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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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entscheiden, hatte Gideon Sabin gewählt, weil er davon überzeugt gewesen war, dass die Jäger es verdienten, für das zu sterben, was sie Baden, dem Hüter des Misstrauens, angetan hatten. Lucien aber hatte sich nach Frieden gesehnt. Obwohl Gideon immer noch so dachte wie damals, wusste er, dass Lucien seine Untreue nicht verdient hatte.
    „Es ist an der Zeit, deinen Mann zu verlassen“, verkündete Stefano. „Keine Sorge, wenn ich mit dir fertig bin, darfst du zu ihm zurückkehren und ihm alles brühwarm erzählen.“
    „Komm“, sagte der Junge und stand auf. Er winkte Anya zu sich herüber. „Wenn es sein muss, werde ich dich zwingen.“
    Gideon musste sie aufhalten. Aber wie? Er verlor immer mehr an Kraft, und gleichzeitig nahmen die Schmerzen zu. Es würde nicht mehr lange dauern, und er wäre unfähig, auch nur allein aufzustehen – für ein paar Stunden, vielleicht sogar für mehrere Tage.
    Die anderen konnten auch nicht viel mehr ertragen. Ob Stefano seine Truppen reinschicken, die Krieger überwältigen und voneinander trennen würde? Oder musste er sie auch weiterhin gefangen halten, um zu verhindern, dass ihre Kräfte zurückkehrten, so wie Anya vermutete? Es spielte wohl keine Rolle. Es gab nur einen Weg, Zeit zu schinden und einen Fluchtplan zu entwickeln.
    „Ich will nicht, dass du mich an ihrer Stelle nimmst. Ich will nicht, dass du mich verhörst“, sagte Gideon. „Stefano, sag dem Jungen, dass er Anya mitnehmen und mich hierlassen soll.“
    Es dauerte eine Weile, bis Stefano seine Lüge entlarvte.
    „Nein“, brachte Anya keuchend hervor. Und dann, als wäre der Widerspruch nicht genug, packte sie Gideon am Arm und schubste ihn zu Boden. Ein Tritt, zwei, direkt in seinen Magen. Er erbrach sich und hörte erst auf, als sein Magen leer war. „Siehst du? Er ist gar nicht in der Verfassung zu reden. Entweder nimmst du mich mit“, sagte sie entschlossen, „oder niemanden.“
    „Bring sie mir beide“, sagte Stefano fröhlich, als hätte er das schon die ganze Zeit vorgehabt.
    Nach kurzem Zögern verschwand der Junge in Anyas Körper. Hatte er Besitz von ihr ergriffen? Zumindest verließ sie das Zimmer ohne Widerworte. Heilige Scheiße.
    Als der Junge kurze Zeit später zurückkam, hob Gideon abwehrend die Hände. „Ich will nicht allein gehen.“
    Das brachte ihm ein erleichtertes Nicken ein.
    Gideon rappelte sich auf, warf einen letzten Blick auf seine Freunde und ging hinaus.

27. KAPITEL
    G wen war überrascht, ihre Schwestern im Medienzimmer vorzufinden – grrr, im Gemeinschaftsraum, aber egal. Genauso überrascht war sie, dass sie nicht augenblicklich von Sofa aufsprangen und sie erstachen.
    Sie schaute die anderen Anwesenden an. Wer würde sie unterstützen und wer nicht? Ashlyn, Danika und Cameo saßen am Tisch, beugten sich über die Schriftrollen, deren gelbes Papier knisterte, und über einen Laptop. Ashlyns hübsches Gesicht war vor Konzentration faltig. Danika war blass und sah krank aus. Cameo starrte finster vor sich hin.
    William, Kane und Maddox fehlten. Vermutlich waren sie in der Stadt und suchten nach Jägern, die dort womöglich noch herumlungerten. Gegenüber von den Frauen spielten Aeron und Paris Billard und sprachen dabei über ihre Strategie. Ihre Wunden waren fast vollständig verheilt. Na ja, zumindest bei Paris. Bei Aeron war das schwer zu beurteilen, da er am ganzen Körper tätowiert war.
    „Ich sage dir doch, ich habe sie gesehen“, meinte Paris.
    „Wunschdenken oder durch Ambrosia verursachte Halluzinationen?“, erwiderte Aeron. „Als wir abgestürzt sind, warst du noch bei Bewusstsein. Hast du sie noch mal gesehen?“
    „Nein. Wahrscheinlich hat sie sich versteckt.“
    Aeron war gnadenlos. „Bis jetzt war ich wirklich nachsichtig mit dir, Paris, und das hat dir anscheinend nicht geholfen. Du musst über deine Trauer hinwegkommen. Heute Morgen haben wir ein paar der neuen Gefangenen verhört. Sie wussten nichts von ihr. Danach hast du Cronus gerufen und ihn gefragt, ob er sie zurückgeschickt hat. Und, was hat er gesagt?“
    Paris war blass, als er mit seinem Queue gegen eine Kugel stieß. „Kein Körper, die Seele vertrocknet. Gestorben.“
    Ein winziges, geschupptes … Ding legte sich um Aerons Schultern, streichelte seinen Kopf und küsste ihn auf die Wange. Aeron griff nach oben und kraulte das Wesen sanft im Nacken, als wäre es ein wohlbehütetes Haustier, als wäre es natürlich und schön, es zu berühren. Dabei blieb er die ganze Zeit auf

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