gut erholt zu haben.“
    Julianne wollte wirklich nicht mit Nadine über ihre Haft reden oder über ihren Aufenthalt in Dominics Haus. Nadine jedoch verhielt sich sehr großzügig. „Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.“ Julianne beschloss, diese Farce so schnell wie möglich zu beenden. „Ich bin Ihnen für Ihren Besuch sehr dankbar, aber leider“, begann sie, doch Nadine fiel ihr ins Wort.
    „Dominic muss Sie sehr ins Herz geschlossen haben.“
    Was sollte sie darauf erwidern? „Wir sind Freunde geworden.“
    „Ja, das ist nur natürlich. Ich kann sehr gut verstehen, wie Sie und Dominic einander nahegekommen sind, während er sich von seiner Verletzung erholte. Dominic kann außergewöhnlich charmant und überzeugend sein, wenn er es darauf anlegt. Außerdem sieht er sehr gut aus. Ich verstehe, dass Sie sich angefreundet haben, als er vorgab, ein französischer Republikaner zu sein. Sie sind ja eine überzeugte Jakobinerin. Aber nun ist er kein Verwundeter mehr, und Sie sind nicht mehr seine Krankenschwester. Sie befinden sich auch nicht mehr in der Einsamkeit von Cornwall. Sie bleiben eine Jakobinerin, doch er ist alles andere als ein Offizier der Revolutionsarmee. Trotzdem sind Sie hier in London, als Gast in Bedford House.“
    Nadine und Julianne starrten sich an. „Ja“, antwortete Julianne, „ich habe Sympathien für die Jakobiner, und trotzdem hat er mich eingeladen, hier zu bleiben, weil wir Freunde sind.“
    Schweigen breitete sich aus. Es schien, als hätte Nadine Mühe, ihre Würde zu bewahren. „Wie können eine Jakobinerin und ein Tory in Kriegszeiten miteinander befreundet sein?“, fragte Nadine mit unpassender Ruhe. „Das scheint mir ein ganz unmögliches Kunststück zu sein.“
    „Wir haben vereinbart, nicht über Politik zu streiten“, sagte Julianne angespannt.
    „Aber wie ist das möglich? Ich kenne Dominic sehr gut. Sein Leben ist bedroht, wird von Ihren Verbündeten bedroht. Frankreich befindet sich praktisch in einem Bürgerkrieg, und

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