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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erklärte Gideon.
    Lucien ignorierte ihn. „Wir sollten lieber das Gebäude sichern für den Fall, dass uns die Jäger gefolgt sind. Danach bereiten wir uns auf unseren morgigen Ausflug vor.“
    Die erste Aufgabe hatten sie innerhalb einer Stunde erledigt. An Fenstern und Türen wurden Bewegungsmelder angebracht. Die Krieger schwitzten, als sie wieder ins Wohnzimmer zurückkehrten.
    „Ich hatte Torin gebeten, ein paar Dinge zu recherchieren, bevor wir abgefahren sind.“ Paris zog seine Waffen aus den Schäften seiner Stiefel und legte sie auf den Tisch, neben dem er stand. „Er ist der Meinung, dass der Tempel, den wir erforsehen wollen, der Tempel aller Götter ist. Habt ihr schon mal davon gehört?“
    Lucien schüttelte den Kopf. Anya hatte ihm keine Namen genannt. Anya … Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und merkte, wie Hitze in ihm aufstieg. Dafür gab es zwei Gründe: seine Erregung bei dem Gedanken an diese Frau und seine Wut auf den Gott, der sie töten wollte.
    „Was meinst du, was werden wir dort finden?“ Strider sah ihn gedankenverloren an. „Warum zur Hölle siehst du auf einmal so aus, als wolltest du jemanden umbringen? In den letzten Wochen hast du nur gelangweilt dreingeschaut.“
    Die anderen drehten sich zu ihnen um und waren offensichtlich schockiert von dem, was sie sahen. „Hoffentlich finden wir die Büchse“, antwortete Lucien und ignorierte die anderen Fragen. „Oder zumindest einen Hinweis darauf, wo wir sie finden können.“ Leider würde er wieder auf Anya stoßen, wenn sie die Büchse der Pandora suchten. Anya. Kampf. Sterben. Tod.
    „Verdammt. Seine Augen sind rot, das habe ich noch nie bei ihm gesehen“, bemerkte Paris.
    „Ich weiß noch, wie er war, als er früher mehr mit den Dämonen zu tun hatte. Das war kein Spaß“, fügte Strider hinzu. „Sollten wir ihn vielleicht lieber festbinden?“
    „Ja, das wird bestimmt lustig“, meinte Gideon sofort.
    „Lasst mich mal kurz in Ruhe, dann geht es mir wieder gut.“ Bevor sie ihn zurückhalten konnten, teleportierte sich Lucien zurück in die Antarktis und direkt hinein in das eiskalte Wasser. Er rang nach Atem, denn sofort fror er bis ins Mark. Dennoch half die Kälte, seine Wut zu zähmen. Auch änderte seine Umgebung nichts daran, dass die Frau immer noch viel zu viel Raum in seinen Gedanken einnahm.
    Lucien begriff allmählich, dass nichts dagegen helfen würde.

5. KAPITEL
    Vierundzwanzig Stunden lang hielt sich Anya von Lucien fern. Aber am Ende des Tages zitterte sie vor lauter Nervosität und fragte sich ständig, ob er wieder auftauchen würde. Bei jedem kleinsten Geräusch zuckte sie zusammen, rang nach Luft, und ihr Herz fing an zu rasen.
    Sie war alle Zimmer ihres Strandhauses abgelaufen und hatte versucht, einen Film anzuschauen, aber sie konnte sich nach kurzer Zeit noch nicht einmal daran erinnern, welche DVD sie in den Player gelegt hatte. Schließlich schloss sie sich in ihr Lieblingszimmer ein – das Schatzzimmer. Sie wühlte in den Sachen, die sie in den vergangenen Jahrhunderten gestohlen hatte. Normalerweise machte ihr das Freude, heute allerdings nicht.
    Sie hüllte sich in die Juwelen von Queen Elizabeth und spielte Dart mit dem Dolch von King George V. Sie nippte an einem Erdbeer-Kiwi-Saft aus einem Kelch des Bischofs und malte schließlich der Mona Lisa einen Schnurrbart. Da sie Leo ein wenig kannte, war sie sich sicher, dass es ihm nichts ausgemacht hätte.
    Was Lucien wohl von ihren Schätzen halten würde? Würde er zurückweichen, weil ihn die Mengen glitzernder Schmuggelware erschrecken würden? Wahrscheinlich. Er war manchmal so ein Spielverderber. Oder vielleicht hätte er sie verstanden, dachte sie hoffnungsvoll. Vielleicht würde er sie verstehen und einsehen, dass Diebstahl dazu diente, die Menschen vor der dunkleren Seite ihres Charakters zu schützen. Schließlich hatte er lange genug gegen seinen eigenen Dämon ankämpfen müssen. Vielleicht. Und sie mochte die hübschen Sachen doch so sehr.
    Anya seufzte und ging wieder nach draußen, wo der Sand in der Abendsonne glitzerte. Er kommt nicht mehr, dachte sie enttäuscht und starrte in die Brandung des Ozeans.
    Die Sonne war schon einmal auf-und wieder untergegangen. Am Horizont breitete sich nun bernsteinfarbenes und violettes Licht aus, das vom Wasser reflektiert wurde. Sie trat barfuß in den warmen Sand. In der Luft lag der Duft von Kokosnüssen und Orchideen.
    An dieser Stelle hatte sie Lucien sowohl bekämpft als auch

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