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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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standen.
    Oh mein Gott.
    Beide Männer wandten sich gleichzeitig zu ihr um und sahen sie an. Lucas lächelte Julianne an. Charles blieb ernst. „Guten Tag, Julianne. Ich habe deinen neuen Freund Maurice bereits kennengelernt.“
    Doch Julianne nahm ihren Bruder gar nicht wahr. Sie hatte nur Augen für Charles, der gar kein Franzose war.
    Julianne starrte ihn sprachlos an.
    Er war ein Lügner. Es war alles eine einzige Lüge.
    „Ich fürchte“, sagte er auf Französisch, „aus unserem Ausflug wird leider nichts. Ihr Bruder hat andere Dinge mit mir vor.“
    „Bevor du anfängst, hier herumzuschreien“, sagte Lucas, „sage ich dir lieber gleich, dass ich ihn nach London bringen muss. Die Behörden werden ihm eine Menge Fragen stellen wollen.“
    Julianne zitterte am ganzen Körper. Dennoch ließ sie den Mann namens Paget nicht aus den Augen. „Lügner!“
    Seine grünen Augen zuckten.
    Lucas trat auf sie zu und legte ihr eine Hand auf den Arm. Julianne aber schüttelte seine Hand weg, ohne ihn auch nur anzusehen. „Lügner! Ich habe gehört, wie du Englisch gesprochen hast ganz ohne Akzent! Du bist kein Franzose, du bist Engländer!“
    Er verzog keine Miene. Reglos sah er sie an. Er sagte kein einziges Wort, aber Julianne konnte erkennen, wie seine Gedanken rasten.
    „Es gibt kein Entrinnen aus deinen Lügengeschichten. Du bist kein Franzose!“ Wo, fragte sie sich fassungslos, war nur ihr geliebter Charles Maurice geblieben? Wie war das nur möglich?
    „Wie lange hast du schon an der Tür gelauscht, Julianne?“, fragte Lucas ruhig.
    Sie schaffte es nicht, ihr Zittern zu unterdrücken, dennoch starrte sie diesen Engländer unverwandt an. „Lange genug, um zu hören, wie du ihn Mr Paget genannt hast. Es ist ein sehr alter, nobler englischer Name. Lange genug, um ihn auf Englisch reden zu hören, ohne die kleinste Spur eines Akzents. Lange genug, um zu hören, dass er in London lebt, und nicht in Frankreich. Er besitzt dort ein Haus, das er vermisst!“, schrie sie. „Lange genug, um zu hören, dass ihr in achtundvierzig Stunden in Whitehall sein müsst.“ Voller Entsetzen schnappte sie nach Luft. „Tom hatte recht! Ich hätte dir niemals trauen dürfen!“
    Und das hatte sie getan. Sie hatte ihm ihren Körper und ihre Seele anvertraut.
    Endlich sah er sie mitfühlend an. „Es tut mir sehr leid“, sagte er.
    Sie konnte es noch immer nicht fassen. Der Boden schwankte ihr unter den Füßen, der ganze Raum drehte sich, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Das alles musste ein schlechter Traum sein!
    Doch dann begriff ihr benommener Verstand mit einem Schlag, wen sie da vor sich hatte. Ein Engländer, der in Frankreich verwundet wurde, konnte nur eins bedeuten. Er war ein britischer Spion. Er war nach Frankreich geschickt worden, um die Revolution zu unterlaufen. „Du bist ein Spion!“
    Dominic ließ sich nicht aus der Fassung bringen. „Es tut mir außerordentlich leid, Julianne, dass ich gezwungen war, dich anzulügen, aber ich bin kein Spion. Meine Mutter ist Französin, und ich wurde von den Gewaltausbrüchen überrascht, als ich ihre Besitzungen in Frankreich besuchte.“
    Beinahe hätte sie ihm ins Gesicht gelacht. Als ob sie jemals wieder auch nur ein Wort von ihm glauben könnte!
    Was war nur aus ihrem geliebten Charles geworden, den Helden der Revolution, der sie liebte?
    „Julianne, du musst dich wieder beruhigen. Für Dominic Paget war es eine Frage von Leben und Tod, dich in dem Glauben zu lassen, er wäre Franzose und Offizier der Revolutionsarmee.“
    Endlich sah sie ihren Bruder an. „Hast du alles gewusst?“
    „Nein.“
    Doch ihrem Bruder glaubte sie auch kein Wort mehr. „Großer Gott, bist du etwa auch ein Spion? Ist das der Grund, weshalb du neuerdings dauernd nach London musst? Vielleicht treibst du dich in Wirklichkeit auch in Paris herum!“
    „Für so etwas habe ich keine Zeit, Julianne“, erwiderte Lucas. „Und das weißt du ganz genau.“
    Nein, das wusste sie ganz und gar nicht. Sie blickte wieder zu ihrem fremden Gast. Wie er so dastand, wirkte er arrogant, herablassend und wohlhabend, ganz der britische Edelmann. Besaß er womöglich auch noch einen Titel? Aus ihrem ungläubigen Entsetzen war pure Verwirrung geworden. Dies alles war ein Albtraum. Es konnte einfach nicht wahr sein.
    „Ich glaube euch beiden kein Wort!“ Damit wirbelte sie herum und stürmte aus dem Zimmer.
    Julianne wusste selbst nicht, wie lange sie schon in ihrer Kammer am Fenster stand und auf

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