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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nicht bekommen.
    Konzentrier dich! Er hockte unter dichtem, feuchtem Blattwerk, überall um ihn herum rauschte das Wasser. „Misch dich nicht ein.“
    „Was?“ Strider hockte sich irritiert neben ihn.
    „Vergiss es.“ Der Mond stand hoch am Himmel und hatte eine goldene Aura. Er tauchte den Strand und die Gräser in sein fahles Licht. Lucien hörte Insekten. Er hätte allein mit den Jägern kämpfen sollen. Er hätte sich einfach in einen ihrer Tunnel teleportieren und sie angreifen sollen. Aber er durfte nicht riskieren, dass einer von ihnen entkam.
    „Bist du sicher, dass es Jäger sind?“ Paris robbte neben Lucien durch das Gebüsch.
    „Ja, ich habe ihre Zeichen gesehen.“ Jede Jägersekte hatte ihr eigenes Unendlichkeitssymbol, das sie ihren Mitgliedern auf die Handgelenke brannte. „Unendlichkeit ohne das Böse“ war ihr Credo.
    Lucien betrachtete sich selbst nicht als durch und durch böse. Allerdings war das nicht immer so gewesen. Früher hatte sein Dämon ihn ständig dazu gezwungen, Menschen umzubringen und nicht nur Seelen zu holen. Und er hatte ihm nur zu gern gehorcht. Aber das war Vergangenheit. Sein Bedürfnis zu töten, hatte er Gott sei Dank in den Griff bekommen. Jetzt kämpfte er nur noch für Frieden und Sicherheit.
    Plötzlich bedauerte Lucien, kein anderer zu sein. Er schloss die Augen. Wenn er doch nur ein normaler Sterblicher wäre, hätte er schon lange geheiratet. Er und Mariah hätten viele Kinder gehabt. Er hätte die Tage damit zugebracht, seine Familie zu versorgen, und die Nächte damit, seine Frau zu lieben. Und wenn er gestorben wäre, hätte man ihn im Paradies willkommen geheißen.
    Aber er war nicht dafür geschaffen, sich am Leben zu erfreuen. Seine Aufgabe war es, den Gotteskönig zu bewachen und das Himmelreich zu verteidigen. Und in dem Moment, als er und sein Dämon zusammengebracht wurden, war ihm auch dieses Privileg genommen worden. Du hast die Strafe verdient. Du weißt, dass es richtig war.
    „Das könnte eine Falle sein.“ Strider wandte sich zu ihm um.
    „Sie haben nicht bemerkt, dass ich hier gewesen bin. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck, als würden sie sich auf einen Kampf vorbereiten.“
    Paris umfasste den Griff seines Dolchs. „Wie gehen wir vor?
    „Wir umzingeln ihr Lager. Auf mein Signal hin kriechen wir in die Tunnel und schließen sie ein, sodass sie keine Chance haben zu entkommen. Es gibt vier Eingänge, das habe ich vorher kontrolliert. Paris, du gehst mit Strider, und ihr kümmert euch um den westlichen Eingang. Gideon, du übernimmst den östlichen. Amun geht in den nördlichen Eingang, und ich bleibe am südlichen.“
    Die Männer nickten und machten sich wortlos auf den Weg.
    „Ach du meine Güte, eine Schlacht!“ Anya lachte leise und tauchte plötzlich an Luciens Seite auf. Auch sie kauerte auf dem Boden, ganz die Kriegerin.
    Sofort war er von ihrem Erdbeer-Sahne-Duft gefangen. Ihm wurde heiß – glühend heiß. „Still“, flüsterte er und vermied es, sie anzusehen. Er hatte Angst, dass ihn ihr Anblick vollends aus der Fassung bringen würde.
    „Willst du mich gar nicht angreifen?“, fragte sie, und Lucien war sich sicher, dass sie schmollte.
    „Ich habe im Moment keine Zeit für dich.“ Er wollte sie mit diesem Satz beleidigen, aber seine Worte klangen eher enttäuscht. „Wir können später kämpfen.“
    „Du hast dich nicht um mich gekümmert. Das habe ich nicht gern.“
    „Du solltest dankbar sein, dass ich dich ignoriert habe.“
    „Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.“ Sie verschwand nicht, wie Lucien es eigentlich erwartet hatte. Stattdessen rückte sie näher an ihn heran. „Kann ich dir helfen, gegen die Jäger zu kämpfen? Bitte, bitte, bitte, darf ich?“
    „Nein. Sei still.“ Falls die Krieger auf ihren Positionen die beiden gehört hatten, ließen sie sich zumindest nichts anmerken. Lucien konnte sie nur schemenhaft erkennen, denn sie verbargen sich im Unterholz. Einzig ihre Köpfe lugten hier und da zwischen den Zweigen hervor, um sein Signal sehen zu können.
    „Aber ich bin eine gute Kämpferin.“
    „Ich weiß“, gab er trocken zurück. Seine Brust schmerzte immer noch, wo sie ihn verletzt hatte. Es sollte für Frauen, die so aussahen wie sie, verboten werden, auch noch so mutig zu sein. „Hast du diesen Jägern vom Tempel erzählt?“
    „Ihhh. Warum sollte ich den Jägern helfen?“
    „Damit sie mich töten, und damit du dir nicht mehr Sorgen darum zu machen brauchst, dass ich dich

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