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Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss

Titel: Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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war unglaublich sexy, so verschwitzt, schmutzig und männlich. Ahh, lecker!
    „Was hast du da an?“, fragte er rau.
    „Eine Zofenuniform. Damit kann ich besser Staub wischen.“
    Er fluchte in sich hinein. „Also noch mal: Meine Freunde sind dort hinter dem Stein“, belehrte er sie. „Und dort werden sie auch bleiben, solange sie arbeiten. Sie dürfen nicht abgelenkt werden.“
    Wie häufig wollte er ihr noch sagen, dass sie sie ablenkte? Sie betrachtete die Steine und den Sand in seiner Hand und runzelte die Stirn. Vielleicht, wenn sie ihm zeigen könnte, dass sie auch etwas leitete, dann würde er sie mit anderen Augen betrachten. „Ich kenne den Tempel von früher. Bevor er auf die Erde gesetzt wurde, hatten wir dort Unterricht. Ich meine, die anderen Gottheiten und ich. Wir sollten lernen, unsere Macht richtig einzusetzen, uns anständig zu benehmen … bla, bla, bla.“
    Lucien konnte nicht verbergen, dass ihn interessierte, was sie ihm erzählte. Er wurde rot. „Ich durfte nie hinein“, gab er zu. „Wir sind immer nur mit Zeus mitgegangen, aber er hat nie Zeit im Tempel verbracht.“
    Von diesem unberechenbaren Dickkopf abhängig zu sein, musste wirklich eine Qual gewesen sein. „Es ist eine Schande, dass jetzt alles zerstört ist. Es hätte dir gefallen.“
    „Wie hat es früher ausgesehen?“ Er ließ die Steine zu Boden fallen und nahm eine weitere Handvoll auf. Jeden einzelnen Kiesel hielt er gegen das Licht und drehte ihn herum. An jedem suchte er nach irgendwelchen Hinweisen. Wenn er nichts gefunden hatte, warf er den Stein hinter sich.
    „Der ganze Tempel war von riesigen Statuen umgeben. Einige Wände waren mit Efeu bewachsen. Der Boden war mit glitzernden Diamanten, Smaragden, Saphiren und Rubinen gepflastert. Ich wette, der alte ruhmsüchtige Cronus wird alles wieder aufmöbeln, wenn er und seine Brüder, diese Hunde, die Macht übernehmen.“
    Lucien schnaubte verächtlich. Auch wenn es Anya peinlich war, sie mochte dieses Geräusch. Wenn er sich amüsierte, wirkte das wie ein Aphrodisiakum auf sie. Und sie hatte das ausgelöst.
    „Was noch?“
    „Warte mal.“ Sie tippte sich mit einem hellblau lackierten Fingernagel ans Kinn. „Jede Tür war von zwei weißen Säulen eingerahmt. Säulen der Kraft wurden sie genannt.“
    „Wie viele Räume gab es in dem Tempel?“
    Anya ging in Gedanken in die Zeit zurück, die sie dort verbracht hatte. Auch wenn sie den Tempel geliebt hatte, weil er so schön war, war sie doch nie gern drin gewesen. Wie haufig hatten sich die anderen Novizen-Göttinen bei den Lehrern beschwert: „Warum darf sie hier überhaupt sein? Sie gehört nicht zu uns. Sie lernt nicht, sie macht nur Arger.“ Wie häufig hatten sie die jungen Götter verspottet: „Ich habe keine Ahnung, warum sie sich überhaupt noch etwas überzieht, sie verbringt die meiste Zeit doch ohnehin nackt.“
    Sie verdrängte die schmerzliche Erinnerung. „Natürlich stand im Hauptraum der Altar. Das war dort, wo du jetzt gerade hockst. Es gab einen Versammlungsraum, wo sich die Gläubigen wuschen und vor dem Opfergang sich versammelten. Dann gab es die innere Kammer und die Räume, in denen die Priester wohnten.“
    Er nickte, während er jedem ihrer Worte lauschte. „Erzähl mir mehr über den Altarraum.“
    Nur zu gern tat sie das. „Stell es dir so vor: Genau vor dir steht ein weißer Marmortisch. An den Wänden befinden sich Friese. Himmel, die waren vielleicht cool! Ich muss eine meiner Wohnungen renovieren, und dann lasse ich mir diese Gemälde ins …“
    „Wandgemälde? Was war auf ihnen zu sehen?“, unterbrach Lucien.
    Er richtete sich auf und sah ihr direkt in die Augen. Es schien ihm wichtig zu sein.
    Wow. Wenn sie geahnt hätte, dass sie nur von langweiligen Tempeln sprechen musste, um seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen, dann hätte sie es schon vor Tagen getan.
    „Na?“, bohrte er nach.
    Sie zuckte die Schultern und gab vor, desinteressiert zu sein, obwohl genau das Gegenteil der Fall war. „Göttliche Heldentaten, Siege. Manchmal sogar auch Niederlagen.“
    Seine Augen strahlten. „Und war auch die Büchse zu sehen, Anya?“
    „Nein. Leider nicht.“ Sie wollte ihn nur ungern enttäuschen.
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Sie ging auf ihn zu, um ihn zu berühren, aber hielt mittendrin inne, weil sie sich nicht sicher war, wie er reagieren würde. So nah an ihm dran, konnte sie sehen, wie dreckig er wirklich war. Der Schmutz zog sich über seinen

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