Die Herren der Unterwelt 02 - Schwarzer Kuss
seine Aufmerksamkeit. Mit einem Mal stand er direkt vor ihr und schob sie einfach vom Felsen in den Sand. Als sein schwerer, muskulöser Körper im nächsten Moment auf ihr lag, musste sie unwillkürlich ausatmen.
Nicht vergessen: Die Artefakte häufiger erwähnen. Da ihre Uniform kurz war, hatte sie keine Probleme, ihre Beine zu spreizen und ihn vollständig zu umschlingen. Sofort durchschoss sie ein Blitz der Lust von den Haarwurzeln bis zu den Zehen und sammelte sich in ihrer Mitte.
„Was bedeuten sie dir?“, fragte er.
„Hm. Macht.“ Die Macht, sie gegen etwas anderes eintausehen zu können. Aber das brauchte er nicht zu wissen.
„Ich dachte, das hätten wir schon alles geklärt.“ Seine Stimme überschlug sich fast. „Du wirst mit den Artefakten nichts zu tun haben.“
„Dann hättest du mich töten sollen.“ Während sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, sah sie ihm in die Augen. Wie immer verschlug er ihr den Atem. „Ich habe beschlossen, dass ich sie wirklich ganz dringend haben will.“
Ihm entfuhr ein tiefes Brummen. „Nein, ich glaube, du willst sterben. Du provozierst mich schon die ganze Zeit, während ich dir die Chance gegeben habe, die letzten Tage deines Lebens zu genießen.“
„Ach, das ist aber lieb von dir“, gab sie zurück. Sie versuchte nicht, ihn abzuschütteln, sondern schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Ich versuche einfach zu überleben, Lover. Und dabei noch ein wenig Spaß zu haben.“
Seine Nasenflügel bebten, als habe er sich gerade an etwas Unangenehmes erinnert. An seinem Kinn zuckte ein Muskel, was seine Narben stärker hervortreten ließ. Sie schluckte. Sie wollte mit der Zunge darüberfahren. „Auch wenn du dich mit mir zusammentust, wird es dich nicht vor dem Tod bewahren.“
Das Thema schon wieder! Kaum spricht man eine kleine Lüge aus, schon kommt sie immer wieder zu einem zurück. „Warum hast du mich denn nicht schon längst getötet? Und behaupte nicht, du hättest mir noch ein paar schöne letzte Tage gönnen wollen. Anderen Seelen gewährst du auch keinen Aufschub.“
Er antwortete nicht. Sein Blick wurde finster. „Vielleicht habe ich dich verschont, weil du etwas weißt, das ich brauche, um die Artefakte zu finden. Und die Büchse. Sag mir, was es ist.
„Wenn ich wüsste, wo die Artefakte sind, dann hätte ich sie mir schon längst geholt, du Trottel.“
„Dann nützt du mir nichts.“ Er richtete sich ein wenig auf und hob die Faust, als wolle er zuschlagen.
In den letzten Wochen hatte sie ihn häufiger dabei beobachtete, wie er das tat. Sie wusste, dass er sie nicht schlagen, sondern mit seiner Geisterhand ihre Seele herausreißen und ihren Körper wie eine leere Hülle zurücklassen würde.
Am liebsten hätte sie sich für ihren Spott selbst einen Tritt versetzt. Ich wollte doch nur noch ein wenig Zeit mit ihm verbringen, jammerte sie still vor sich hin. Es war tatsächlich das Einzige, woran sie noch denken konnte. Das war der Grund, warum sie morgens aufstand. Weil sie ihn sehen wollte … und natürlich, weil sie süchtig nach seinen Küssen war.
„Ich weiß nicht, wo die Artefakte sind“, fügte sie schnell hinzu. „Aber ich kann dir noch mehr über den Tempel erzählen. Wie wäre das?“
Er nickte, als habe er nur darauf gewartet, dass sie ihm dieses Angebot machte. „Also?“
Hatte er sie nur an der Nase herumgeführt? Schlauer Teufel. Und trotzdem – da sie ahnte, dass er das getan hatte, erregte es sie nur noch mehr. Das schaffte kaum noch jemand.
Sie massierte ihm die Schultern und kratzte ihn ein wenig. Er sagte nicht, sie solle damit aufhören. Er atmete unregelmäßiger, flacher. Sie senkte ihren Blick und betrachtete fasziniert seine Brust, während seine Körperwärme sie durchfloss. So könnte ich eine Ewigkeit liegen bleiben.
„Anya“, stöhnte er. Sie knetete weiter, und er gab es auf und schloss die Augen.
„Worüber haben wir gerade gesprochen?“, fragte sie.
„Über den … Tempel.“ Er hatte Mühe, die Worte auszusprechen. „Ja, der Tempel.“
„Ich werde dir ein Geheimnis über mich und all die Götter verraten, die durch diese heiligen Hallen gewandelt sind“, flüsterte sie.
„Ich höre. Erzähl weiter.“
Sie intensivierte ihren Griff und arbeitete sich seinen Rücken hinab – zu seinem Po. „Meistens hängen unsere magischen Kräfte von etwas ab, das Aktion und Reaktion heißt. Die Menschen agieren, und uns steht es frei, darauf zu reagieren. Zu helfen. Oder jemanden zu
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